Schon gewusst?

So unterscheiden sich König und Kaiser voneinander

Ein prächtiges Modell einer Krone, verziert mit roten und blauen Edelsteinen sowie Diamantimitationen, ruht auf einer dunklen Samtoberfläche vor einem violett-schwarzen Hintergrund.
© Getty Images Signature/ studiocasper via Canva.com
Könige und Kaiser unterscheiden einige maßgebliche Dinge.

Kaiser und Könige waren die mächtigen Herrscher von der Antike bis ins Mittelalter. Existieren diese Herrschaftsformen bis heute noch und was unterscheidet sie? BILD der FRAU klärt auf.

Die Bezeichnungen "Kaiser" und "König" stammen noch aus der Antike und dem Mittelalter, als ein Land von nur einem Oberhaupt regiert wurde. Um die Unterschiede der beiden Herrschaftsformen verstehen zu können, ist es wichtig, zunächst die Grundlagen ihrer politischen Position zu verstehen:

Das zeichnet Kaiser und König aus

Der König war zu seinen Lebzeiten der höchste monarchische Würdenträger in der Rangfolge eines souveränen Staates. Nach seinem Tod wurde der Titel schließlich an seine Nachkommen, meist den ältesten Sohn, weitergegeben. Ein König war des Weiteren nur für seine eigenen Reiche zuständig.

Der Kaisertitel hingegen wurde ab dem Mittelalter nicht mehr vererbt. Stattdessen musste der angehende Herrscher vom Papst durch "Gottes Gnaden" geheiligt und gesalbt werden, was noch einmal seine besondere Machtposition betonte – nur dann durfte er auch wirklich als Kaiser bezeichnet werden. Durch diesen Umstand wurden jedoch häufig die einflussreichsten Könige auch zum nächsten Kaiser ernannt.

Gaius Julius Caesar ist der "Ursprungskaiser"

Abgeleitet wird das Wort Kaiser übrigens vom römischen Politiker Gaius Julius Caesar, der sich in der Antike zum Alleinherrscher ernannte. Er war Landesherr und Regent über das spätere Römische Reich, das sich zu Zeiten seiner größten Ausdehnung zwischen dem heutigen westlichen Spanien bis ans Kaspische Meer und den Persichen Golf erstreckte. Nach seiner Ermordung im Jahr 44 v. Chr. wurde Augustus nach weiteren politischen Kämpfen schlussendlich zu seinem Nachfolger ernannt. Kaiser Augustus war zugleich auch Caesars Großneffe und Ziehsohn. Einige Generationen lang folgte der Kaisertitel somit ebenfalls einer Erbfolge, was sich wie bereits erwähnt später allerdings änderte.

Obwohl das Herrschen den Männern vorbehalten war, gab es im Laufe der Geschichte auch einige Frauen, die den Titel der Kaiserin trugen. So wurden beispielsweise Sissi von Österreich oder Prinzessin Victoria von Großbritannien und Irland später als Kaiserinnen bezeichnet. Im Gegensatz zu den Männern hatten sie allerdings weniger Macht, da ihr Titel eher mit der Bezeichnung Kaisergemahlin gleichzusetzen war.

Kaiser versus König: So ähnlich und doch so unterschiedlich

Zusammenfassend lässt sich somit sagen, dass es besonders drei grundlegende Dinge und Umstände gab, die den Kaiser vom König unterschieden: Während sich der nächste König meist nach der Erbfolge des jeweiligen Landes richtete, musste der Kaiser vom Papst ernannt und gesalbt werden. Zu Lebzeiten eines Kaisers existierten außerdem immer mehrere Königreiche mit ihren eigenen König*innen. Als "Gesandter Gottes" war der Kaiser ihnen allen jedoch vorgesetzt. Die Könige waren des Weiteren nur an ihren eigenen Königreichen interessiert, wohingegen der Kaiser als Beschützer des gesamten Kaiserreiches und allen inbegriffenen Königreichen galt. Ein König war somit rangniedriger als der Kaiser.

Auch heutzutage gibt es noch König*innen sowie einen Kaiser. Weltweit existieren rund 43 Monarchien, darunter einige in Europa. So gibt es unter anderem in Großbritannien, Spanien, Schweden oder Dänemark noch Königshäuser, die traditionell als Staatsoberhäupter fungieren, aber keine Regierungsverantwortung innehaben.

Auch ein Kaiserreich existiert noch, allerdings nicht in Europa. Der weltweit einzige Kaiser ist der sogenannte Tenno, der in Japan lebt. Somit gibt es die Titel zwar noch, die Macht dahinter ist allerdings nur noch traditioneller und zeremonieller Natur.

Quellen:
chip.de, praxistipps.focus.de, klexikon.zum.de, studysmarter.de
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