"All The Things She Said"-Interpretinnen

Über 20 Jahre später: So sehen die Mädels von t.A.T.u. heute aus

Julija Wolkowa und Jelena Katina von der Band t.A.T.u. stehen im Jahr 2003 dicht beisammen bei den MTV Movie Awards
© Getty Images/Jeff Kravitz/Kontributor
Julija Wolkowa und Jelena Katina von t.A.T.u. 2003 bei den MTV Movie Awards.

Knapp 22 Jahre ist es jetzt her, als die russische Band t.A.T.u. ihre Single "All The Things She Said" auf den Markt brachte. Damals inszenierten sich die beiden Sängerinnen Julija Wolkowa und Jelena Katina in dem Video zum Song als queere Mädchen, die sich im strömenden Regen wild küssten. Im Kopf blieb bei vielen das damals skandalöse Bild eines jungen lesbischen Paares, das ungeniert miteinander herummacht. Doch so viel zur Fassade, hinter der es schon damals ganz anders aussah – und heute auch?

Heiße Küsse zweier Schulmädchen in einer regnerischen Nacht und eine Melodie, die im Ohr bleibt – das ist wohl das, was viele von uns mit dem russischen Musik-Duo t.A.T.u aus den frühen 2000er verbinden. Doch der damalige Popsong drückte uns ein Image von Jelena und Julija auf Auge, das nur dem Vermarktungszweck diente: freche Skandalnudeln, die sich zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlen und sich nach anfänglichen Widrigkeiten dazu entscheiden, ihre Liebe auszuleben.

 

So zumindest hatte es ihr Manager beabsichtigt. Denn die beiden waren gar nicht homosexuell. Für die Kamera sollten sie nur so tun, als ob sie sich zu einer anderen Frau hingezogen fühlten. Und sind sie in der Realität so verrucht, wie sie im Musikvideo in ihrer katholischen Schuluniform taten? Nö, im echten Leben sieht alles ein klein wenig anders aus. Jelena ist heterosexuell, Julija bisexuell. Eine der beiden ist zumindest biederer als angenommen und die andere steht scheinbar der gleichgeschlechtlichen Liebe gar nicht so offen gegenüber, wie ihr Clip damals vermuten ließ...

Das ist aus den t.A.T.u.-Musikerinnern geworden

Gören, Skandalnudeln, Lolitas – das waren die Bezeichnungen, die man den Mädels der Band t.A.T.u. damals zuschrieb. Doch was würde man heute sagen? Wir schauen uns einmal an, was aus den beiden Frauen geworden ist und wie die beiden 22 Jahre später aussehen.

Jelena Katina

Schaut man jetzt den Instagram-Account von Jelena "Lena" Sergejewna Katina an, erinnert so gut wie nichts mehr an den Wildfang von früher, der sie einst zu sein vermochte. Ganz im Gegenteil, die Fotos, die sie postet, zeigen eher ein ruhiges und gediegenes Familienleben. Fotos von ihrem Mann und ihren Kindern stehen im Vordergrund.

Doch kein Wunder, denn die heute 39-Jährige ist gerade erst letztes Jahr wieder Mutter geworden. Vater des Nachwuchses ist der russische Geschäftsmann Dimitri Spiridonow, mit dem sie 2022 vor den Traualtar trat, nachdem ihre erste Ehe gescheitert ist. Aus erster Ehe mit Saša Kuzmanović, einem serbisch-slowenischen Musiker, ging Sohn Alexander hervor, der 2015 geboren wurde. Noch vor der Geburt ihres ersten Sohnes ist Lena Katina von Los Angeles zurück nach Moskau gezogen.

Äußerlich hat sich die Ex-t.A.T.u.-Sängerin, die es nach ihrer Bandzeit noch solo versuchte, nicht sonderlich verändert. Gealtert? Kaum, man sieht es ihr zumindest nicht wirklich an. Ihre Natürlichkeit und die roten, langen, gelockten Haare sind geblieben. Nur ihr Look ist hin und wieder etwas biederer im Vergleich zu früher.

Aber sie kann auch elegant-schick...

Julija Wolkowa

Gesangspartnerin Julija Olegowna Wolkowa hat sich hingegen schon sichtlich verändert. Der burschikose Kurzhaar-Look wich einem längeren Schnitt. Der Farbton hingegen blieb gleich. Anders als Bandkollegin Lena setzt Julija weniger auf einen natürlichen Style, mehr auf Sexyness. Glanz und Glamour bevorzugend, posiert die 39-Jährige auch gern mal etwas lasziver vor der Kamera.

Das Aufsehen um Julija Wolkowa nach ihrem Hit von 2002 blieb nicht aus. 2014 geriet sie in die Schlagzeilen, weil sie einem ukrainischen TV-Sender gegenüber erklärte, dass sie es nicht dulden würde, wäre ihr Sohn schwul. Und das aus dem Mund der Frau, die doch irgendwie für gleichgeschlechtliche Liebe warb – auch wenn nur als Fake.

Ein bitterer Schicksalsschlag hatte der heute Zweifachmutter – ihr Sohn wurde 2007 und ihre von einem anderen Vater stammende Tochter wurde 2023 geboren – in ihrem Leben auch noch zugesetzt. Laut dem Daily Mirror war sie 2012 an Schilddrüsenkrebs erkrankt. Als der Tumor entfernt wurde, wurden ihre Stimmbänder so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass sie kaum sprechen konnte. Nach drei OPs schafften die Ärzt*innen es, ihr ihre Stimme zum Teil wiederzugeben.

2021 sorgte Julija Wolkowa nochmal für Schlagzeilen. Sie kandidierte für Putins Partei Einiges Russland. Doch sie erhielt zu wenig Stimmen und landete zum Schluss hinter ihrem Konkurrenten Michail Kizejew.

Wie wir sehen, haben sich die beiden ehemaligen t.A.T.u.-Mitglieder mittlerweile jeder ein eigenes Leben aufgebaut. 2014 in Sotschi zu den Winterspielen hatte man sie nochmal zusammen auftreten sehen. Seitdem geht wohl jede der beiden ihren eigenen Weg. Aber wer weiß, vielleicht führt es sie nochmal zusammen. Eventuell zu einem musikalischen Duo, das wieder einen Ohrwurm-Song hervorbringt, aber bitte dieses Mal ein bisschen weniger skandalös. Doch da müssten sie sich sowieso etwas Neues ausdenken. Zwei knutschende Frauen sind 2024 genauso uninteressant wie es zwei heterosexuelle Liebende 2002 gewesen wären.

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Quellen:
soundground.de, krone.at, vip.de, spiegel.de, mirror.co.uk
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