Ronja Forcher: Körperfrust ist reine Zeitverschwendung

Schauspielerin Ronja Forcher spricht in ihrem neuen Buch über ihre verstorbene Freundin Sarah, Body Positivity und Selbstliebe. Warum sie Körperfrust für reine Zeitverschwendung hält und wie Sarahs Schicksal ihr Leben geprägt hat, erzählt sie im sehr persönlichen Interview.
Schauspielerin Ronja Forcher hat mit "Für immer an meiner Seite" ihr wohl persönlichstes Buch geschrieben – eine Hommage an ihre beste Freundin Sarah, die viel zu früh starb. Im Interview mit BILD der FRAU-Redakteurin Hella Hoofdmann spricht sie offen über Trauer, Selbstliebe und neue Stärke.
"Für immer an meiner Seite": Ronja Forcher erinnert an Freundin Sarah
BILD der FRAU: Liebe Ronja Forcher, Sie erzählen Ihre wohl persönlichste Geschichte …
Ronja Forcher: Ja, denn ich möchte immer ehrlich und ich selbst sein. Es fehlte aber ein Puzzleteil meiner Geschichte. Indem ich von meiner Freundschaft zu Sarah erzähle, setze ich das fehlende Teil nun ein.
Ihre Freundin Sarah litt an Progerie, ist also schnell gealtert. Sie starb mit nur 13 Jahren.
Sie hat mir so viel beigebracht! Meine Freundschaft zu ihr ist keine traurige Geschichte, sondern eine glückliche. Sarah war mutig, hatte ein unglaublich großes Herz. Trotz ihres Schicksals war sie immer dankbar. Sie hat das Leben als etwas gesehen, was es ist: ein großes Geschenk.
Das hat Sie geprägt?
Genau! So viel von meiner Einstellung zum Leben habe ich von ihr.
Body Positivity statt Selbstkritik: Warum Ronja Forcher Körperfrust ablehnt
Auch die positive Einstellung zu Ihrem Körper!
Uns selbst zu kritisieren, das wird uns Frauen schon sehr früh von der Gesellschaft beigebracht. Natürlich habe ich auch mal Momente, wo ich mich nicht mag. Die Gedanken lasse ich dann auch zu, aber direkt danach kommt ein zweiter Gedanke: dankbar sein! Ich kann meine Hände und Beine bewegen. Ich habe Cellulite an den Oberschenkeln – na und? Soll ich meine kostbare Zeit wirklich damit verschwenden, dass ich mich darüber aufrege? Ich finde: nein!
Wann vermissen Sie Sarah besonders?
Ach, in so vielen Momenten. Als ich meinen Mann kennengelernt habe. Oder bei meiner Hochzeit. Momente, die ich ihr auch so sehr gewünscht hätte. Sie hätte es verdient, noch da zu sein.
Sarah hätte sicher auch Freude daran, Sie seit 2008 im „Bergdoktor“ zu sehen …
(Lacht.) Unglaublich, oder? Ich frage mich manchmal immer noch, warum ausgerechnet ich dabei sein darf! Ich liebe meine Rolle, die Serie, unsere Zuschauer. Es ist toll, dass ich meine Zeit damit verbringe, die Menschen mit unserer Serie glücklich zu machen.
Ihr Mann Felix kannte Sie schon aus dem TV.
(Lacht.) Stimmt. Er hatte Interesse an Schauspielerei. Deshalb hatte er mir auch, als wir noch sehr jung waren, eine Nachricht auf Facebook geschrieben. Wie es denn so sei am Serien-Set. Ich habe die Nachricht nur nie gelesen, weil ich so viele bekam.
Sie hätten sich also schon viel eher begegnen können?
Ja! Ich bin so froh über ihn. Er versteht meinen Beruf, das ist auch ein Geschenk.
Heilfasten mit Mama: So hat Ronja Forcher ihren Körper neu gespürt
Er durfte aber nicht mit, als Sie vor Kurzem im Fasten-Urlaub waren …
Da war Mama dabei. Ich wollte schon lange Heilfasten ausprobieren, sie hatte auch Lust drauf.
Und, wie war es?
Im Kopf eine große Herausforderung, in der Realität ganz einfach! Sobald mein Körper darauf eingestellt war, was passiert, hatte ich auch keinen Hunger mehr. Wir haben in der Gruppe zwar die ganze Zeit übers Essen gesprochen, aber das war nicht schlimm. Jetzt fühle ich mich richtig gut.
Redakteurin: Hella Hoofdmann
