Flecken auf Wildleder-Kleidung? Diese Hausmittel helfen

Nichts geht in der kalten Jahreszeit über ein angenehm wärmendes und schützendes Material wie zum Beispiel Wildleder. Besonders Schuhe und Mäntel werden gerne aus dem Material gefertigt. Aber Herbst und Winter kommen meist mit Regen, Schnee und Matsch daher. Und das hinterlässt Flecken – gerade auf dem doch sehr empfindlichen Material. Wie du Wildleder reinigst und deine Kleidung so immer top aussieht, liest du hier.

Wildleder reinigen: Vorpflege hält das Material sauber

Das Gute vorweg: Für deine Wildleder-Kleidung musst du nicht extra teure Reinigungsmittel kaufen, die meisten Flecken kannst du auch selbst – ohne teure Textilreinigung – entfernen. Es gibt nämlich ein paar praktische Hausmittel.

Damit Flecken von vorn herein keine große Chance haben, sollte Wildleder – gerade bei Schuhen – von Anfang an gut gepflegt werden.

Schuhe kannst du anfangs mit Imprägnierspray einsprühen. Wähle am besten ein farbloses Spray, damit es zu keinen Verfärbungen kommt. Gleichmäßig aufsprühen – das schützt das Leder vor Feuchtigkeit.

Dann sollte die Oberfläche regelmäßig gebürstet werden, damit eventueller Schmutz nicht zu fest wird. Tipp: Nimm hierfür einfach eine alte Zahnbürste.

So wirst du Wasserflecken auf Wildleder los

Tatsache ist: Wasser hinterlässt auf Wildleder schnell Flecken – was natürlich bei Schuhen, aber auch auf Mänteln im regnerischen Herbst kaum zu vermeiden ist. Und genau daher sollte Wildleder-Kleidung im Vorfeld behandelt werden. Sind Flecken bereits entstanden, solltest du schnell handeln, damit diese nicht bleiben.

Sind die Flecken noch frisch, tupfst du sie mit einem trockenen Tuch direkt ab. Das zieht überschüssige Feuchtigkeit aus dem Leder.

Ist der Wasserfleck aber schon getrocknet, hilft vor allem eines: mehr Wasser! Kurios, aber wenn du den kompletten Schuh oder Mantel mit einem in lauwarmes Wasser getunkten sauberen Tuch vorsichtig in kreisenden Bewegungen abreibst, verschwinden Wasserränder meist. So lassen sich auch Farbabweichungen vermeiden.

Bei Schuhen ist es so, dass sich Wildleder-Treter beim Trocknen verformen können. Um das zu verhindern, kannst du den Schuh mit Papier ausstopfen. Stelle die Schuhe aber zum Trocknen nie direkt in die pralle Sonne oder vor/auf die Heizung. Das macht das Leder schnell spröde und verändert zudem die Farbe.

Essig oder Zitrone gegen Schneeränder

Sobald der erste Schnee liegt, kleiden wir uns natürlich auch kuschelig warm. Klar, dass da Wildleder eine echt gute Alternative ist. Aber bei hohem Schnee steigt die Gefahr von Rändern – wenn wir durch hohen, möglicherweise sogar schon verschmutzten Schnee laufen.

Essigwasser ist eine gute Hilfe: Einfach etwas Essigessenz (klar!) in einen halben Liter Wasser geben, ein sauberes Tuch eintunken und damit das Leder vorsichtig, wieder mit kreisenden Bewegungen, abreiben.

Auch eine halbe Zitrone oder eine halbe Zwiebel können helfen. Einfach auf die betroffenen Stellen reiben. Danach mit klarem Wasser und eventuell mit etwas mildem Shampoo nachspülen. Gut trocknen!

Mit diesen Mitteln entfernst du Fettflecken

Fettflecken sind nie toll. Auf dem empfindlichen Wildleder schon gar nicht. Aber es gibt Tricks: Wenn der Fleck noch frisch ist, schnell mit einem sauberen Tuch abtupfen. Dann helfen Trockenshampoo oder Babypuder.

Extratipp: Ist das Leder dunkel, ist Trockenshampoo am besten. Das verhindert weiße Flecken.

Mit einer Velourslederbürste lässt sich das Pulver dann wieder ganz gut herausbürsten. Aber vorsichtig behandeln!

Ölflecken, vor allem die durch Speiseöl verursachten, kannst du auch mit Backpulver oder Stärke (z.B. Kartoffelstärke) entfernen. Gib etwas Backpulver bzw. Stärkemehl auf den Fleck und lasse es eine halbe Stunde einwirken. Dann mit einer Wildlederbürste oder einer Zahnbürste abbürsten.

Mit diesen Tricks hat Schmutz keine Chance

Schuhe sowie auch andere Kleidung aus Wildleder werden beim Tragen schnell durch Dreck schmutzig. Hier greifst du am besten auf ein Feinwaschmittel zurück. Wende dann dasselbe Prinzip wie beim Entfernen von Wasserflecken an: etwas Waschmittel in warmes Wasser geben und mit einem sauberen Tuch die Schuhe oder Kleidung abreiben. Dann aber auf jeden Fall noch einmal mit klarem Wasser darübergehen. Schuh im Anschluss wieder mit Papier, etwa alte Zeitung, ausstopfen und trocknen lassen.

Extratipp: Für Mäntel wie auch für Sofas und Teppiche eignet sich ein Polsterschaum. Sprühe die verdreckte Stelle gut ein, lasse das Ganze einwirken und wische mit einem feuchten Tuch nach.

Helfen die Hausmittel alle nicht oder sind die Flecken schon eingetrocknet, können spezielle Leder-Radiergummis helfen – oder einfach ein sauberer Radiergummi aus dem Federmäppchen. Aber vorsichtig radieren, damit du die Lederstruktur nicht zerstörst. Danach einfach mit einer Zahnbürste, Wildlederbürste oder mit der rauen Seite eines frischen Spülschwamms auffrischen.

Der Unterschied von Wildleder und Veloursleder

Nach dem Reinigen des Wildleders nicht vergessen, wieder frisch zu imprägnieren! Und immer an einem trockenen Ort aufbewahren, wenn du die Kleidung gerade nicht trägst.

Übrigens wird Veloursleder oft umgangssprachlich als Wildleder bezeichnet. Bei Wildleder handelt es sich aber tatsächlich um das Leder aus der Haut von nicht domestizierten Tieren, sprich Hirsch oder Reh, aber auch Elch, Känguru und Antilope.

Veloursleder hingegen ist ein Überbegriff für raue Ledersorten. Unsere Tipps zum Reinigen von Wildleder eignen sich insofern auch für andere Veloursleder.

Sie sehen toll aus, sind hochwertig und schmiegen sich der Fußform an: Lederschuhe sind ideales Schuhwerk. Bei uns erfährst du, wie du Lederschuhe bequem machst: Zwei dieser Tricks kennst du bestimmt noch nicht.

Oder möchtest du am Ende des Sommer nochmal deine Sandalen reinigen? Das hilft gegen Schmutz und Schweiß im Fußbett.