Winke winke, hier kommen die Winkearme...

Im reifen Alter ärmellos rumlaufen: Ist das okay?

Frau in einem ärmellosen, schwarzen Oberteil. Sie hebt einen Arm und zeigt mit der anderen Hand auf ihren Oberarm, was ihre trainierte und fitte Erscheinung betont. Sie trägt eine Uhr und hat blaue Fingernägel.
© Renate Zott
In Renate Zotts Kolumne auf BILD der FRAU geht es heute um Winkearme, ob und wie sich vermeiden lassen – und ob Frauen sie im reifen Alter noch zeigen sollten...

Renate Zott ist Topage-Model und schreibt für BILD der FRAU exklusiv über Themen rund um Lifestyle, Mode und Beauty. Heute: Die berühmten Winkearme blühen jeder reifen Frau! Aber lässt sich wirklich was dagegen tun? Und können wir sie einfach zeigen?

Renate Zott ist Topagemodel, Expertin in Sachen Lifestyle, Mode, Beauty, unfassbare Ü50 – und seit Jahren auch Kolumnistin bei BILD der FRAU. Jeden Sonntag verrät sie hier Tipps und Tricks rund um alles, was mit ihren Themen zu tun hat. Heute geht es um Winkearme bzw. ob sich Frauen im reifen Alter eigentlich noch ärmellos zeigen sollten. 

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Renate Zott: Winkearme zeigen? Oder dagegen angehen?

Die Frage stellt sich früher oder später bei den meisten Damen, weil sich insbesondere die Oberarme mit fortschreitendem Alter zu sogenannten Winkearmen entwickeln. Klingt ein bisschen witzig und beschreibt den weniger witzigen Umstand, dass die Haut an den Oberarmen beim Winken hin und her schwingt. Auch Dellen oder Längsfalten können dort auftreten. Pfui Deibel, die Haut wird wirklich schlaff, wenn man Alter hat. So ganz unter uns: Nö, gar nicht nice.

Warum die Haut gerade an den Oberarmen erschlafft

Total normal, würde ich sagen. Es gehört zum natürlichen Alterungsprozess, dass sich die Kollagen- und Elastin-Depots unter der Haut abbauen. Der Volumenverlust macht den Weg für sichtbare Erschlaffung, also Falten, frei. Die Wechseljahre sind oft das Trittbrett für den Verlust an Elastizität und Festigkeit, von dem wir ohne Chirurgie auch nicht mehr wirklich runterkommen. Gemein ist das.

Außer dem Alter kann auch starker Gewichtsverlust in kurzer Zeit Ursache für hängende Haut an den Oberarmen sein.

Schöne Arme durch Mittelchen? Eher nicht...

Ich staune immer wieder, wenn ich in Artikeln oder Werbeanzeigen lese, dass straffende Cremes, Öle, Lotionen und Seren Winkearme retten können. Schön formuliert könnte man wirklich daran glauben, das Auftragen oder Einmassieren einer Creme würde dazu führen, dass die Falten verschwinden. Nix da. Ich glaube nicht an Wunder. Möglicherweise kann man mit einer regelmäßigen Massage den Stoffwechsel so anregen, dass sich das Hautbild minimal verbessert, aber so richtig weg, kriegt man die Falten auf diese Weise wohl eher nicht – wenn sie schon mal da sind. Wäre ja auch zu einfach, oder?!

Der Haken an der Sache mit der Creme ist aber, dass man den Wirkungslos-Beweis nicht mehr antreten kann, wenn man einmal auf den Eincremen-Zug aufgesprungen ist. Der Kampf von innen ist genau so ein Biest, denn auch die Geheimwaffe Nahrungsergänzungsmittel ruft bei mir etliche Zweifel hervor.

Frau mittleren Alters, die in einem leuchtend orangefarbenen ärmellosen Oberteil auf dem Boden eine Übung macht, vermutlich eine Art Liegestütz oder Plank. | © Renate Zott
Foto: Renate Zott
Es hilft nix – wie so oft ist auch gegen Winkearme nur eines wirksam: Sport, Sport, Sport...

Sport ist der effektivste Faltenkiller

Was also, wenn die Nummer mit den Faltenkillern ein Fake ist? Dann hilft aus meiner Sicht nur Sport. Ohne Umschweife: Muskel ersetzt Volumenverlust. Mädels, das ist Arbeit – und zwar nicht wenig. Für den Muskelaufbau speziell an den Oberarmen sorgen unter anderem Liegestütze und Hantel-Training. Schon mal Liegestütze probiert? Ich hab' schon Leute gehört, die so nebenbei raushauen, dass sie jeden Morgen mal locker 50 Liegestütze machen. Echt 50?! Also da kann nichts schlaff sein, mutmaße ich. 

Aber ganz ehrlich, so easy finde ich die Übung nicht. Richtig angehen bedeutet nämlich: Die Hände sind auf Schulterhöhe fest am Boden aufgestützt, Po und Bauch angespannt, sodass der Körper eine gerade Linie bildet. Aus dieser Position den Körper langsam in Richtung Boden senken, bevor du ihn dann mit Kraft aus den Armen wieder hochdrückst. Für Anfänger*innen: Die Übung wird leichter, wenn man die Hände auf einen erhöhten Gegenstand, wie zum Beispiel eine Bank oder Stange stützt.

Speziell zur Stärkung der Bizeps eignet sich auch ein Lang- oder Kurzhantel-Training. Dabei bleiben die Ellenbogen fest an der Seite, die Unterarme werden mit dem Gewicht ohne Schwung nach oben und unten geführt. Die Hanteln lassen sich natürlich durch andere Gewichte oder auch Thera-Bänder ersetzen.

Wer diese Units nicht mag, kann sich auch mit Klimmzügen, TRX oder auch beim Rudern oberarmtechnisch austoben und Muskelaufbau betreiben – oder sich professionellen Rat für zielführende Übungen holen.

Und wenn nicht? Dann die Krepppapier-Ärmchen einfach fröhlich unbedeckt lassen oder auch unterm Ärmelchen verstecken. Das ist einfach Geschmacksache, wenn du mich fragst. Just do what you want!

Mehr über Renate Zott gibt's auf ihrer Webseite Topagemodel und ihrem Instagram-Account topagemodel.

In ihrer letzten Kolumne hat Renate Zott uns die Nagellack-Trends 2024 vorgeführt: So lackieren wir jetzt unsere Nägel!

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