Von wegen nur Zierde: DARUM haben Höschen eine Schleife
Dessous sollen verführerisch sein. Kein Wunder also, dass sie mit Spitzen und Verzierungen daherkommen. Auch Höschen sind oft mit einer Schleife geschmückt. Die waren früher allerdings nicht nur zur Zierde da...
Viele Kleidungsstücke haben Accessoires, die der Mode geschuldet sind, aber auch die ein oder andere Auffälligkeit, über die wir uns noch nie Gedanken gemacht haben – obwohl wir sie schon so oft gesehen haben. Zum Beispiel die kleine Schleife, die viele Damen-Slips schmückt.
Ob du das gute Stück nun Schlüpfer, Panty, Höschen oder schlicht Unterhose nennst: Weißt du, was es mit dem Zierrat daran auf sich hat? So viel sei verraten: Es steckte tatsächlich mal eine Funktion dahinter...
Warum haben Damenhöschen eine Schleife?
Eng anliegende Unterwäsche, die trotzdem nicht zwickt und zwackt, sondern sich herrlich leicht und angenehmen an unseren Körper schmiegt: Was für die meisten heutzutage eine Selbstverständlichkeit ist, war früher alles andere als gang und gäbe. Schließlich sind dehnbare Stoffe und Gummibündchen eine Errungenschaft, die es noch nicht allzu lange gibt.
Heißt also: Früher wurde Unterwäsche eher aus robusten, festen Stoffen gefertigt, etwa Leinen – das hielt lange, war aber kein bisschen elastisch. Ohnehin: Verschiedene Konfektionsgrößen waren gar nicht üblich, es gab kleinere und größere Unterhosen – fertig. Im Zweifel musste die Wäsche also eher zu groß als zu klein sein, um sie an- und ausziehen zu können. Und damit sie an Ort und Stelle blieb, wurde sie mithilfe einer Schnur fest- und vorne zusammengebunden. Voilà, das ist der an sich doch eher schnörkellose Grund für die Schleife.
Weitere Erklärungen: Orientierungshilfe und Duftquelle
Es gibt einen weiteren Grund, den etwa die Schweizer Illustrierte nennt. So hätten Frauen früher in der Regel sehr früh am Morgen aufstehen müssen – gerade im Winter sei es da noch richtig dunkel gewesen. Um die Unterhose auch richtig herum anzuziehen, diente der Bendel an der Vorderseite denn auch als Orientierungshilfe. Tja, leuchtet ein – im wahrsten Sinne des Wortes.
Auch auf der Webseite "Tüll & Schleife" war man auf der Suche nach Erklärungen für das Schlüppi-Schleifchen. Neben der oben genannten wird dort eine weitere aufgeführt, die im "The Lingerie Handbook" von Rebecca Apsan und Sarah Stark zu finden ist. Demnach hätten sich Frauen früher kleine Duftsäckchen ins Dekolleté gesteckt. Oder eben etwas weiter unten befestigt. "Parfum war rar, die Kleidung wurde eher selten gewaschen", heißt es.
Da sind wir doch froh, dass alle drei Gründe heute eher nicht mehr relevant sind – und freuen uns ganz einfach über das hübsche, kleine Schleifchen als Zierde. Nichts weiter.
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