Zu "nackt" angezogen...

Auch bei Hitze: Auf diese Kleidung solltest du im Büro verzichten

Geschäftsleute, die bei einem informellen Meeting im Freien sitzen. Die Personen sind in Business-Kleidung gekleidet und scheinen in einer lebhaften Diskussion engagiert zu sein.
© Shutterstock / Robert Kneschke
Okay, nur schwarz-weiß und Anzug ist in den meisten Büros nicht mehr vorgeschrieben. Ein Glück. Aber manche Sachen gehen gerade im Sommer dann doch nicht. Welche das sind.

Bei diesen hohen Temperaturen wollen wir am liebsten so gut wie gar nichts am Leib haben. Das geht natürlich nicht im Büro: Was zu freizügig ist und du nicht tragen solltest.

Was sollen wir bei der momentanen Hitze bloß tragen? In unserer Freizeit ist das Problem schnell gelöst: Top, kurze Hose oder Rock, Flipflops – fertig. Bei der Arbeit sieht es allerdings ganz anders aus: Im Büro herrschen schließlich Dresscodes, an die sich Männer und Frauen halten sollten. Was angemessen ist – und was du dort nicht anziehen solltest, weil du dann "zu nackt" wirkst.

Büro-Outfits bei Hitze: Was soll ich bei 30 Grad anziehen?

Dresscode im Büro: Auf diese Kleidung solltest du auch bei Hitze verzichten

Enrico Brissa ist Leiter des Protokolls beim Deutschen Bundestag, promovierter Jurist und hat das Buch "Auf dem Parkett. Kleines Handbuch des weltläufigen Benehmens" geschrieben. Im Interview mit der Wirtschaftswoche sagt der Stil-Experte: "Streng und ausnahmslos beachtete Kleidungsvorschriften sind in Deutschland heute ohnehin selten. Das gilt übrigens für alle Jahreszeiten." Das ist schon mal gut zu wissen.

Anna Raabe, Mitbegründerin von Gardoré, eine Online-Plattform für Business-Outfits für Frauen, pflichtet ihm ebenfalls in der Wirtschaftswoche bei: "Grundsätzlich sind Dresscodes lockerer geworden. In vielen Branchen sind zum Beispiel schlichte Sneaker zum Anzug, Rock oder dunkler Jeans akzeptiert."

Dennoch: Einige Dinge gilt es zu beachten. Das sind ihre No-Gos:

  • Keine oder unpassende Socken: Auch zu langen Hosen gehören im Sommer Socken – und zwar nicht schreiend bunt. Das gilt strikt für Männer, Frauen hingegen dürfen in Sommerschuhen auf Strumpfhosen darin verzichten

 

  • Flipflops gehen gar nicht: Die Gummilatschen tendieren eher zum nackten als zum angezogenen Fuß. Und das gehört sich nicht. Allerdings gibt es junge Unternehmen und Start-Ups, die das locker sehen: "Letztlich entscheidet immer der soziale Kontext darüber, wie weit man in der textilen Abrüstung gehen kann", findet Brissa.

 

  • Durchscheinende Unterwäsche: Was sich ebenfalls nicht gehört, sind Dessous, die sich unter allzu dünnen T-Shirts oder Blusen, Röcken oder Hosen abzeichnen. Ebenfalls tabu sind zu kurze und knappe Kleidungsstücke, die die Unterwäsche sichtbar werden lassen.
  • Apropos zu kurz: Miniröcke haben am Arbeitsplatz nichts zu suchen. Die Knie müssen bei Frauen zwar nicht mehr bedeckt sein, aber wer Gefahr läuft, dass der Rock bei manchen Bewegungen zu viel offenbart, sollte ihn bestenfalls in der Freizeit tragen. Tipp von Anna Raabe: "Eine Handbreite oberhalb des Knies ist eine gute Richtlinie. Kürzer sollte es im Business nicht sein."

 

  • Auch für die Herren gilt das Zu-kurz-Verbot: Im Büro sind nur lange Hosen angemessen, Bermudas und Co bleiben der Freizeit vorbehalten.

 

  • Zu viel Dekolleté: Auch wenn Kleider und Oberteile im Sommer freizügiger geschnitten sind, sollte der Ausschnitt im Office nicht allzu üppig ausfallen. Tipp von Anna Raabe: "Dekolletés sollten nicht tiefer als bis zur Achselhöhle gehen."

 

  • Die Männer haben es deutlich schwerer, was das Oberteil im Sommer angeht: Ein Hemd sollte nämlich unbedingt langärmlig sein. Kurze Hemden, so die Fachleute, sind nur bei Polizisten und Busfahrern okay.

 

  • Bauchfrei ist in Mode und häufig zu sehen. Überflüssig zu erwähnen, dass der Trend natürlich nichts fürs Büro ist!

 

  • Leicher gesagt als getan: Schweißflecken gehen gar nicht! Wer dazu neigt, sollte entsprechend vorbeugen. Tipp von Enrico Brissa: "Ersatzwäsche kann nützlich sein, etwa vor der Abendveranstaltung ein frisches Hemd mit einer anderen Krawatte." Anna Raabe rät zu weißen Blusen oder T-Shirts, weil sich bei ihnen Schweißflecken am wenigsten abzeichnen. Im Zweifel muss das Jäckchen bzw. der Blazer angezogen werden, um die Flecken zu kaschieren.

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