Unter die Dusche, ab ins Bett

Das passiert, wenn du mit nassen Haaren ins Bett gehst

Junge Frau, die entspannt mit geschlossenen Augen und nassen Haaren auf einem weißen Bettlaken liegt.
© Getty Images / Elena González Hontoria / EyeEm
Sich mit nassen Haaren schlafen legen: Schadet das eigentlich in irgendeiner Weise?

Abends nach dem Duschen mit nassen Haaren ins Bett zu gehen: Vielen macht es nix aus, das Föhnen spart man sich auch noch. Aber ist es wirklich ratsam, das zu tun? Lies mal.

Manche Frisuren brauchen kein Styling: Da schadet es nicht, wenn die Haare am Abend zuvor nicht geföhnt wurden, sie sogar im nassen Zustand auf dem Kopfkissen für die Nacht gebettet werden.

Gerade bei langen Haaren stimmt das ja oft – und wen das doch etwas klamme Bettzeug nicht stört... Aber davon mal abgesehen: Ist es eigentlich ratsam, mit nassen Haaren ins Bett zu gehen? Oder gibt es Gründe, die dagegen sprechen? Wir klären dich auf.

Mit diesen Profi-Tipps bekommst du schöne Haare

Mit nassen Haaren einschlafen: Ist das eigentlich gut?

Okay, wir haben es bereits gesagt: Nicht jede Person stört es, wenn die Haare nass auf dem Kopfkissen liegen. Und nicht jede Frisur nimmt Anstoß daran, wenn die Haare vor dem Zubettgehen nicht geföhnt werden. Und doch gibt es ein paar gravierende Gründe, die dagegen sprechen, mit nassen Haaren einzuschlafen. Hier sind sie:

  • Nasse Haare brechen leicht

Nasse Haare sind empfindlicher als trockene, denn Wasser dringt in die Bindungen zwischen den Molekülen des Haarkeratins ein und lässt es aufquellen. Dadurch wird die Haarstruktur angreifbarer. Die Folge: Haare können im nassen Zustand leichter brechen, zumal sie ja im Bett auch aufliegen. Zusätzliche Reibung auf dem Kissen im Schlaf begünstigt den Haarbruch auch noch!

  • Tummelplatz für Kopfhautpilze

Pilze, die sich gerne auf der Kopfhaut sammeln, freuen sich über nasse Haare im Bett. Es ist die ideale Umgebung für ihr Wachstum – so können sie sich prima vermehren, was zu einer Pilzinfektion der Kopfhaut führen kann. Einige von ihnen, etwa Malassezia, verursachen Schuppen oder Dermatitis. Außerdem befeuchten nasse Haare das Kopfkissen, in dem bis zu 16 Pilzarten vorkommen können – darunter Aspergillus fumigatus, ein weitverbreiteter Pilz, der bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem schwere Infektionen hervorruft und Symptome von Asthma verschlimmert!

  • Kopfschmerzen, Erkältung, Infektionen drohen

Dir ist mit nassen Haaren im Bett eigentlich nicht kalt? Mag schon sein – deinem Kopf aber womöglich schon... Laut Expert*innen führt das Schlafen mit nassen Haaren dazu, dass die Körpertemperatur sinkt und die Kopfhaut nicht so gut durchblutet wird – das wiederum kann Kopfschmerzen zur Folge haben, während der Körper versucht, sich aufzuwärmen.

Weitere Folgen können Erkältungen und andere Infektionen sein – auch, wenn die nassen Haare nicht kalt, sondern warm sind: "Wenn nun Ihr Haar immer wieder feucht und warm ist [...] und es mit einem Mikroorganismus in Berührung kommt, ist die Wahrscheinlichkeit einer Infektion größer", so Dr. Matthew Goldman von der Cleveland Clinic (USA) dem Magazin heilpraxisnet.de gegenüber.

Auch das Erscheinungsbild der Haare kann leiden

  • Haare werden stumpfer

Nicht nur das Wasser aus deinen Haaren wird vom Stoff des Kissens absorbiert, sondern auch die natürlichen Öle der Haare. Fehlen sie, wirkt dein Haar viel stumpfer und dehydrierter – es ist trocken, fühlt sich aber noch einmal anders an als typisch trockenes Haar. Hinzu kommt: Dehydriertes Haar, dem das natürliche Öl fehlt, bricht auch schneller als gesundes Haar.

  • Leichtes Spiel für Filz und Frizz

Gerade wer sehr unruhig schläft und den Kopf hin- und her schmeißt, muss nicht nur mit Haarbruch, sondern verfilzten, kaum zu bändigenden Haaren am nächsten Morgen rechnen.

Auch der sogenannte Frizz, also gekräuselte Haare, die zerzaust und durcheinander vom Kopf abstehen, hat leichtes Spiel. Oft lassen sich die über Nacht getrockneten Haare dann nur sehr schwer entwirren. Die Folge: jede Menge Haare, die beim schmerzhaften Bürsten oder Kämmen ausfallen.

  • fettige Haare können die Folge sein

Du musst die Haare häufiger waschen, seit du sie abends nicht mehr föhnst, weil sie schlicht schnell fettig werden? Das kann genau daran liegen, dass du mit nassen Haaren ins Bett gehst.

Sind Haare nämlich über einen längeren Zeitraum nass oder feucht, können sie darauf mit übermäßiger Talgbildung reagieren, was an der veränderten Aktivität der Talgdrüsen liegt. Das wiederum führt zu einem unausgeglichenen pH-Wert der Kopfhaut, was fettige Haare zur Folge hat.

Auch unsere Kolumnistin Renate Zott hat Tipps rund um die Haarpflege. Was sie bei langen Haaren im Bett rät:

  • Nicht auf den langen Haaren schlafen! Irgendwann habe ich mir angewöhnt, die Haare quasi über mein Kopfkissen zu legen. Das hat den Vorteil, dass das Haar in der Nacht weniger zerzaust und man sich damit auch selbst nicht im Weg ist.
     
  • Nie mit toupierten Haaren oder Haarklammern ins Bett! Es ist so ein bisschen wie mit dem Abschminken, das muss einfach sein, egal wie lang die Nacht geworden ist. Also: alles aus dem Haar nehmen und gut durchkämmen, bevor man schlafen geht.

Was du rund um deine Haare ebenfalls nicht tun solltest:

Quellen:

nivea.de, scandinavianbiolabs.de, archzine.net, heilpraxisnet.de, schlafzimmer.de, vital.de, bessergesundleben.de

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