Holunder, Salbei, Nüsse

Haare färben ohne Chemie: Die Zutaten findest du im Garten

Haare ohne Chemie ganz einfach selbst zu Hause färben
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Die Haarfarbe auffrischen oder mal etwas Neues wagen? Gehe einfach ganz natürlich vor und färbe ohne Chemie.

Chemische Färbemittel machen unsere Haare auf Dauer kaputt. Doch es gibt schonende und natürliche Alternativen. Wir verraten dir, wie du Haare ohne Chemie färben kannst.

Haare färben ohne Chemie: violette Farbtönung dank Holunderfrüchten

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Foto: iStock/Lree
Wow, was für eine Farbe: Für die Violett-Tönung brauchst du nur Eigelb und Holunder.

Natürliche Kosmetik liegt seit Jahren im Trend. Aber nicht nur das Gesicht kann von natürlichen Produkten profitieren. Auch beim Haarefärben können Naturprodukte genutzt werden. Mit Holunder etwa kannst du dir im Handumdrehen eine violette Haartönung selbst zaubern – ganz ohne Chemiekeule.

Haarfarben-Trends: So schön sind die neuen Nuancen

Dabei werden die Früchte der Pflanze als natürliches Haarfärbemittel verwendet. Schon Frauen im alten Rom benutzten Holunderblütensaft, um ihre Haare zu färben. Das Schönheitsmittel wirkt zudem pflegend und festigend.

So wird’s gemacht:

  1. Vorbereitung: Bevor es losgeht, solltest du deine Arbeitsfläche mit Zeitungspapier auslegen. Es ist außerdem ratsam, während der Zubereitung Handschuhe und ein altes T-Shirt zu tragen, denn mögliche Flecken lassen sich oft nicht so leicht entfernen. Je nach Farbe und Beschaffenheit der Haare kann das anschließende Farb-Ergebnis ganz unterschiedlich ausfallen.
  2. Zubereitung: Für die Holundermaske benötigst du 300 bis 500 Gramm Holunder und ein Eigelb. Die Holunderbeeren vom Stiel trennen und anschließend in einem Dampfkochtopf (alternativ in einem Sieb über Wasserdampf) kochen. Danach die Früchte zerstampfen, das Eigelb hinzugeben und alles vermengen. Die entstandene Maske in das feuchte Haar einmassieren und für etwa ein bis zwei Stunden lufttrocknen lassen. Danach alles sorgfältig ausspülen.

Tipp: Am besten probierst du die Mischung zunächst an einer Haarsträhne aus, um die Intensität bzw. die Einwirkzeit deiner selbst gemachten Farbe zu testen.

Darum lohnt sich eine natürliche Haarfarbe

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Holunder wächst nahezu überall. Vielleicht auch in deinem Garten oder in der Nähe deiner Wohnung?

Natürliche Färbemittel sind nachhaltig, kostengünstig und bieten eine schonende Alternative zu herkömmlichen chemischen Produkten. Vor allem für Allergiker*innen oder Menschen mit empfindlicher Haut ist Holunder dabei eine gute Alternative.

Auch Haar- und Farb-Experte Denny Kinder meint: "Die Haare auf diese Weise zu färben, ist absolut unschädlich. Das Hausmittel ist vor allem ideal für jene, die ihre Haarfarbe, in diesem Fall in einem Violett-Ton, ein wenig auffrischen möchten – oder für Frauen mit dunkel- bis hellblonden Haaren, die gern mal etwas Neues ausprobieren wollen. Der Effekt gleicht jedoch eher einer Tönung, nicht einer tatsächlichen Färbung, wie man sie im Friseursalon erhält. Menschen, die ein knalliges Lila mögen, sollten deshalb lieber zu anderen, herkömmlichen Methoden greifen."

Vor allem bei empfindlichen Haaren lohnt es sich, beim Haarefärben auf Chemie zu verzichten. Denn die chemischen Mittel können Haarausfall fördern. Apropos: Schau mal hier, welcher Kräutersud laut einer Expertin gegen Haarausfall hilft.

Andere Hausmittel: Walnüsse und Kaffeesatz für braunes Haar

Wer braune Haare trägt und seine Farbe etwas aufpeppen möchte, sollte ein paar Walnüsse knacken. Die getrockneten Schalen der Nuss einfach in einer Kaffeemühle mahlen. Insgesamt solltest du am Ende etwa acht Esslöffel des Pulvers erhalten.

Anschließend mit kochendem Wasser übergießen und umrühren, bis ein sämiger Brei entsteht. Dazu einen Esslöffel Olivenöl sowie einen Teelöffel Zitronensaft geben und ins feuchte Haar einmassieren. Nach ein bis zwei Stunden Einwirkzeit solltest du bereits ein Ergebnis sehen.

Um braunem Haar mehr Glanz und Vitalität zu verleihen, empfiehlt sich außerdem Kaffeesatz. Einfach im Haar verteilen und zehn Minuten einwirken lassen. Danach gründlich ausspülen.

Wusstest du, dass du deine Haare sogar mit Mayonnaise pflegen kannst?

Kamille und Zitronensaft zur Aufhellung

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Ein Sud aus Kamille und Zitrone wirkt aufhellend und pflegend.

Das ideale Hausmittel, um Haare natürlich aufzuhellen, sind Kamillenblüten. Fünf Esslöffel mit einem Eigelb vermengen und mit einem Viertelliter Wasser aufkochen. Anschließend abkühlen und ziehen lassen.

Dazu den Saft einer Zitrone geben und das Gemisch durch ein Sieb in ein Gefäß gießen. Bei der nächsten Dusche die Haare einfach damit abspülen und normal trocknen lassen.

Die Kamille hellt nicht nur schonend auf, sondern macht das Haar durch das enthaltene Lecithin weich und geschmeidig. Auch mit Honig, Zitrone oder anderen Hausmitteln kannst du deine Haare aufhellen.

Salbei gegen graues Haar

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Erste graue Haare entdeckt? Dann könnte Salbei helfen!

Viele haben ihn im Garten stehen – aber nur wenige wissen, dass Salbei auch graue Haare verstecken kann: vor allem für Menschen mit dunklem Haar ein Tipp. Einfach vier Esslöffel frische Salbeiblätter (alternativ 2 EL getrocknet) sowie einen Beutel Schwarztee mit 100 ml Wasser aufbrühen. Nach einer halben Stunde den Teebeutel und die Blätter entfernen und die Flüssigkeit im Haar verteilen. Anschließend etwa 30 Minuten einwirken lassen und ausspülen. Salbei hat die Eigenschaft, das Auftreten von ersten grauen Haaren zu kaschieren.

Das sind die Tipps des Experten

"Bei all diesen natürlichen Färbemitteln gehört auch immer ein wenig Experimentierfreude dazu. Denn die selbst hergestellte Natur-Kosmetik wirkt natürlich bei jedem Haartyp und jeder Haarfarbe anders. Eine lange Haltbarkeit ist ebenfalls nicht garantiert. Es kann sein, dass die Haartönung nach ein paar Haarwäschen wieder verschwindet."

Und dann gibt es natürlich noch Pflanzenfarben, die das Haar ohne Chemie, dafür etwa mit Henna färben. Nur gegen graues Haar helfen diese Mittel nur bedingt.

Übrigens: Dein graues Haar musst du gar nicht zwingend färben. Steh einfach dazu, das steht dir garantiert gut! Schau mal:

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