Graue Haare: Diesen Fehler machen laut Expertin fast alle
Wie schön, dass graue Haare immer mehr an Boden gewinnen – soll heißen: Sie werden nach und nach salonfähig! Ein Glück, denn sie sehen auch einfach toll aus, solange du gängige Fehler vermeidest. Welche das sind und was es vor allem zu verhindern gilt: Wir haben bei Fachleuten nachgefragt.
Es ist, wie es ist: Mit der Zeit verlieren unsere Haare an Farbpigmenten und werden irgendwann grau. Ein Problem? Muss es überhaupt nicht sein, denn mittlerweile ist der Look total angesagt. Damit die Mähne auch mit dem "neuen" Farbton schön und gepflegt bleibt, haben wir Expert*innen nach den häufigsten Fehlern im Umgang mit grauen Haaren gefragt.
Graue Haare: Diese Fehler solltest du vermeiden
Zunächst einmal: Der beste Tipp ist, nicht den Fehler zu begehen und graue Haare kaschieren zu wollen. Trage sie mit Stolz! Mittlerweile zeigen sich auch zahlreiche Promi-Frauen mit grauer Haarpracht und beweisen, wie elegant sie mit ihrer natürlichen Haarfarbe aussehen:
Mit der richtigen Pflege bleiben die Haare auch bis ins hohe Alter gesund und glänzend.
1. Fehler bei grauen Haaren: Zu wenig Farbe
Was machen die meisten Frauen falsch in Bezug auf ihre grauen Haare? An Farbe sparen, sagt Friseurin Jutta Gsell. "Graue Haare vertragen Farbe beim Make-up und in der Kleidung. Frau wird als sehr viel aktiver, dynamischer und lebendiger mit Farbe wahrgenommen – ansonsten geht das Grau als farblos unter", so ihre Überzeugung. Und dann entsteht schnell das, was gemeinhin als graue Maus bezeichnet wird.
Ihr Tipp: Egal wo und wie Farbe ins Spiel kommt, beim Lippenstift oder Lidschatten, bei der Bluse oder einem Accessoire: gerne "dick auftragen", denn das verleiht den grauen Haaren etwas Besonderes. "Wie genau das aussieht, ist typ- und personenabhängig, aber für jede lässt sich etwas finden."
2. Fehler bei grauen Haaren: Auszupfen
Auch wenn es verlockend ist, die ersten grauen Haare einfach mit einer Pinzette auszuzupfen: Tu das nicht! Das Herausrupfen hinterlässt auf dem Haar kleine Schäden und kann die Struktur der Haaroberfläche verändern.
Das einst zarte Haar wird mit der Zeit kraus und widerspenstig werden. Durch das Zupfen gelangt außerdem Schmutz in die Poren und verstopft sie.
Haar-Experte Sacha Schütte: "Wenn es bei einzelnen wenigen Haaren bleibt, ist das nicht so schlimm. Auf Dauer ist das aber definitiv keine Lösung! Denn dadurch werden es nur weniger Haare und der Schopf verliert seine Fülle. Mit zunehmendem Alter wird das Haar in der Regel sowieso langsam lichter – dazu sollte man nicht noch beitragen, indem man sich selbst Haare ausreißt."
3. Fehler bei grauen Haaren: Falsche Pflege
Da sich graue Haare auch in der Struktur von anderen Haarfarben unterscheiden, solltest du auf eine reichhaltige Pflege achten. Friseurin Jutta Gsell: "Aufgrund der spürbaren trockeneren Haut etwa ab dem vierzigsten Lebensjahr benötigen auch die Haare ein sehr viel mehr an Feuchtigkeit."
Feuchtigkeitsspendende Shampoos und Conditioner geben grauen Haaren Geschmeidigkeit und schützen vor Haarbruch. Auch ein Leave-In-Öl, beispielsweise Jojoba, eignet sich gut zur Pflege von grauen Haaren.
Zwei Tipps von Jutta Gsell: "Zusätzlich darf gerne ab und an mit einem Silbershampoo gewaschen werden, um einen unschönen Gelbstich zu verhindern."
Und: "Auch graue Haare benötigen ab und an ein kleines Fresh-Up. Da kann es sein, dass das ein oder andere Pigment rausgenommen werden muss oder aber auch welche angelagert werden sollten."
4. Fehler bei grauen Haaren: Zu häufiges Haarewaschen
Natürlich willst du immer gepflegt aussehen – auf tägliches Haarewaschen solltest du trotzdem verzichten. Shampoo kann nämlich die Kopfhaut angreifen und sie auf lange Sicht austrocknen. Zwei- bis dreimal in der Woche die Haare zu waschen genügt, um sie gepflegt zu halten.
Auch anschließendes Föhnen macht die Haare anfälliger für Haarbruch. Lass deine Haare also lieber öfter mal an der Luft trocknen. So werden deine Haare nicht unnötiger Hitze ausgesetzt.
5. Fehler bei grauen Haaren: Kein Sonnenschutz
Weißes oder graues Haar weist das natürliche Haarfarbpigment Melanin nicht mehr auf, das wie ein UV-Filter vor zu viel Sonneneinstrahlung schützt. Die Folge: Die Proteine und Lipide der Schuppenschicht werden durch UVA- und UVB-Strahlung geschädigt, die Schuppenplatten liegen nicht mehr flach an, sie fransen aus, das Haar verliert an Glanz, wird strohig, erleidet Spliss und wird schwer kämmbar.
Deshalb sollten Pflegeprodukte mit einem UV-Filter verwendet werden, um das Haar zu schützen. Aber auch noch aus einem anderen Grund: Graue Haare erhalten durch UV-Licht eine gelbliche Note.
Immerhin: Sind die Haare geschädigt, wachsen sie zum Glück wieder unbeschädigt nach. Im Gegensatz zur Haut erleiden sie keinen chronischen Lichtschaden und können ohne Sonneneinstrahlung wieder gesund nachwachsen.
→ Hier gibt's mehr Infos über den Frisier-Salon "Kopf-Kunst" von Jutta Gsell.
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