Augen und Lippen schminken mit Ü50? Und ob!
Renate Zott ist Topage-Model und schreibt für BILD der FRAU exklusiv über Themen rund um Lifestyle, Mode und Beauty. Heute zeigt sie, wie du deine Augen und Lippen auch im reifen Alter richtig schön betonst.
Renate Zott ist Topagemodel, Expertin in Sachen Lifestyle, Mode, Beauty, unfassbare Ü50 – und seit Jahren auch Kolumnistin bei BILD der FRAU. Jeden Sonntag verrät sie hier Tipps und Tricks rund um alles, was mit ihren Themen zu tun hat. Heute geht es um Make-up für Augen und Lippen. Die dürfen nämlich auch mit Ü50 noch erstrahlen!
Renate Zott: Rentnerbeige kann noch warten – so schminke ich Augen und Lippen
Mascara bis zum Schluss. Genau.
Wenn ich lese, was Schminkexpert*innen Frauen ab 40 oder 50 raten, gruselt es mich. Das geht nämlich so: Zurückhaltung üben, sanfte Akzente setzen, Pastelltöne & matte Produkte zum Einsatz bringen, Lip Primer gegen ausgefranste Konturen anwenden. Leute, ich lebe noch. Sorry. Zugegeben, auch ich habe Alter. Momentan viel zu viel davon. Nichtsdestotrotz kann und darf man anders damit umgehen.
Und: Nicht alle setzen auf "weniger ist mehr". Dazu gibt es sogar Vorbilder. Und ich denke an Queen Elisabeth II., die noch 2 Tage vor ihrem Tod gestylt war wie immer, sich mit roten Lippen (!) und einem strahlenden Lächeln der Öffentlichkeit zeigte. Immerhin, die Queen wurde 96 Jahre alt.
Auf sensationelle 102 Jahre hat es Mode-Star Iris Apfel gebracht, die ebenfalls bis zuletzt rote Lippen und rote Fingernägel trug. Dazu natürlich Make-up, mal mehr und mal weniger kräftig. Und sie prägte so einen schönen Satz, der da lautet: "Stilregeln wie 'weniger ist mehr' machen für mich keinen Sinn" – und ergänzt: "Das ist so absurd wie 'weniger Geld macht dich reicher'". Cooles Statement von einer noch cooleren Dame.
Ob nun quasi das Gegenteil, also 'viel hilft viel' immer der bessere Weg ist, habe ich noch nicht rausgefunden. Jedenfalls macht es für mich keinen Sinn, Normen und Glaubenssätzen zu folgen. Ich mache da lieber mein eigenes Ding, und da ist mein oberstes Gebot "sich wohlfühlen" und mit dem guten Gefühl unterwegs zu sein, dass ich das Beste aus mir mache. Also das, was davon übrig ist. Eben so was wie die schönste Version von mir. Das fühlt sich gut an – und so mag ich mich. Das sollte für jede und jeden die höchste Prio haben – egal ob nun beige oder bunt.
Wer so wie ich noch keine Lust aufs Rentnerbeige hat, dem zeige ich nun meine Beauty-Routine für das Finish mit Augen-Make-up und Lippenstift.
Finish mit Augen-Make-up
Mein Motto: nie ohne Kajal und Mascara – die zwei Minuten nehme ich mir, damit ich mich "angezogen" fühle. Für den Lidstrich auf dem oberen und unteren Lidrand verwende ich grundsätzlich einen dunklen Kajalstift (schwarz, dunkelbraun oder dunkelblau). Ein Drittel vom Auge lasse ich dabei frei, damit das Auge optisch größer wird. Mit einem Eyeliner-Brush lässt sich die Linie noch perfektionieren.
Sofern Zeit für mehr bleibt, stimme ich den Lidschatten entweder auf meine Kleidung ab oder verwende Farbtöne, die gut mit meiner Augenfarbe matchen. In meinem Fall sind das graue, blaue oder auch braune Farbtöne. Im Augeninnenwinkel bleibe ich immer hell, das öffnet den Blick und sorgt für Strahlkraft. Hierzu wähle ich gerne vanillige Farben, vorzugsweise mit Glanz. Und nein, ich habe keine Angst, dass der Glanz meine Knitterfältchen betont, denn noch habe ich das nicht beobachtet. Also nur Mut und einfach mal ausprobieren.
Den hellen Lidschatten verwende ich auch unter den Augenbrauen – auch das hilft, das Auge optisch zu öffnen. In der Mitte des Auges trage ich – je nach Farbwahl – eine etwas hellere Farb-Nuance auf, die ich zum äußeren Augenwinkel hin dunkler werden lasse. So entsteht ein Farbverlauf, der das Auge optisch vergrößert und nach oben zieht.
Als Finish zum Verlängern, Verdichten und Betonen der Wimpern noch Mascara auftragen, und fertig ist mein Augen-Make-up. Meine Reihenfolge beim Schminken der Augen: Lidschatten, Kajal, Mascara.
Finish mit Lippenstift
Puh. Bei mir sind die Zeiten mit Lipliner und Gloss leider passé. Es hält nicht mehr, wo es halten soll, läuft aus in die hässlichen Fältchen und: nee, ist nicht schön. Aber Entwarnung, auch für Lippenfältchen und schmale Lippen hat die Kosmetikindustrie vorgesorgt. Nämlich mit 12 oder 24 Stunden-Lippenstiften, die man morgens aufträgt und sich den ganzen Tag keine Sorgen mehr um die Lippen machen muss.
Das Beauty-Tool funktioniert super einfach. Mit der einen Seite vom Stift trägt man die Lippenfarbe gleichmäßig auf, die andere Seite sorgt für Pflege und Glanz. Das Beste: Der Lippenstift bleibt genau dort, wo er hingehört – läuft nicht aus und färbt nicht ab. Das gilt übrigens auch für Kaffeetassen, Gläser oder ein Dinner Date. Mit 50Plus muss man sie einfach feiern, diese kussechten Super-Stay-Lipsticks!
→ Mehr über Renate Zott gibt's auf ihrer Webseite Topagemodel und ihrem Instagram-Account topagemodel.
In ihrer letzten Kolumne gab's von Renate Zott Schminktipps für reife Haut: So trägst du Contouring auf.
Und davor zeigte Renate Zott, wie sie sich schminkt, um Falten zu minimieren, ohne "getüncht" auszusehen.