Gleichgewicht halten: So schaffst auch du das
Renate Zott ist Topage-Model und schreibt für BILD der FRAU exklusiv über Themen rund um Lifestyle, Mode und Beauty. Heute zeigt sie zwei Übungen, mit denen du lernst, dein Gleichgewicht besser zu halten. Diese innere Ausgeglichenheit kommt garantiert auch deinem äußeren Erscheinungsbild zugute.
Renate Zott ist Topagemodel, Expertin in Sachen Lifestyle, Mode, Beauty, unfassbare Ü50 – und seit Jahren auch Kolumnistin bei BILD der FRAU. Jeden Sonntag verrät sie hier Tipps und Tricks rund um alles, was mit ihren Themen zu tun hat. Heute geht es um die Balance: Es wird nämlich mit zunehmendem Alter immer schwieriger, sie zu halten! Renate zeigt zwei Übungen, mit denen du das Gleichgewicht besser halten kannst.
Renate Zott: Ohne Gleichgewicht geht es nicht
In der Balance zu bleiben, gehört zu einer Grundfähigkeit, über die wir im Normalfall gar nicht nachdenken, weil sie im Alltag einfach dazugehört. Gehen, stehen, Treppen steigen, hinsetzen, aufstehen, sprich aktive Bewegungen ausführen: Ohne Gleichgewicht geht das nicht. Das komplizierte Zusammenspiel in unserem Körper findet nämlich zum Großteil unbewusst statt.
Erst bei Störungen oder wenn wir merken, dass etwas mit dem Gleichgewicht nicht stimmt, nehmen wir wahr, dass Gleichgewicht nur bedingt automatisch funktioniert und die Fähigkeit für jede Bewegung – ja sogar das aufrechte Stehen – elementar ist. Wer schon einmal auf einem Schiff richtig Seegang erlebt hat, weiß sicher, wie es ist, ins Schwanken zu geraten.
Wenn sich also der Boden unter den Füßen bewegt, ist das Gleichgewichtszentrum im Gehirn gefordert, in unserer Muskulatur reflektorisch Korrekturbewegungen auszulösen, damit wir die Balance aufrechterhalten oder wiedererlangen können. Je plötzlicher oder extremer eine Störung auf den Körper einwirkt, desto schwieriger ist es, das Gleichgewicht zu halten.
Alle, die schon mal in einem abrupt stark bremsenden Bus gestanden haben, wissen, was ich meine. Nichts anderes passiert im weitesten Sinne, wenn wir stolpern oder eine Treppenstufe übersehen. Auch hier ist unser Gleichgewichtszentrum extrem gefordert, den Körper entweder vor einem Sturz zu bewahren, indem wir uns abfangen können, oder das Fallen quasi so zu steuern, dass – im besten Fall – keine schlimmen Verletzungen auftreten.
Zu alt für Balance-Übungen? Oh nein!
Dass im Alter nicht nur die Haut, sondern auch alles andere nachlässt, ist nicht neu. Dass diese unerfreuliche Tatsache auch auf das Gleichgewicht zutrifft, daran habe ich ganz lange keinen Gedanken verschwendet. Erst beim Sport ist mir aufgefallen, dass ich bei Übungen auf einem Bein doch ganz schön wackelig bin. Jedenfalls wackeliger als noch vor ein paar Jahren. Per se ist das zunächst ja gar nichts Schlimmes, denn man kann seine Muskeln schließlich auch auf zwei Beinen trainieren, sich zum Anziehen der Socken hinsetzen und die High Heels im Schrank lassen.
Sorry! Für mich keine Option. Ich will, solange irgend möglich, auf einem Bein stehen können, die rechte Socke anziehen, während ich aufrecht auf dem linken Bein stehe, und zu den richtigen Anlässen die Mörder-Heels anziehen und darauf tanzen, bis die Füße qualmen. Da bin ich eisern. Und irgendwie ist es mir auch zu einfach, die Karte "geht halt nicht mehr so" zu ziehen, weil die sogenannten Gesundheitsspannen nachweislich dann am größten sind, wenn wir uns bewegen. Und folglich geht das nicht ohne Gleichgewichts-Training.
Gut in Balance zu sein, hat für mich noch weitere Vorteile:
- mehr Stabilität im Körper und den Gelenken
- mutiger für neue körperliche Herausforderungen
- mehr Sicherheit bei Störungen im Alltag (z.B. auf der Treppe ausrutschen)
- das Koordinationstraining, das das Zusammenspiel von Sinnesorganen und Muskeln verbessert, wirkt auch positiv auf die geistigen Prozesse (kognitive Fähigkeiten)
Zwei einfache, aber wirksame Balance-Übungen
Das Beste ist: Gleichgewichtsübungen kann man überall und ohne Equipment durchführen – sogar beim Zähneputzen. Das geht nämlich auch auf einem Bein. Allen, die nicht zwei Sachen auf einmal machen mögen, zeige ich nun ein paar Alternativen:
Stabil auf ein Bein stellen, das andere einfach ein Stück hochnehmen. Dabei kann der Fuß gestreckt oder geflext sein, das spielt für die Übung keine Rolle. Die Arme können ausgebreitet sein, damit man die Balance besser halten kann, man kann sie auch hinter den Kopf nehmen oder einfach hängen lassen: "Dekoarme", wenn man so will. Anschließend im stabilen Stand den Kopf abwechselnd nach rechts und links drehen.
Im Gegensatz zu 1 den Kopf abwechselnd nach oben und unten rotieren. Eine etwas anspruchsvollere Übung ist der sogenannte Tandemstand. Hier werden die Füße in einer Linie direkt voreinander gestellt. Der Schwierigkeitsgrad erhöht sich etwas, wenn man vom vorderen Fuß die Zehen inkl. Ballen nach oben streckt und die Ferse vom hinteren Fuß anhebt.
Gut zu wissen: Etliche Studien haben in der jüngsten Vergangenheit gezeigt, dass es sogar schon jungen Leuten und Kindern an einem guten Gleichgewichtsgefühl mangelt. Vielfach wird das auf sitzende Tätigkeiten und mangelnde Bewegung bei Kindern zurückgeführt. Schade finde ich das. Gerade, wo es in der Natur so viele Möglichkeiten gibt, den Gleichgewichtssinn zu fördern – auf Baumstämmen balancieren ist nur eine davon. Und hinzufallen ist natürlich erlaubt!
→ Mehr über Renate Zott gibt's auf ihrer Webseite Topagemodel und ihrem Instagram-Account topagemodel.
Kennst du schon Wand-Pilates? Es stärkt nicht nur die gesamte Muskulatur, sondern optimiert auch die Körperausrichtung
Und diese Beauty-Tipps lassen dich garantiert jünger wirken...