Wenn Hygiene übertrieben wird...

Richtig duschen: Warum du nur diese 5 Körperstellen einseifen solltest

Eine Frau steht unter der Dusche und seift ihr Bein mit einem Schwamm und viel Schaum ein
© Getty Images / Rattankun Thongbun
Sich unter der Dusche stets von oben bis unten einseifen? Bitte nicht! Welche Körperstellen völlig ausreichen.

Die tägliche Dusche mit reichlich duftenden Reinigungsmitteln: herrlich! Leider tun wir uns damit aber gar keinen Gefallen, denn übertriebene Körperhygiene führt zum gegenteiligen Effekt: Sie tut uns gar nicht gut. Stattdessen reicht es völlig, fünf Körperstellen einzuseifen.

Gerade jetzt, wo es richtig warm wird, könnte man gefühlt jede Stunde ins Bad gehen, um sich abzuduschen... Okay, das ist natürlich übertrieben und gar nicht gut für die Umwelt – aber einmal am Tag ist für die meisten doch ein Muss. Damit das duftende Frischeerlebnis auch möglichst lange anhält und das Ganze eine saubere Sache ist, wird dabei jede Menge Duschgel oder Seife verwendet.

Duschen: Machst auch du diese Fehler?

Aber ist es überhaupt nötig, den ganzen Körper von oben bis unten mit Duschprodukten zu versehen? Nein, ganz im Gegenteil: Das ist sogar kontraproduktiv! Es gibt allerdings fünf Körperstellen, die du laut Fachleuten tatsächlich jeden Tag einseifen solltest. Lies mal, welche das sind.

Nur diese 5 Körperstellen solltest du einseifen

Zunächst einmal: Tägliches Duschen ist gar nicht nötig! "Für eine gute Körperhygiene und eine geschmeidige Haut reicht es aus, täglich die Zonen mit der jeweils höchsten Dichte an Schweißdrüsen und Bakterien mit warmem Wasser zu reinigen", so Professor Cord Sunderkötter von der Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster sowie Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Dermatologische Infektiologie bei der DDG dem Portal doctors.today gegenüber.

Auch die Haut-Experten Prof. Volker Steinkraus und Prof. Kristian Reich warnen dem Kölner Stadtanzeiger gegenüber vor übermäßigem Einsatz von Reinigungsmitteln. Die menschliche Haut sei zwar ein Feuchtigkeitsfanatiker und möge Wasser, doch Duschmittel und Seifen mit Tensiden entzögen der Haut wichtige Fette. Hautärztin Gertraud Kremer vom Berufsverband der Deutschen Dermatologen in Berlin sieht das im Interview mit der Frankfurter Rundschau ähnlich: "Es reicht auch aus, mit einem Waschlappen nur die Zonen, an denen sich Schweiß bildet, gründlich mit Seife zu reinigen."

Aber welche Körperstellen sind es denn nun, die tatsächlich täglich gewaschen werden sollten – ob mit oder ohne Seife? Es sind

  • die Hände
  • die Füße
  • die Achseln
  • der Intimbereich
  • die vordere und hintere Schweißrinne am Oberkörper, also Brust- und Rückenmitte

Das kann passieren, wenn du zu häufig und zu gründlich duschst

Wer zu häufig duscht oder badet und sich dabei kräftig einschäumt, kann das Mikrobiom auf der Haut aus dem Gleichgewicht bringen, so dass die Hautschutzbarriere angegriffen wird. Denn so werden nicht nur Schmutz und Schweiß entfernt, sondern auch der natürliche Fettfilm auf der Haut – den brauchen wir aber, um uns vor äußeren Einflüssen, etwa schädlichen Keimen, und dem Austrocknen zu schützen.

Der Schutzfilm erholt sich bei gesunder Haut meist schnell wieder, trockener Haut allerdings kann das häufige Duschen und Einseifen Probleme bereiten: So kann die Haut schnell noch mehr austrocknen und rau aussehen, Ekzeme können sich bilden, die Juckreiz zur Folge haben. Auch die Wahrscheinlichkeit für Entzündungen und Allergien steigt.

Übrigens: Auch bei großer Hitze oder schwerer körperlicher Arbeit genügt es, Schweiß und Dreck mit warmem Wasser unter der Dusche zu Leibe zu rücken. Laut Fachleuten reicht das für hinlängliche Sauberkeit absolut aus!

Häufig duschen: So schützt du deine Haut

Wir haben also gelernt, dass unsere Haut – bis auf einige Körperstellen – allzu viel Seife gar nicht mag. Sie lässt sich zusätzlich beim Duschen auch noch durch folgende Maßnahmen schützen:

  • gerade trockene Haut nicht zu fest abrubbeln
  • nur lauwarmes Wasser verwenden, heißes Wasser trocknet zusätzlich aus
  • seifenfreie Duschlotionen schonen die Haut, Dusch-Öle etwa enthalten weniger Tenside
  • nach dem Duschen mit rückfettenden Substanzen eincremen – Lotionen mit Urea helfen der Haut, Wasser zu binden, sie geschmeidig und glatt zu halten
  • auch die Gesichtshaut sollte nicht zu oft gereinigt werden. Die Experten Steinkraus und Reich empfehlen zwar, den Schmutz des Tages abends zu entfernen, aber nicht mit Substanzen, die entfetten. Morgens sei klares Wasser dann am effektivsten. Während der Nacht lege sich schließlich kein Schmutzfilm auf die Gesichtshaut.
@joana_health 🆘 Wichtige Anmerkung 🆘 . Jeder Körper und eben auch jede Haut ist anders. Manch einer stinkt abends , nur von dem bisschen schwitzig sein im Alltag dank des Bahn fahren 🫢 . Daaaaaannnn würde ich wahrscheinlich auch duschen 🫵🏼😅 . Aber manch einer tut das eben nicht. Und manche haben auvh semsiblere Haut, die schnell mal austrocknet, wenn man sie zu häufig reinigt 🥸 . Auch mit milden Duschgels oder mit Bodylotion danach, habe ich nicht zwingend das Gefühl es tut meiner Haut besonders gut/umso mehr Hygiene = umso besser ❌ . Dass ein Bidet in vielen Ländern keine Selbstverständlichkeit ist, ist absolut schade 🫢 . Wie sehr ihr das alles? Wie reagiert eure Haut? ❤️ . #skincare #berlin #hautbild #duschen #shower #hygiene #zuvielhygiene #haut #selnsiblehaut #täglichduschen #realtalk ♬ Originalton - Joana 🌞

Noch mehr Wissenswertes rund ums Duschen erfährst du hier:

Quellen:
doctors.today, fr.de, ksta.de, k.at
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