Dreimal anders: Kennst du die verschiedenen Formen der Liebe?

Die Liebe ist etwas Wunderschönes – und sehr komplex. Erstaunlich, dass die deutsche Sprache nur diesen einen Begriff dafür kennt. Körperliche Liebe und Sex sind schließlich etwas ganz anderes als die unbedingte Liebe von Mutter oder Vater zu ihrem Kind – genauso unterscheidet sich die erste Verliebtheitsphase deutlich von der, in die Paare im Laufe vieler Jahre hineingleiten, wenn es gut läuft.

Allein die Liebe zwischen zwei Menschen hätte also mehrere Bezeichnungen verdient – das Altgriechische hat immerhin drei dafür: Eros, Philia und Agape. Was diese Wörter genau bedeuten, erklären wir dir hier. Eine der drei Formen trifft bestimmt auf deine Beziehung am ehesten zu...

Eros, Philia, Agape: Die verschiedenen Formen der Liebe

Was bedeutet Liebe? Das lässt sich mit einem Wort nicht ansatzweise beschreiben – in der altgriechischen Sprache finden sich immerhin drei Begrifflichkeiten dafür. Lies mal, welche das sind und wofür sie stehen:

• "Eros": Das ist die körperliche Liebe, die sexuelle Anziehungskraft. Wie kraftvoll sie sein kann, wissen alle, die schon einmal so richtig verliebt waren. Und dennoch: Nur sie kann eine Beziehung langfristig nicht aufrechterhalten, denn so stark sie am Anfang auch ist – sie lässt im Laufe der Zeit nach. Paare, bei denen nur "Eros" als Liebesform vorhanden ist, werden dauerhaft keine Stabilität in ihrer Partnerschaft haben. Wohlgemerkt: Die körperliche Anziehungskraft in einer Beziehung ist enorm wichtig – sie ist nur alleine nicht tragfähig.
• "Philia": Sie ist die freundschaftliche Liebe, die sich nicht auf der körperlichen, sondern der geistigen Ebene abspielt. Übereinstimmende Hobbies und Interessen, ein matchender Lebensentwurf, ähnliche Eigenschaften, der Humor, der passt: Ohne diese Liebe kann eine Partnerschaft kaum existieren – nur mit "Philia" geht es aber auch nicht, es sei denn, ein Paar führt eine platonische Liebe. Denn all das gerade Aufgezählte reicht auch völlig für eine Freundschaft aus. Eine Partnerschaft ist eben etwas anderes als das, was Menschen mit ihrer besten Freundin oder ihrem Kumpel verbindet.
• "Agape": Auch die seelische Verbindung darf nicht fehlen, wenn zwei Menschen sich lieben – selbst wenn das nicht immer unweigerlich bedeutet, dass diese auch eine Partnerschaft führen. Es ist eine Liebe, die nichts einfordert, keine Gegenleistung erwartet. Eine aufopfernde Liebe – eine ganz besondere Verbindung im Geiste, die sogar über den Tod hinaus andauern kann. Menschen mit dieser tiefen Verbindung erzählen oft, dass sie fühlen, was die Partnerin oder der Partner fühlt. Sie kann auch bestehen, wenn "Philia" nicht allzu ausgeprägt oder die körperliche Anziehungskraft kaum vorhanden ist. Auch dann fehlen für eine wirklich echte Beziehung aber essenzielle Säulen, ohne die sie wohl keinen Bestand haben wird.

Drei Säulen der Liebe: Worauf es dabei ankommt

Dreimal Liebe, dreimal unterschiedlich: Wie ist das denn nun mit Eros, Philia und Agape? Wie wichtig sind sie für eine Beziehung? Du ahnst es bestimmt schon: Sie sind unabdingbar, und zwar alle drei, wenn Paare über einen langen Zeitraum hinweg, ja vielleicht für immer glücklich miteinander sein und bleiben wollen. Die Anteile der jeweiligen Liebesform in Beziehungen sind dabei natürlich unterschiedlich. Denn Paare kochen ganz individuell ihr jeweils eigenes Liebessüppchen. Wie viel Eros, Philia und Agape sie hineinschütten, ist ihnen überlassen. Wichtig ist, dass alle drei darin vorhanden sind.

Sofia Müller fasst es auf lovemoves.de so zusammen: "Alle drei zusammen bilden die Fülle der menschlichen Existenz." Da ist was dran. Wir gehen noch weiter und behaupten: Jede Liebesform für sich genommen ist so groß und schön, dass es jammerschade wäre, sie auszuklammern. Und ohne Liebe wäre das Leben ja auch nicht annähernd so wunderbar, wie es sein kann. Findest du nicht auch?

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