Verliebt oder Liebe? So weißt du über deine Gefühle Bescheid
Zu Beginn einer Beziehung fliegen die Schmetterlinge im Bauch Loopings. Dann verändert sich das Gefühl – schlechter muss es allerdings ganz und gar nicht werden! Noch verliebt oder schon Liebe? Daran erkennst du es.
Du bist unruhig, viel zu aufgeregt, um zu essen, musst ständig an deine oder deinen Liebsten denken? Oder ruhst du in dir und genießt dieses Gefühl der Verbundenheit? Auf den Punkt gebracht: Bist du noch verliebt oder ist es schon Liebe? Das sind untrügliche Anzeichen für deine Gefühle.
Verliebt oder Liebe – das ist der Unterschied
Wer verliebt ist, hat körperliche Empfindungen bei Anwesenheit der Partnerin oder des Partners. Wenn sie oder er nicht anwesend ist, ist die Sehnsucht und das ständige Denken an sie oder ihn beinahe übergroß. Für die permanente Unruhe und die berühmten Schmetterlinge im Bauch zeichnet laut Neurowissenschaftler*innen ein stark erhöhtes Adrenalin-Level verantwortlich. Zusätzlich wird der Körper mit einer großen Menge Serotonin und Dopamin überschwemmt, den Glücksmacher-Botenstoffen. Logische oder rationale Entscheidungen sind mit diesem Hormon-Cocktail kaum möglich.
Welche Symptome weisen Verliebte auf?
In Umfragen berichten Verliebte egal welchen Geschlechts von Tagträumen, verstärktem Lächeln und intensiver Kommunikation Freundinnen und Freunden gegenüber. Man möchte der anderen Person permanent nahe sein, die Laune schwankt, je nachdem, ob man in ihrer Nähe ist oder eben nicht. Verliebte berichten aber auch von Ängsten, Konzentrations- und Schlafstörungen. Forscher*innen bestätigen eine geringere Offenheit, ein größeres Misstrauen und mehr Eifersucht. Außerdem das permanente Bestreben, sich von der besten Seite zu zeigen.
Der Unterschied zwischen Mann und Frau? Frauen leiden häufiger an Appetitlosigkeit als Männer, wenn sie verliebt sind. Männer sind in der Verliebtheitsphase dagegen aktiver als sonst.
Und wann ist es Liebe?
Ist das Verliebtsein vorbei, wenn das Kribbeln im Bauch aufhört und die Gefühle nicht mehr so überschwänglich sind? Studienteilnehmer*innen berichteten eher davon, dass sich ihre Emotionen kaum veränderten, sondern dass sie zusätzlich zum Verliebtsein bei länger bestehenden Partnerschaften auch mehr Vertrauen empfanden. Außerdem waren sie selbst ehrlicher als in der Verliebtheitsphase.
Sie schätzten die Partnerin bzw. den Partner und ihre/seine Besonderheiten mehr und seien auch toleranter den vermeintlichen Schwächen gegenüber. Ein weiteres Kriterium ist auch echte Trauer: Wenn die Beziehung in der Phase der Liebe zu Ende ginge, so die Proband*innen, seien sie trauriger als noch in der Verliebtheitsphase.
Oxytocin statt Dopamin: Das muss wohl Liebe sein
Nicht nur das Gefühl, auch das Gehirn unterscheidet deutlich zwischen Verliebtsein und Liebe. Anstatt einer permanenten Dopamin-Ausschüttung wird in dieser Phase vermehrt das sogenannte Kuschelhormon Oxytocin produziert und an den Körper abgegeben. Das verhilft zu Entspannung, einem Gefühl der Vertraut- und Verbundenheit sowie der Nähe und gibt uns das Gefühl, die Partnerin bzw. den Partner besser einschätzen zu können.
Abschließend ist zu sagen, dass natürlich jede Beziehung und jede Person anders ist, so fühlt sich auch jedes Verliebtsein und jede Liebe anders an. Wie haben wir einander kennengelernt, kannten wir uns vorher und haben uns später ineinander verliebt? Was für eine Zeit haben wir miteinander? Leben wir eine Fernbeziehung? So unterschiedlich jede Geschichte ist, so schön ist doch zu sehen, wie unser Körper und unsere Gefühle funktionieren und wie sie uns auf eine feste, dauerhafte und vertrauensvolle Beziehung vorbereiten und unterstützen.
Verliebt oder schon Liebe?
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