Dating-Masche: Daran erkennst du "Pick Me-Boys"

"Ich date nicht viel, weil Frauen mich nicht gut aussehend finden…" Hast du das schon mal von einem Mann zu hören bekommen, der ganz und gar nicht unansehnlich ist und dem du daraufhin am liebsten antworten würdest: "Das stimmt doch gar nicht, Du siehst echt gut aus. Ich würde mit Dir ausgehen"? Dann könnte es sich um eine typische Masche von sogenannten "Pick Me-Boys" handeln. Was es damit auf sich hat, wie du deren Tricks erkennst.

Dating-Masche: So gehen "Pick Me-Boys" vor

"Pick me" ist ein Ausdruck aus dem Englischen und bedeutet so viel wie "nimm mich". Ursprünglich waren eher "Pick Me-Girls" bekannt. Sie ändern in der Regel ihr Verhalten, um so aufzutreten, wie sie denken, dass Männer es wollen, und sich dadurch attraktiver zu machen. Mittlerweile sind beim Dating aber zunehmend "Pick Me-Boys" anzutreffen. Ihr Ziel ist dasselbe: sich beim anderen Geschlecht beliebt zu machen. Ihre Methoden, um das zu erreichen, sind aber ganz andere: Sie versuchen, sich zu differenzieren, indem sie andere Männer herabsetzen und sie heruntermachen, während sie sich in Wirklichkeit nicht anders verhalten als sie.

Doch zunächst einmal gelingt es "Pick Me-Boys" nicht selten, zum Zuge zu kommen – bis man sie durchschaut hat. Sie geben an, Frauen total zu verstehen, die auf der Suche nach der Liebe frustriert sind, weil sich die Mitmenschen ja ach so böse verhalten. Sie mögen es auch nicht, wie Männer Frauen oft behandeln und betonen, sie würden das niemals tun.

Was heißt das nun? Im Wesentlichen sind "Pick Me-Boys" Typen, die Frauen abholen, indem sie sich so verhalten, wie es gut ankommt – und die darauf bestehen, nicht wie alle anderen zu sein. Im Bewusstsein, dass viele Frauen negative Erfahrungen mit Männern gemacht haben, die betrügen, lügen, Bindungsphobie haben usw., werden sie behaupten, dass bei ihnen nichts dergleichen zutrifft. Stattdessen werden sie versuchen, Frauen davon zu überzeugen, dass sie die idealen und perfekten Partner sind.

Typische Verhaltensweisen von "Pick Me-Boys"

Männer verkaufen sich beim Dating gerne mit folgenden Maschen als absolut geeignet für eine Partnerschaft, obwohl dahinter nur "Pick Me-Boys"-Gehabe steckt:

• Er gibt vor, auf der Seite von Feministinnen zu sein. Gendern, Lohnungerechtigkeit bei Männern und Frauen, Frauenquote: Er sagt all die richtigen Dinge, die darauf hindeuten, dass er Feministinnen voll und ganz unterstützt – ist er ein wenig zu "besessen" davon, ist er zu aufgeklärt? Dann sei vorsichtig.

• Seine Interessen und Hobbys wirken aufgesetzt: Macht er ausschließlich Dinge, bei denen man annimmt, dass sie bei anderen cool ankommen? Ist er in seiner Freizeit nur sportlich unterwegs, liest er viel – und bei allem sind es immer die Dinge, die gerade angesagt sind? Das könnte ein Zeichen für einen "Pick Me-Boy" sein.

• Er ist selbstironisch, um nach Komplimenten zu fischen. Sagt er häufig, dass die meisten Frauen ihn nicht mögen, weil er "zu sensibel" ist, oder dass es ihm schwer fällt, in der Dating-Welt zu konkurrieren, weil er nicht muskulös und gutaussehend ist wie andere Männer? Das Seltsame ist aber, dass Aussehen und Verhalten eher das Gegenteil widerspiegeln? Tatsächlich scheint er übermäßig selbstbewusst zu sein? Dann ist seine sensible Seite womöglich nichts weiter als eine Fassade.

• Er lässt sich von selbstbewussteren Typen einschüchtern. Passt perfekt in die Routine eines "Pick Me-Boys": so zu tun, als ob es ihm an Selbstvertrauen fehle. Seine Einschüchterung gegenüber "normalen" Typen bezieht sich jedoch eher auf die Tatsache, dass sie aufrichtig sind und auf diese Weise bei Frauen Erfolg haben, während er es vortäuschen muss.

• Er ist besonders anhänglich. Du sollst glauben, dass er mit seinem Selbstvertrauen kämpft, weil er als extrem sensibler Typ in der großen gemeinen Welt hart getroffen wurde. Deshalb hängt er so an dir. Er schreibt ständig SMS, ruft an, wenn du nicht zurückschreibst, will rund um die Uhr bei dir sein. Er will dir permanent "beweisen", wie bereit er für eine Beziehung ist.

• Er ist manipulativ. "Pick Me-Boys" haben kein Problem damit, für das eigene Ziel emotional missbräuchlich zu werden oder dafür auf die Tränendrüse zu drücken. Beziehungsexpertin Elaine Parker sagt dazu dem Portal refinery29 gegenüber: "'Pick Me-Boys' verlassen sich dabei aber häufig auf emotionale Manipulation und das Einreden von Schuldgefühlen, um ihren Willen durchzusetzen und eine Situation zu kontrollieren."

• Er macht andere Männer fertig. "Pick Me-Boys" zeichnen sich auch dadurch aus, dass sie sich als so weit entwickelt und intelligent bezeichnen, dass jeder andere Mann im Vergleich dazu verblasst. Alle anderen sind dumme, frauenfeindliche Lügner, die Frauen überhaupt nicht wert sind. Sie denken, dass die eigenen Unzulänglichkeiten verdeckt werden, wenn sie die Fehler anderer Männer hervorheben. Das Traurige ist, dass es tatsächlich eine Weile funktioniert.

• Er will permanent Bestätigung. Ist er regelrecht versessen, was Komplimente angeht? Magst du ihn? Stehst du auf ihn? Ist er der Typ, den du dir schon immer gewünscht hast? Bist du gerne mit ihm zusammen? Mit solchen Fragen bombardieren "Pick Me-Boys" gerne ihre (angehenden) Partnerinnen.

"Pick Me-Boys" reagieren oft aggressiv

Natürlich ist nicht jeder Mann, auf den der ein oder andere Punkt hier mehr oder weniger zutrifft, gleich ein "Pick Me-Boy". Es schadet allerdings nicht, beim Dating etwas hellhörig zu sein und beim ersten Anzeichen besonders darauf zu achten. Denn mit einem Typen, der in diese Richtung tendiert, willst du nicht wirklich zusammen sein, oder?

Das Gute ist: Wenn du sein Spiel aufdeckst, wenn du ihn entlarvst, kommt sein wahres Ich in der Regel schnell zum Vorschein. Denn "Pick Me-Boys" können nicht gut mit Zurückweisungen umgehen. Wenn du seinem Charme nicht erliegst oder seinen Lügen nicht aufsitzt, drehen sie sich oft um 180 Grad, greifen auf frauenfeindliche Beleidigungen zurück, kritisieren plötzlich dein Aussehen und werden übermäßig aggressiv. Mit anderen Worten: Die sanften, frauenverstehenden "Pick Me-Boys" werden wie "die meisten anderen Typen" – obwohl sie zuvor noch geschworen hatten, niemals so wie sie zu sein.

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