Männer sehen Schmutz ja angeblich nicht...

Wie sehr belastet eine dreckige Wohnung die Beziehung?

Älteres Paar, das gemeinsam den Fußboden in der Küche putzt. Beide tragen Gummihandschuhe und arbeiten mit verschiedenen Reinigungsmitteln. Der Mann kniet auf dem Boden und benutzt einen Lappen, während die Frau einen Wischmopp verwendet.
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Mann und Frau sorgen gemeinsam für mehr Sauberkeit und Ordnung zu Hause: für viele ein Wunschdenken. Kein Wunder, dass dreckige Wohnungen für viele Konflikte in der Partnerschaft sorgen.

Frauen räumen in der Partnerschaft die dreckige Wohnung auf, weil Männer den Schmutz angeblich nicht sehen... Lies mal, ob das stimmt.

Du kennst das sicher auch: Die Wohnung ist unaufgeräumt, in der Küche steht schmutziges Geschirr, Klamotten fliegen durch die Gegend – und der Staubsauger kam auch lange nicht mehr zum Einsatz. In einer Beziehung kann so ein Chaos viel mehr Probleme hervorrufen als in einem Single-Haushalt. Denn wer macht denn nun die eigenen vier Wände sauber?

Wie sehr ein Saustall die Beziehung belasten kann, zeigen auch die Ergebnisse einer Studie der Online-Partnervermittlung ElitePartner. Demnach sind Unordnung und Dreck im Haushalt die häufigste Streitursache: 38 Prozent der Männer und satte 47 Prozent der Frauen beteuern, dass sie sich deswegen regelmäßig mit dem Schatz in die Haare kriegen.

Warum eine dreckige Wohnung Konfliktpotenzial in der Partnerschaft hat und ob Männer Schmutz einfach nicht wahrnehmen, wurde in einer weiteren Studie untersucht – mit erstaunlichem Ergebnis...

Dreckige Wohnung: Beziehung kann darunter leiden

Oft sind es Frauen, die aufräumen müssen. Denn das gängige Klischee besagt, dass Männer den Schmutz gar nicht sehen und deshalb auch nicht beseitigen würden. Doch das Gegenteil ist der Fall: Männer sehen den Dreck – doch offenbar ist er ihnen einfach egal.

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Chaos und Dreck in einer gemeinsamen Wohnung bleiben nicht selten an den Frauen hängen.

Das haben US-amerikanische und australische Forscher*innen herausgefunden und ihre Ergebnisse im wissenschaftlichen Journal "Good Housekeeping, Great Expectations: Gender and Housework Norms" präsentiert. Sie zeigten zunächst sowohl Männern als auch Frauen Bilder von Wohnungen. Anschließend sollten beide Geschlechter bewerten, wie sauber oder dreckig sie die Räume finden.

Das Ergebnis: Männer und Frauen haben die Wohnungsbilder hinsichtlich der Ordnung und Sauberkeit exakt gleich bewertet! Das heißt im Umkehrschluss, dass Männer Dreck in der Wohnung also doch wahrnehmen. Ein wichtiger Fakt. Denn oft gibt es Streit um die Sauberkeit im Haushalt.

Geteilte Hausarbeit hat laut einer anderen Studie übrigens noch einen weiteren netten Nebeneffekt: Wer sich den Abwasch teilt, hat mehr Sex!

Männer werden als reinlicher wahrgenommen

Doch das war nicht alles, was die Forscher*innen herausfanden. Im zweiten Teil der Studie haben sie den Teilnehmenden den imaginären Namen einer Bewohnerin bzw. eines Bewohners der Wohnung genannt – entweder John oder Jessica.

Das Ergebnis verblüfft: Demnach wurden Bewohner reinlicher eingeschätzt als Bewohnerinnen. Während die etwas chaotische Wohnung eines Mannes immer noch als sehr sauber bewertet wurde, musste die Wohnung einer Frau blitzblank sein, damit sie ebenso gute Bewertungen bekam. Offenbar bedeutet dies also, dass von Männern im Haushalt weniger erwartet wird, auch eine etwas dreckige Wohnung kann sauber wirken. Frauen haben es also etwas schwerer im Haushalt.

Doch mit den Erkenntnissen dieser Studie hat zumindest kein Mann mehr die Ausrede, er würde den Dreck in der Wohnung nicht sehen. Mit diesem Wissen kann man den einen oder anderen Streit in der Partnerschaft direkt aus dem Weg räumen – und zwar buchstäblich!

Der Haushalt ist nicht das einzige Problem in Beziehungen:

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