Das bedeutet Augenrollen gegenüber Partner oder Partnerin
Unsere Körpersprache und Mimik werden desto auffälliger, je mehr Worte wir weglassen. Probleme und Konflikte lassen sich spätestens dann nicht mehr verbergen, wenn wir uns beispielsweise demonstrativ wegdrehen, die Arme verschränken. Oder: mit den Augen rollen.
Und wir können noch so gut versuchen, unsere Gefühle zu überspielen und gute Miene machen. Auch Sätze, die wir innerlich zur Selbstberuhigung wiederholen, helfen uns oft nicht weiter in Situationen wie: Eine Person fühlt sich angepiekst, weil sie meint, eine andere hätte gepiekst. Daraus kann eine Misskommunikation entstehen, es kommt zu Fehleinschätzungen, vielleicht zu einem Streit. Beide fühlen sich unverstanden.
Man dreht sich im Kreis, die Selbstbeherrschung weicht und macht möglicherweise Platz für Ärger und/oder Verzweiflung. Und wenn der Punkt erreicht ist, an dem wir meinen mit Worten nicht weiterzukommen, rollen wir schon mal die Augen. Blöderweise bekommt das unser Gegenüber genau mit – obwohl das Gegenteil der Absicht der augenrollenden Person im entsprechenden Moment entspricht. Man will doch meistens, dass das eigene Augenrollen unbemerkt bleibt.
Augenrollen ist eine Sprache für sich
Ausgehend davon, dass keine weiteren Personen im Raum sind, denen man sich mit dieser Geste nonverbal zuwendet – ist Augenrollen in erster Linie ein hilfreiches Mittel, um Druck loszuwerden. Mit überwältigenden, sich aufstauenden Gefühlen umgehen zu können, diese körperlich zu entlassen ist letztlich eine Form der Verarbeitung. Durch Augenrollen bekommen verschiedenste Gefühle einen Ausdruck: Beispielsweise Verwirrung und Irritation, Genervtsein und Überlastung, Missmut und Ambivalenz.
Was es genau bedeutet, wenn jemand mit den Augen rollt, ist so gesehen nicht immer einfach zu verstehen. Einerseits, weil Augenrollen verschiedene Deutungsebenen hat, andererseits weil diese Art von Mimik andere Menschen stark verunsichern kann – sogar wenn es durchaus vorkommt, dass es nicht negativ gemeint sein muss
Genauso wie einem ein unbedachtes Wort herausrutschen kann, kann auch ein unbesonnenes Augenrollen passieren. Unsere Mimik verrät uns immer dann, wenn wir sie nicht vollständig kontrollieren können – zum Beispiel während wir mit unserem Partner oder unserer Partnerin streiten.
Augenrollen ist respektlos … und was noch?
Dann empfinden wir ein Augenrollen als Kritik. Werden wütend und fühlen uns bewertet, schlimmstenfalls abgewertet. Und von oben herab behandelt. Mit einem Augenrollen wird – ironischerweise – die partnerschaftliche Augenhöhe gefährdet und je nach Streitsituation durchaus auch mal verlassen. Wenn wir uns durch ein Augenrollen unseres Partners oder unserer Partnerin unterlegen fühlen, sprechen wir unserem Gegenüber automatisch die überlegenere Rolle zu.
Überlegenheit und Unterlegenheit sind deutliche Signale dafür, dass unsere Kommunikation aus dem Gleichgewicht geraten ist. Respektlosigkeit gegenüber dem jeweils anderen bzw. der jeweils anderen aufgrund mimischer Missinterpretationen können die Folge sein. Und aktives Zuhören und klares Sehen können auf der Strecke bleiben, weil man Opfer seiner eigenen Fehlschlüsse werden kann.
Diese fehlende Achtsamkeit oder nötige Aufmerksamkeit demonstrieren unserem Gegenüber eventuell auf verletzende Weise, dass sie oder er für uns scheinbar keinen Wert als Kommunikationspartner*in hat – auch wenn das eigentlich überhaupt nicht zutrifft. Doch in der akuten Situation kann das so empfunden werden.
Wie löst man eine respektlose Situation auf?
Eine respektvolle Auflösung beginnt immer in uns selbst. Das Augenrollen darf bei der augenrollenden Person bleiben. Auch wenn es schwerfällt, am besten zieht man sich diesen Gesichtsausdruck nicht heran. Das bedeutet, man belässt die verdrehten Augen bei der absendenden Person und verweigert die Annahme der Botschaft.
Wie man seinem Gegenüber Selbstrespekt demonstriert? Personen, die zeigen, dass sie sich selbst gut behandeln, zeigen wie selbstverständlich, dass sie nicht weniger als diesen Umgang auch von seinen Mitmenschen erwarten. Nicht zuletzt, weil sie anderen ebenfalls respektvoll begegnen werden.
Die Wertschätzung von anderen sollte an zweiter Stelle stehen, sich selbst treu zu sein, hat oberste Priorität. Mit dieser Haltung bringt uns keine Gesichtsakrobatik aus der Ruhe, auch nicht, wenn andere uns gegenüber den Respekt verlieren. Ein Zitat aus dem 1974 veröffentlichten Film "Chapeau Claque" von Ulrich Schamoni fasst es ganz gut zusammen: "Was kümmert's den Mond, wenn ihn der Mops anbellt!"
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