Warum selbst vergebene Männer Frauen hinterherschauen
Dreht sich Ihr Partner auch gerne mal nach einer attraktiven Frau um – während Sie gerade Hand in Hand mit ihm unterwegs sind? Bevor Sie das nächste Mal Wut oder Frust einholen: Das sind die Gründe. Und so können Sie dagegensteuern.
Ihr Partner starrt einer hübschen Dame hinterher, während Sie gerade händchenhaltend mit ihm spazieren? Das muss nicht gleich ein Grund zur Aufregung sein – schließlich ist es ein Stück weit ganz normal, dass wir Menschen länger als üblich betrachten, wenn wir sie besonders attraktiv finden. Und es besteht nicht unmittelbar die Notwendigkeit, eifersüchtig zu werden. Wenn Ihr Liebster das allerdings dauernd macht, ist das natürlich schon etwas anderes... Aber was steckt eigentlich dahinter? Können die Herren der Schöpfung möglicherweise gar nichts dafür, sondern sind so veranlagt? Was Fachleute dazu sagen, was Sie dagegen tun können.
Darum schauen selbst liierte Männer Frauen hinterher
In einer Beziehung zu leben, bedeutet für die allermeisten: treu zu sein. Monogam zu leben. Den/die Partner*in zumindest in Liebesdingen exklusiv zu haben und nicht zu teilen. Nehmen Menschen diesbezüglich eine Art "Bedrohung" wahr, reagieren sie Partner*innen gegenüber territorial – heißt so viel wie, dass ihnen in den Augen buchstäblich abzulesen ist: 'Stopp, der/die gehört mir!' Oft wird es bereits als kleiner Angriff gewertet, wenn eine attraktive Person den Weg kreuzt und der/die Liebste sie mit Blicken geradezu auszieht. Und, mal ganz ehrlich: Meist sind es die Männer, die das tun, oder...?
Bedeutet das denn, dass der Partner seine ganze Aufmerksamkeit ganz der unbekannten Schönen widmet, auch wenn sie lediglich vorbeiläuft, dass er komplett abgelenkt ist? Dass wir uns wirklich Sorgen machen müssen? Nein, erklärt Beziehungsexperte David Bennett dem Gesundheitsmagazin Medical Daily gegenüber: "Anziehung geschieht größtenteils unbewusst. Wir checken Menschen ab, weil wir sie attraktiv finden und sie 'einschätzen'. Das bedeutet aber einfach nur, dass wir die Person attraktiv finden." Seine Einschätzung: Es ist natürlich und normal, den Partner dabei zu "erwischen", wie er andere Leute anschaut – solange bestimmte Grenzen nicht überschritten werden.
Bis zu einem gewissen Grad ist das Verhalten normal
Fachleute, heißt es in dem Artikel weiter, nehmen an, es sei unvermeidlich, sich von anderen angezogen zu fühlen. Wenn Menschen eine andere Person ansähen, beginne das Gehirn, die visuellen Informationen zu verarbeiten, die sie sehen, und treffe aufgrund der Attraktivität der Person ein sofortiges Urteil. Interessanterweise gäben laut einer Umfrage 70 Prozent der Frauen in Beziehungen zu, zwar ein wenig in andere Männer verschossen zu sein – die meisten berichteten allerdings, dass diese Schwärmereien keinen Einfluss auf ihre tatsächlichen Beziehungen hätten. Das macht es doch etwas leichter, mit der Art von Männern umzugehen – solange das Abchecken von Frauen einer Art von Schwärmerei gleichgesetzt werden kann. Was offenbar meist tatsächlich der Fall ist – Frauen gehen eben etwas subtiler vor und schwärmen weniger offensichtlich...
Ehe- und Familientherapeut Jeremiah Gibson aus dem US-Bundesstaat Massachusetts sieht das laut Medical Daily ähnlich: "Nur weil es der Fall ist, dass ich in einer langfristigen, monogamen Beziehung mit jemandem bin, heißt das nicht, dass ich aufhöre, andere Menschen attraktiv zu finden", erklärt er. Kein Grund zur Sorge, bestätigt er. Es wird jedoch zu einem Problem, andere Personen auszuchecken, wenn es Auswirkungen auf die Beziehung hat – wenn dieses Verhalten etwa permanent auftritt und Frauen sogar angesprochen werden, wenn sich der Partner mitten in einem emotionalen Gespräch nach einer Frau umdreht, wenn er der Partnerin das Gefühl gibt, immer wieder nicht bei der Sache zu sein, sobald eine attraktive Person vorbeigeht... kurz, wenn sich die Partnerin durch das Verhalten nicht wertgeschätzt und unsicher fühlt, die Beziehung bedroht sieht.
Das lässt sich gegen den "Instinkt" der Männer tun
Ist es also so, wie Journalist und Autor Dennis Prager behauptet, nämlich dass der visuell stimulierte heterosexuelle Mann "von Natur aus darauf programmiert" sei, mehr als eine Frau zu wollen – egal wie monogam und treu er sei? Auch wenn das nicht bedeute, dass er mit der Partnerin unzufrieden sei? Einen wahren Kern scheint es jedenfalls zu haben – laut dem Gesundheitsmagazin glauben Forscher*innen, Männer hätten sich evolutionstechnisch so entwickelt, dass sie ihren Fortpflanzungserfolg maximieren, indem sie sich mit so vielen Partnerinnen wie möglich paaren. Deshalb seien Männer von der Vorstellung, eine neue Sexpartnerin zu haben, erregter als Frauen.
Tja, die armen Männer – Opfer der Entwicklung auf dieser Erde und ihres Instinkts. Deswegen müssen Frauen es dennoch nicht immer hinnehmen, wenn ihr Liebster allzu sehr anderen Frauen hinterherstarrt. Die Webseite marriage.com gibt Tipps, was sich dagegen tun lässt:
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Ignorieren Sie es nicht
Männer schauen Frauen einfach oft hinterher – im Zweifel auch Ihrer. Je früher Sie es akzeptieren, desto besser. Ignorieren Sie es aber nicht – das signalisiert ihm, es sei Ihnen egal und er könne weitermachen. Fragen Sie ihn stattdessen, warum er andere Frauen anstarrt, und reden Sie darüber. Wenn es gut läuft, entspinnt sich daraus eine Diskussion, die Sie beide weiterbringen kann.
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Helfen Sie ihm zu wissen, dass er es kontrollieren kann
Sie können Ihren Liebsten durchaus wissen lassen, dass das Hinterherstarren nichts ist, was er nicht kontrollieren könnte. Schließlich ist es genau das, was uns Menschen von Tieren unterscheidet: dass wir in der Lage sind, Instinkte zu regulieren und zu steuern. Soll heißen: Sein "Ich kann doch auch nix dafür" stimmt eben so auch nicht. Schafft er es nicht aus eigener Kraft, muss er sich eben Hilfe holen.
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Machen Sie kein Aufhebens darum
Logisch, es nervt, wenn Ihr Partner in Ihrer Gegenwart eine andere Frau schamlos anstarrt. Hier sind aber auch Sie selbst gut beraten, sich zu kontrollieren. Machen Sie ihm keine Szene, verspotten Sie ihn auch nicht dafür. Machen Sie ihn stattdessen sanft darauf aufmerksam, indem Sie beispielsweise sagen: "Ha, erwischt!" oder "na, die muss ich wohl mal anrufen". Im Zweifel werden Sie beide darüber lachen – und die Gefahr ist für den Moment gebannt.
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Arbeiten Sie an Ihrem Selbstwertgefühl
Selbstwertgefühl ist das Vertrauen in sich selbst. Wenn Ihr Mann es mit seinem Verhalten zu stark beeinflusst, sollten Sie daran arbeiten, sich als einzigartig und innerlich wie äußerlich schön zu betrachten. Seine wandernden Augen machen Ihnen definitiv weniger zu schaffen, wenn Sie wissen, dass es zwar objektiv betrachtet immer schönere Frauen als Sie geben wird, Sie aber dennoch einzigartig und unersetzlich sind. Arbeiten Sie daran, es lohnt sich!
Eine Expertin sagt übrigens, es sei ein "ganz normales Gefühl": Wie Sie richtig mit Eifersucht umgehen, erläutert sie hier.