Reine Geschmackssache, diese Praktik

Vanilla-Sex: Ist es eigentlich "falsch", darauf zu stehen?

Füße von Mann und Frau im Bett zu sehen
© Getty Images / Willie B. Thomas
Wie vergnügt sich denn ein Paar beim sogenannten Vanilla-Sex? Wir verraten es dir.

Von ganz brav bis wild: Sexpraktiken gibt es ja wie Sand am Meer. Aber hast du schon mal von Vanilla-Sex gehört? Was es damit auf sich hat – und es Menschen möglicherweise unangenehm sein sollte, darauf zu stehen...

Was verbindest du mit Vanille? Betörend, duftend, vielleicht warm wie Gebäck frisch aus dem Ofen? Lies mal, ob du mit dieser Assoziation bei Vanilla-Sex richtig liegst – oder ob sich hinter der Sexpraktik doch etwas ganz anderes verbirgt...

Sexstellung „Meerjungfrau“

Vanilla-Sex: Das steckt hinter der Sexpraktik

Ein erfüllendes Sexualleben: Das wünschen sich vermutlich die meisten Menschen. Wie sie das erreichen, ist so unterschiedlich wie individuell. Fest steht: Erlaubt ist, was beiden (!) gefällt. Ob das mit Fesselspielchen und Lederkluft oder scheuem Berühren und der immer gleichen, eher braven Stellung zu tun hat: ganz egal!

Seit einiger Zeit ist bereits vom Begriff Vanilla-Sex zu lesen: In Zeiten von Kino-Blockbustern wie "Fifty Shades of Grey" oder Serien-Krachern wie "Bonding" fragen sich manche bestimmt, was dahintersteckt – und ob es sich möglicherweise um eine Sexpraktik handelt, über die nur hinter vorgehaltener Hand gesprochen werden sollte...

Was ist es nun also, das Mysterium Vanilla-Sex? Wir erklären es dir: Es handelt sich quasi um das Gegenteil von Sexpraktiken wie Kink, Fetisch oder auch BDSM. Böswillige würden es als langweiligen oder auch Blümchen-Sex beschreiben, im Grunde bedeutet es aber: Sex ohne Gedöns, ohne Drumrum – oder, wie es bei Wikipedia heißt: einfach, ohne Extras. Du musst dich beileibe nicht dafür schämen – das sollte man bei einvernehmlichen Sexpraktiken ohnehin nie tun. Es ist nämlich so ganz und gar nichts Anrüchiges dabei.

Bitte nicht mit langweilig gleichsetzen!

Es sollte dir umgekehrt aber auch nicht unangenehm sein, dich zum Vanilla-Sex zu bekennen, weil es sich dabei eben "nur" um normalen Sex handelt, was viele mit langweilig verwechseln. Denn das ist natürlich genauso Unsinn: Paare, die ohne Sex-Toys auskommen und sich gerne in der Missionarsstellung vergnügen, sind deshalb noch lange nicht banal, konventionell oder schlicht in Sachen Sex. Davon abgesehen wird der Stellung mit dem zugegeben etwas altbackenen Namen Unrecht getan: Rate, welche Sexstellung laut Studie zu den besten gehört, um zum weiblichen Orgasmus zu führen...

Was heißt im Übrigen schon normal: Für die einen ist das Doggy Style, für die anderen Oralsex. Und für manche ist es eben die Missionarsstellung. Alles ist nicht nur völlig okay, sondern hat auch seine Daseinsberechtigung. "Vanilla-Sex zu haben bedeutet nicht, dass es an Abwechslung mangelt – es hilft aber, mit dem/der Partner*in über die Dinge zu sprechen, die man ausprobieren möchte, um das Vergnügen noch zu steigern", so formuliert es Sexualtherapeutin Kristie Overstreet gegenüber dem Magazin Insider.

Übrigens: Der Begriff Vanilla-Sex leitet sich tatsächlich vom Vanille-Eis ab, das gemeinhin als eher langweilig unter all den schillernden Sorten gilt, die Eisläden so zu bieten haben. Aber mal ehrlich: Wenn du die Wahl hast zwischen herrlich cremigem Vanille-Eis mit dem exotischen Geschmack der würzigen Schote – und einem, sagen wir mal, Bratwurst-Senf-Eis: Was wählst du? Siehste...

Außergewöhnlich ist eben nicht unbedingt immer auch gut – mitunter sind es gerade die ganz normalen Dinge, die uns Freude bereiten.

Eigentlich kann man ja gar nicht genug wissen, wenn's um Sex geht – oder? Wir haben noch ein bisschen für dich gesammelt:

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