Sex ab 50: So verändert sich die Lust im Alter!
Sex wird mit dem Alter besser, heißt es. Schneller und besser zum Orgasmus? Körperliche Beschwerden können dem aber entgegenwirken. Das Wichtigste dazu lesen Sie hier.
Während in jungen Jahren vermeintlich vor allem Durchhaltevermögen und Performance zählen, wird Menschen in reiferem Alter nachgesagt, weniger bis gar keinen Spaß mehr im Bett zu haben. Das stimmt so nicht. Wahr scheint nur, dass sich beim Sex ab 50 die Qualität und mit ihr die Intensität der Empfindung verändert.
Vorweg gesagt: Streng genommen ist die Frage nach der Qualität und Quantität weniger vom Alter, als von der persönlichen körperlichen und seelischen Verfassung abhängig. Während manches dreißigjährige Paar Probleme hat, ist bei anderen 60-Jährigen ordentlich was los zwischen den Laken. Einige allgemeine Punkte lassen sich aber dennoch definieren, die wie gesagt nicht auf jeden zutreffen müssen.
Sex ab 50 – der beste Sex Ihres Lebens
Experimentierfreude und Standfestigkeit scheinen Sex ab 20 zu beschreiben, das ist in Bezug auf Sexstellungen, Sexualpraktiken oder Partneranzahl zu verstehen. Die Kehrseite der Medaille: Oft macht man Dinge, die man so gar nicht wollte oder die einen nicht wirklich befriedigen, nur weil man meint, das müsse eben so sein. Es werden nicht selten auch Gefühl geheuchelt, die nicht empfunden werden.
Das ändert sich definitiv bei Sex ab 50. Jetzt geht es nicht mehr um Leistungsdruck, was den Sex entspannte rund erfüllender macht. Denn Stress und Druck im Bett bewirken das Gegenteil der erwünschten Extase. Sie machen nicht nur keinen Spaß, sie hemmen auch die Libido.
Nun rücken das Wissen um die eigene Sexualität und die des Partners sowie die Liebe zu eben diesem in den Mitelpunkt. Das macht den Sex ab 50 zärtlicher. Auch Verhütung ist in den meisten Fällen kein Thema mehr, so dass man sich ganz unverkrampft, frei, ungezwungen und angstfrei auf die Suche nach dem Höhepunkt machen kann. Nachgewiesen ist auch , dass Frauen bis ins hohe Alter lustvollen Sex haben und auch den Orgasmus genauso intensiv spüren können. Bei Männern dagegen fällt die Libidokurve mit dem Alter eher ab.
Mehr Zärtlichkeit und Freiheit, aber ...
Wenn der Körper langsam allerdings seine kleinen oder größeren Wehwehchen manifestiert, kann manch ein zärtlicher Abend auch beschwerlich werden.
Da wäre zum Beispiel die Menopause. Die Wechseljahre stellen die Hormone im Körper nochmal gehörig auf den Kopf. Das kann Frau und ihre Beziehung belasten. Symptome wie Stimmungsschwankungen, Scheidentrockenheit, Reizbarkeit, Müdigkeit können die Wechseljahre begleiten. Das macht es der Libido nicht unbedingt leichter.. In Kombination mit weiteren Gesundheitsproblem wie Diabetes, Bluthochdruck und Schilddrüsenprobleme und einem Partner, der vielleicht ähnliche Symptome hat, scheint entspannter Sex ebenso fern zu sein.
Diabetes als Liebestöter
Diabetes oder eine Prostata-OP können bei vielen Männern eine erektile Dysfunktion (Potenzstörung) auslösen.
Diabetes kann außerdem zu Durchblutungs-, Nerven-und Hormonstörungen führen. Wenn der Hormonhaushalt durcheinanderkommt, werden auch die Geschlechtsorgane nicht mehr richtig durchblutet. Frauen mit Diabetes leiden ebenso oft an Libidoverlust und Orgasmusschwierigkeiten.
Sex wird schwierig mit Gelenkproblemen
Auch Gelenkprobleme wie Arthrose und Arthritis sind im Alter häufiger. Sie machen nicht nur unbeweglicher, sondern können auch Schmerzen verursachen.
Wenn die Hüfte schmerzt oder gar eine OP an ihr erfolgt ist, ist Vorsicht beim Sex geboten! In welchen Positionen er trotzdem möglich ist, was gar nicht geht.
Schlechte Cholesterinwerte stören die Potenz
Einem erfüllten Sexleben wirken auch zu hohe Cholesterinwerte entgegen. Diese können zu Fettablaberungen in den Blutgefässen führen, zu Gefässverengungen (Arteriosklerose) und damit auch zu Durchblutungsstörungen.
Auch ein zu hoher Blutdruck steht einem erfülten Sexleben im Wege. Der Grund: Bluthochdruck kann die Blutgefässe im Penis schädigen. Die Folge: Impotenz. Das größere Problem aber sind die Medikamente, bzw. ihre Nebenwirkungen, die zwar den Bluthochdruck senken, die Libido aber auch gleich mit.Auch andere Medikamente können das sexuelle Leistungsvermögen stark beeinträchtigen. Auch Mittel gegen Diabetes, Gicht oder Depressionen, gegen Herzprobleme, Magen-Darm-Beschwerden oder Haarausfall können echte Lustkiller sein.
Vorsicht beim Einsatz von Viagra
Die bekannte blaue Pille, ob Sildenafil oder Viagra, sind im Alter nicht unbedingt eine Option. Denn Sildenafil ist zum Beispiel bei Diabetes oder nach Prostataoperationen nicht indiziert, auch die Nebenwirkungen sind problematisch.
Sind Vakuumpumpe und Gummiring eine Alternative? Injektion mit durchblutungsfördernden Medikamenten, eine Pumpe in den Hodensack oder eine Silikonprothese sind Möglichkeiten, die nur bei andauernden Problemen, mangelnden Alternativen und nach ärztlicher Indikation überlegenswert sind.
Der Ausweg aus der Libido-Krise?
Wer Altersbeschwerden hat, sollte vorsichtig mit Medikamenten umgehen, wenn das medizinisch überhaupt möglich ist. Wichtig ist bei aller Anstrengung das Loslassen im Kopf. Wer sich, egal in welchem Alter, unter Zugzwang oder Leistungsdruck setzt, macht ein erfülltes Sexleben unmöglich.
Aufrund des Alters haben Menschen ab 50 eigentlich den großen Vorteil, alles schon einmal irgendwie erlebt zu haben, sich keinen Stress machen zu müssen und sich Zeit lassen zu können. Sie kennen ihren Körper und den des Partners gut und wissen, was Spaß macht und erregt. Die Kinder sind aus dem Haus, Sie haben mehr Zeit und müssen kein Kamasutra-Champion mehr sein. Ideale Voraussetzungen, um auch oder vor allem ab 50 den besten Sex seines Lebens zu haben.
Sex ab 50 verhält sich psychologisch gesehen also kaum anders als Sex in jüngeren Jahren: Offenheit und Vertrauen steigern die Lustkurve. Denn wer offen über seine sexuelle Wünsche spricht, ist glücklicher. Sexualtherapeuten haben für Männer jenseits der 50 einen besonderen Rat: Machen Sie Ihr Selbstwertgefühl nicht von der Performance oder der Standfestigkeit abhängig. Um wirklich guten Sex zu haben, ist es, egal in welchem Alter, wichtig, seinen Körper mit all seinen Veränderungen zu akzeptieren und zu lieben.
Fazit: Egal in welchem Alter, Sex ist gut für Geist und Körper, macht uns glücklich und stärkt das Immunsystem. Wissenschaftlich bewiesen ist auch, wie gesund die Liebe ist! Während der Leistungssport zwischen den Laken im Alter nicht mehr so wichtig ist, rücken Nähe und Vertrauen in den Mittelpunkt. Merke: Sex macht besonders viel Spaß und ist besonders erfüllend, wenn Liebe im Spiel ist.
Mit der Lust ist das ja so eine Sache: Ist Ihr Schatz gerade heiß auf Sex? Oder eher nicht? Ein Sexualmediziner erklärt, an welchem Körperteil Sie das erkennen können – es ist nicht das, an das Sie denken...