Laut Studie: Kommt das beste Potenzmittel aus der Küche?

Was verhilft Männern zu mehr Standfestigkeit? Häufig Viagra. Laut einer griechischen Studie könnten sie mit Olivenöl sogar noch bessere Erfolge erzielen...
Wenn Männer ihr blaues Wunder erleben wollen, was die Standhaftigkeit ihres besten Stückes angeht, greifen sie gerne zu Viagra. Das verschreibungspflichtige Potenzmittel gilt als zuverlässig, aber es ist eben ein Medikament – mögliche Risiken mit inbegriffen.
Warum das Problem nicht auf ganz natürliche Art und Weise angehen? Zum Beispiel mit Olivenöl: Laut einer Studie wirkt es als Potenzmittel besser als Viagra!
Studie behauptet: Olivenöl ist das bessere Potenzmittel als Viagra
Christina Chrysohoou von der Universität Athen hat für die Studie mit ihrem Team 660 Männer im Durchschnittsalter von 67 Jahren unter die Lupe genommen. Ein Teil von ihnen nahm jede Woche mindestens neun Esslöffel Olivenöl zu sich, ein Teil verzichtete darauf. Das erstaunliche Ergebnis der Studie: Die Olivenöl-Fraktion hatte deutlich weniger Sex-Probleme, außerdem einen viel höheren Testosteronspiegel als der Rest der Männer.
Gar nicht so erstaunlich findet das die Forschungsleiterin: "Wer sich an die Mittelmeer-Diät hält und dabei vor allem auf viel Olivenöl setzt, reduziert sein Impotenz-Risiko im Alter um rund 40 Prozent", so Christina Chrysohoou in einer Pressemitteilung zu ihren Ergebnissen.
Dass Olivenöl eine Menge guter Eigenschaften zugesprochen werden, ist tatsächlich schon vielfach erwiesen. So gehört die traditionelle Mittelmeerkost, die wie die genannte Diät auf viel Fisch, Gemüse und Früchten, vor allem aber Olivenöl basiert, zu den gesündesten der Welt.
Olivenöl gilt außerdem als ausgesprochen guter Herzschutzfaktor, es bremst die Bildung von Cholesterin in der Leber, schützt die Arterien vor gefährlichen Ablagerungen und mindert die Gefahr einer Thrombose. Gleichzeitig beugt es Bluthochdruck vor und wirkt der Bildung von Gallensteinen entgegen.
Darum wirkt sich Olivenöl positiv auf die Potenz aus
Nun also auch das Wundermittel bei Potenzstörungen? Für die Forscher*innen ist das gar kein zusätzlicher positiver Faktor, sondern einer, der sich aus all den anderen gesunden Eigenschaften einstellt. Denn dadurch, dass Olivenöl die Arterien erweitert, verbessert es den Blutfluss und in Folge die sexuelle Leistung. Die Blutgefäße im Penis sind sehr eng, da haben Erektionsstörungen häufig mit einer beginnenden Arterienverkalkung zu tun.
Hinzu kommt, dass ein hoher Testosteronspiegel das Risiko einer erektilen Dysfunktion, so der Fachbegriff für Erektionsstörungen, erheblich verringert.
- Was SIE tun kann, wenn es im Bett nicht klappt, weil ER nicht kann, erklärt ein Experte.
Und: Im Unterschied zu Viagra beeinflusst Olivenöl die sexuelle Aktivität nicht nur für den kurzen Moment: "Langfristige Lifestyle-Routinen bezüglich Ernährung und Bewegung haben nicht nur einen großen Einfluss auf unsere Arterien, sondern auch auf unsere Lebensqualität, inklusive der sexuellen Leistung vom mittleren bis zum hohen Alter", erklärt die Studienleiterin.
Na dann: Ran an den Kochtopf, her mit dem Olivenöl. Das Schöne ist: Schaden tut der Konsum ja auf keinen Fall, im Gegenteil! Da käme es doch auf einen Versuch an...
➔ Mehr über die Studie in englischer Sprache liest du hier.
Natürliche Potenzmittel: Diese Aphrodisiaka können helfen
Gibt es eigentlich nur Olivenöl als pflanzliche Alternative zu Viagra? Nein, es stehen noch weitere zur Verfügung. Hier sind einige mehr oder weniger vielversprechende Optionen:
- Yohimbin
Das natürliche Viagra, aus der Rinde des afrikanischen Yohimbe-Baumes gewonnen, ist ein altbekanntes Aphrodisiakum. Es soll bereits im alten Ägypten zur Potenzsteigerung genutzt worden sein und gilt in Deutschland als sehr wirksam. Studien bestätigen, dass Yohimbin gegen Erektionsstörungen helfen kann. Es ist sehr wahrscheinlich, dass es die Beckendurchblutung und die Nervenaktivität im unteren Rückenmark verbessert, was die sexuelle Stimulation fördert.
Nebenwirkungen: Trotz seiner stimmungsaufhellenden Wirkung hat Yohimbin allerdings auch starke Nebenwirkungen wie Zittern, Schlaflosigkeit und Herzrasen, weshalb höher dosierte Präparate verschreibungspflichtig sind. In niedrigeren Dosierungen ist es rezeptfrei erhältlich.
- Ginkgo
Zählt zu den bestuntersuchten pflanzlichen Wirkstoffen und fördert die Durchblutung, indem er die Arterien entspannt. Da eine gute Blutzufuhr entscheidend für die Erektion ist, kann Ginkgo besonders bei durchblutungsbedingten Potenzproblemen helfen. Bis zu 240 Milligramm pro Tag gelten als unbedenklich, doch Urolog*innen raten, mit 60 bis 80 Milligramm zu starten und bei Bedarf zu steigern. In Japan werden unreife Ginkgo-Samen sogar als Aphrodisiakum geschätzt – ein Snack, der zumindest dort eine eindeutige Botschaft aussendet...
Nebenwirkungen: Ginkgo kann in seltenen Fällen Kopfschmerzen oder Magenbeschwerden verursachen und sollte nicht mit blutverdünnenden Medikamenten wie Aspirin kombiniert werden.
- Gelée Royale
Bienenpollen und Gelée Royale gelten in Asien als Mittel zur Steigerung von Leistungsfähigkeit und Potenz. Studien deuten darauf hin, dass Gelée Royale die Spermaproduktion anregen kann, was zu einer erhöhten Libido führen könnte. Allerdings ist die Wirkung nicht eindeutig bewiesen.
Nebenwirkungen: Hohe Allergiegefahr! Pollenallergiker*innen sollten lieber darauf verzichten, denn sie können auf Gelée Royale heftig reagieren, in einigen Fällen sogar mit einem anaphylaktischen Schock.
- Muira Puama
Das Holz des Muira-Puama-Baums ist in Südamerika als natürliches Potenzmittel bekannt. Indigene nutzen die Innenrinde, um Lustlosigkeit, Unfruchtbarkeit und erektile Dysfunktion zu behandeln. In einer Studie mit 262 Männern berichteten 51 Prozent über bessere Erektionen, 62 Prozent über gesteigerte Lust nach zwei Wochen Einnahme.
Nebenwirkungen: Keine bekannt, wenn es korrekt dosiert wird.
- Ginseng
Die Ginseng-Wurzel enthält Ginsenoside, die die Freisetzung von Testosteron fördern und langfristig luststeigernd wirken können. Allerdings gibt es viele minderwertige Produkte auf dem Markt – ein gutes Präparat sollte mindestens 15 Prozent Ginsenoside enthalten.
Eine Analyse von neun Studien zeigte, dass Ginseng bei milden bis mittleren Erektionsproblemen helfen kann, wenn auch nur geringfügig. Wichtig: Ginseng wirkt nicht sofort, sondern nur bei regelmäßiger Einnahme.
Nebenwirkungen: Zu hohe Dosierungen können Bluthochdruck, Hautreizungen und ein Spannungsgefühl in der Brust verursachen.
- Horny Goat Weed
Auch bekannt als Elfenblume, wird häufig in Pulverform als natürliches Aphrodisiakum verkauft. Es soll die Fruchtbarkeit und Erektionsfähigkeit fördern, ähnlich wie Viagra, allerdings mit schwächerer Wirkung.
Nebenwirkungen: Vorsicht ist geboten, da die Pflanze auch toxische Eigenschaften aufweisen kann. Herzrhythmusstörungen und Hypomanie, ein Zustand gesteigerter Aktivität und erhöhter Risikobereitschaft, sind mögliche Folgen des Konsums der Elfenblume.
- Safran
Die filigranen Stempelfäden der Safranblüte gelten als kostbares Gewürz mit goldgelber Färbung. Safran wird als natürliches Potenzmittel geschätzt, das die Libido steigern kann, und besitzt antioxidative sowie entzündungshemmende Eigenschaften, die auch beim Abnehmen unterstützend wirken. Meist gemahlen verkauft, erfordert die Gewinnung von 5 Gramm Safran die Ernte von etwa 800 Blüten per Hand, was es zu einem der teuersten Gewürze weltweit macht. Safran zeigt seine potenzsteigernde Wirkung bei Frauen und Männern.
Nebenwirkungen: Kopfschmerzen, Schwindel, Magenprobleme oder Trockenheit im Mund können auftreten. Höhere Dosen ab etwa 10 Gramm können Erbrechen, Blutungen und Schwindelanfälle auslösen.
- Maca
Die Maca-Pflanze stammt aus den peruanischen Anden und gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse. Sie wächst auch unter rauen Wetterbedingungen und wird landwirtschaftlich für ihre Knollen genutzt, die als Nahrung dienen. In Europa und Nordamerika ist Maca vor allem wegen seiner Mineralien als Nahrungsergänzungsmittel gefragt. Ein enthaltener Wirkstoff, das Sterol, fördert die Durchblutung und kann so Erektionsprobleme mindern, weshalb Maca als natürliches Potenzmittel gilt.
Nebenwirkungen: treten selten auf, sind jedoch möglich. Dazu zählen Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen.
Freiverkäufliche Präparate: Risiken und fragwürdige Inhaltsstoffe
Viele Männer greifen zu freiverkäuflichen Präparaten, die als natürliche Potenzmittel beworben werden. Zahlreiche natürliche Potenzmittel gelten ja auch als unbedenklich und sind rezeptfrei erhältlich – darunter Klassiker wie Ginseng, Safran oder antioxidativ wirkende Lebensmittel, die die Gefäßgesundheit unterstützen und Erektionsproblemen vorbeugen können.
Doch Vorsicht bei Online-Angeboten: Viele der dort vertriebenen Produkte sind weder ausreichend geprüft noch hinsichtlich ihrer Verträglichkeit untersucht. Ihre Sicherheit ist fraglich: Häufig enthalten sie Substanzen, die Sexualhormone beeinflussen oder mit Medikamenten interagieren können. In den USA wurden in 80 Prozent der getesteten Produkte nicht deklarierte PDE-5-Hemmer gefunden – teilweise in gesundheitlich bedenklichen Dosierungen. Expertinnen und Experten raten daher zur Vorsicht – und dazu, vor der Einnahme mit Fachleuten zu sprechen.
Da Erektionsstörungen oft mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck zusammenhängen, ist bei anhaltenden Beschwerden ohnehin ärztlicher Rat gefragt. In diesem Gespräch sollte auch der Einsatz pflanzlicher Mittel thematisiert werden. Übrigens: Natürliche und medikamentöse Potenzmittel zu kombinieren, ist in den meisten Fällen keine gute Idee.
Welche Lebensmittel die Potenz fördern können
🌰 Nüsse & Mandeln: Fördern Endorphine, die für Glücksgefühle sorgen und das Sexleben ankurbeln.
🍫 Dunkle Schokolade: Enthält Phenylethylamin, das die Sinnlichkeit steigern kann.
🌿 Sellerie & Muskat: Enthalten ätherische Öle, die den Stoffwechsel beeinflussen.
🥩 Lammfleisch: Reich an Mangan, das Testosteron aktiviert und das Selbstbewusstsein steigert.
🌻 Kürbiskerne & Zitrusfrüchte: Reich an Vitamin E und C – gut für die Ausdauer.
🦪 Meeresfrüchte, besonders Austern: Enthalten Zink, das die Testosteron- und Spermienproduktion anregt.
🍅 Tomaten mit Basilikum: Das ätherische Öl des Basilikums kann die Harnröhre stimulieren.
🥬 Sellerie: Seit der Antike als Aphrodisiakum bekannt – regt Kreislauf und Stoffwechsel an.
Mit diesen natürlichen Potenzmitteln in der Küche zu hantieren, ist absolut unbedenklich. Unser Tipp: Benutze Olivenöl zum Anbraten. Dann kann fast nichts mehr schiefgehen...
Wer auch noch auf andere Art für mehr Lust und Liebe im Bett sorgen will, sollte sich mal mit dem Thema Kamasutra beschäftigen.
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