Sex vorm Schlafen: Ob das gut für die Nachtruhe ist
Abends ins Bett legen, nochmal ein wenig Spaß haben – und anschließend selig einschlummern. Oder führt das eher dazu, wieder wacher zu werden? Ob Sex vor dem Schlafen gut für die Nachtruhe ist.
Sex zu haben, ist an sich ja immer eine gute Idee oder sollte es zumindest sein. Manche sagen, sie sind danach fit wie ein Turnschuh. Andere wiederum könnten nach dem Liebesakt umgehend eindösen. Ist das nun eine ganz individuelle Angelegenheit? Ist Sex vorm Schlafen also für die einen eine gute Idee, für die anderen eher nicht, weil es sie von der Nachtruhe abhält?
Sex vor dem Schlafen: Hormonausschüttung sorgt für erfolgreiche Nachtruhe
Fakt ist: Beim Geschlechtsverkehr werden Hormone ausgeschüttet, die unmittelbar zu einem besseren Schlaf beitragen können. Bei Sleepscore Labs, ein Unternehmen auf dem Feld der Schlafforschung, heißt es, dass die beim Sex freigesetzten Hormone Oxytocin und Prolaktin, aber auch Dopamin und Serotonin zur Entspannung des Körpers beitragen und das Einschlafen erleichtern.
Außerdem werden Endorphine freigesetzt, die im Körper eine schmerzlindernde Wirkung auslösen und dadurch eine beruhigende Wirkung haben. Das Stresshormon Cortisol wiederum nimmt ab, was Anspannung und Angstzustände verringert. Und: Der Blutdruck ist nach dem Sex niedriger, auch das führt zu einem entspannten und wohligen Zustand.
Das Fazit von Sleepscore Labs: Die Hormonausschüttung nach dem Geschlechtsakt führt dazu, dass sich Menschen "verbunden, sicher, ruhig, belohnt und glücklich fühlen". All das zusammen macht "müder, als es sonst der Fall wäre." Gut zu wissen: Dieser Zustand ist nicht unbedingt vom Zustandekommen eines Orgasmus abhängig – eher davon, ob man wirklich bei der Sache ist und sich fallen lassen kann.
Sex vor dem Schlafen hilft auch Singles
Nach dem Vergnügen im Bett lässt es sich genau dort also auch in aller Regel gleich prima einschlafen – den Hormonen sei Dank. Und was machen Singles? Am besten, auch Sex – im Sinne von: Sie vergnügen sich einfach mit sich selbst! Schließlich passiert bei der Masturbation im Prinzip das gleiche wie beim Sex mit einer anderen Person. Die Folge: eine ebenso tiefe Entspannung, die auch dafür sorgt, dass du besser einschlafen kannst.
Wie das Portal vital.de berichtet, kam bei einer Umfrage aus dem Jahr 2019 zum Thema Schlafstörungen und Selbstbefriedigung Folgendes heraus: 47 Prozent der Befragten gaben an, nach der Selbstbefriedigung schneller einschlafen zu können. Also fast die Hälfte – das ist ganz schön viel!
Sex nur mit sich selbst kann ganz wunderbar sein, keine Frage. Was aber, wenn die Selbstbefriedigung zum Dauerzustand wird? Ein Experte erklärt, warum das sogenannte Gooning gefährlich werden kann.
Schlechte Karten für den Morgensex? Nein!
Nun soll es aber ja auch Menschen geben, die gerne nach dem Aufwachen dem süßen Vergnügen zwischen den Laken fröhnen. Bedeutet das jetzt das Aus für Sex in den frühen Morgenstunden? Natürlich nicht! Die Hormonausschüttung, die zweifelsohne um 8 Uhr genauso wie um 20 Uhr stattfindet, führt ja nicht umgehend dazu, dass wir in tiefen Schlaf verfallen: Vielmehr machen sie uns ein Stück weit ruhig und gelassen – das wiederum lässt sich durchaus auch für einen guten Start in den Tag anwenden.
Wie ist das nun also mit Sex vorm Schlafen – ja oder nein? Gut oder nicht gut? Zum einen ist das eine sehr individuelle Angelegenheit – ein Glück! Denn während manche das anschließende wohlige Gefühl wunderbar zum Einschlafen nutzen können, lässt es andere wiederum entspannt in den Tag starten.
Und: Es kommt ein gutes Stück weit auf den eigenen Biorhythmus an. Wer abends lange produktiv ist und morgens nicht aus den Federn kommt, profitiert beim abendlichen Sex womöglich von dessen beruhigenden Eigenschaften. Frühe Vögel sind abends vielleicht ohnehin zu müde fürs Vergnügen – und nutzen den Liebeskick am Morgen, weil das anschließende "Runterkommen" ihrer Agilität keinen Abbruch tut.
- Tina Molin schreibt in ihrem Buch "Endlich wieder Lust auf Sex" darüber, welchen Vorteil reife Frauen diesbezüglich haben – und welchen Fehler sie oft begehen.
- Einfluss der Eltern: Wie ihre Beziehung unser Liebesleben formt
- Lässt sich eine Ehe überhaupt friedlich beenden?
- Plötzlich einsam: Was tun, wenn die oder der Liebste stirbt?
- Gleich & gleich vs. Gegensätze: Wie viele Unterschiede hält eine Beziehung aus?
- Wirklich alles vorbei...? Warum uns Trennungen so schwer fallen.
- Studie: Daran lässt sich ablesen, ob eine Beziehung von Dauer ist.