Ob das noch reibungslos funktioniert...

Gleitgel abgelaufen: Kann ich es jetzt noch benutzen?

Ein Bild von einem dunkelrosafarbenen Gleitgelbehälter, der auf dem Bett steht. Daneben liegt ein geöffnetes gelbes Kondom. Im Hintergrund ist ein unscharfes Kissen zu erkennen, was auf eine intime oder private Umgebung hindeutet.
© Getty Images / White Bear Studio
Kann man abgelaufenes Gleitgel bedenkenlos noch weiter benutzen?

Fast alle Dinge haben ein Haltbarkeitsdatum, auch Gleitgel! Ob Sie es noch benutzen können, wenn es abgelaufen ist, damit alles wie geschmiert läuft:

Für manche Paare gehört der Einsatz von Gleitmittel beim Liebesspiel einfach dazu. Warum auch nicht: Gerade Frauen klagen häufiger mal über Scheidentrockenheit, da wirkt so ein Gleitgel wahre Wunder. Aber auch, wenn's mal länger geht – oder weil es einfach schön flutschen soll, tut ein solches "Schmiermittel" seinen Dienst. Nicht selten aber liegt ein solches Produkt lange in der Nachttischschublade, bis es mal wieder eingesetzt wird. Was, wenn es dann abgelaufen ist: Kann es dennoch benutzt werden?

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Gleitgel abgelaufen: Ist es gefährlich, es dann noch zu benutzen?

Natürlich gibt es jede Menge an verschiedenen Gleitgelen – die Konsistenz variiert je nachdem, ob es ein Produkt auf Wasser-, Silikon- oder Fettbasis ist. Wässrige Mittel kommen der natürlichen Körperfeuchtigkeit näher, Silikonöle hingegen sind genauso wie die fetthaltigen geschmeidiger. Rein rechtlich sind Gleitgele übrigens entweder Medizinprodukte der Klassen I oder IIa. Und die müssen mit einem Verfalldatum versehen sein, das auf dem Produkt selbst, zumindest aber auf der Umverpackung zu finden ist. Oder aber es handelt sich um Kosmetikprodukte. Dann sind sie mit dem Symbol einer geöffneten Dose und einer Monatsangabe gekennzeichnet.

Aber was passiert, wenn das Gel bereits abgelaufen ist? Ob bereits angebrochen oder nicht: Eine ordnungsgemäße Stabilität gegen Keimwachstum ist dann nicht mehr gewährleistet, weshalb das Produkt entsorgt werden sollte. Denn wenn sich bereits Bakterien entwickelt haben, kann es im schlimmsten Fall zu Infektionen im Intimbereich kommen. Und: Bestimmte Chemikalien in Schmiermitteln können ihre Eigenschaften im Laufe der Zeit so verändern, dass sie die Haut reizen.

Wie lange ist Gleitmittel haltbar?

Zwar gibt es wegen der verschiedenen Materialien und Zutaten, die zur Herstellung von Gleitmitteln verwendet werden, keine standardisierten Ablaufdaten – der Richtwert liegt im Allgemeinen aber bei ein bis drei Jahren, wobei Gleitmittel auf Silikonbasis generell etwas länger haltbar sind als wasserbasierte.

Was tun, wenn Sie nicht wissen, wann das Gleitmittel abläuft? Ist es erkennbar, wenn das Gel nicht mehr gut ist? Normalerweise ist eine Änderung der Viskosität zu sehen: Das Produkt wird zähflüssiger, sagt Lindsay Wynn vom Unternehmen Momotaro Apotheca dem Magazin wellandgood.com gegenüber: "War das Produkt früher super rutschig und nass, kann es jetzt dicker aussehen und sich auch so anfühlen, was durch Verdunstung und Austrocknung entstehen kann." Sie sollten vor der Anwendung etwas davon auf die Hand geben und untersuchen: "Wenn Sie etwas Ungewöhnliches in Konsistenz, Farbe, Geruch oder Klebrigkeit bemerken, sollten Sie es vorsorglich ersetzen", empfiehlt auch Sex-Expertin Dr. Jess O'Reilly.

So bewahren Sie Gleitgel richtig auf

Damit Ihr Gleitmittel nicht sogar schon vorzeitig schlapp macht, sollten Sie es richtig aufbewahren. Eine normale Zimmertemperatur ist okay, solange es nicht allzu warm und es nicht direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt wird. Wer will, verstaut das Gleitgel im Kühlschrank: Das muss zwar nicht sein, die Kälte schadet aber auch nicht. Und beim Sex kann die kühle Paste durchaus ein Prickeln erzeugen – aber das ist natürlich ganz individuell und reine Geschmackssache.

Die Aufbewahrungstemperatur sollte allerdings nicht unter null Grad sinken, denn dann frieren wasserbasierte Gele ein, Inhaltsstoffe können sich aufspalten und der ordnungsgemäße Zustand des Produkts nicht mehr gewährleistet werden. Und: Vorsicht bei Flecken im kostbaren Bettzeug: Silikonöle sind oftmals sehr schwer oder gar nicht mehr zu entfernen.

Quellen:
ritex.de, oekotest.de, wellandgood.com, deutsche-apotheker-zeitung.de
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