Erektionsstörungen: Was läuft schief, wenn er keinen hoch bekommt?
Was läuft schief, wenn er nicht kann? Sexualmediziner Dr. Axel-Jürg Potempa erklärt, was die Ursachen für Erektionsstörungen sein können.
Kein Mann spricht gerne über Erektionsstörungen. Dabei ist das Problem weit verbreitet. Bei Männern über 40 ist mindestens jeder dritte Mann gelegentlich oder regelmäßig davon betroffen. Aber auch viele junge Männer kennen das Problem.
Aber was tun, wenn der Penis beim Sex nicht steif werden will? Die Ursachen können sehr vielfältig sein. BILD der FRAU hat mit Sexualmediziner und Buch-Autor Dr. med. Axel-Jürg Potempa über das Thema gesprochen.
: Was läuft schief, wenn er keinen hoch bekommt?
Dr. Potempa: "Wenn der Mann Erektionsstörungen hat, kann das viele Ursachen haben. Die einfachste wäre natürlich, dass ihm die Lust fehlt. Eine Erektion beginnt im Kopf. Der Mann muss etwas sehen, etwas fühlen oder etwas riechen, das für ihn stimulierend ist. Wenn diese Stimulanz fehlt, dann wird er zu keiner Erektion kommen.
Wenn der Mann keinen steifen Penis bekommt, dann ist es sehr wichtig, dass die Kommunikation stattfindet. Wenn man in der Partnerschaft nicht darüber spricht, führt das zu keiner Lösung. Dadurch folgt in den meisten Fällen sogar eine echte psychische Belastung für ihn und sie."
Erektionsstörungen können körperliche oder psychische Ursachen haben. Hier sind einige aufgelistet:
- Durchblutungsstörungen – sind die häufigste Ursache
- Testosteron-Mangel – hormonelles Ungleichgewicht verhindert unter anderem die Lust
- Stoffwechselerkrankungen – wie z. B. Diabetes, Bluthochdruck, Fettstoffwechsel-Störungen
- Folgen von Operationen – z. B. am Becken, wenn Gefäße und Nerven durchtrennt wurden
- Psychologische Ursachen – z. B. falsche Partnerin, zu viel Stress, Überforderung
Erektionsstörungen belasten übrigens nicht nur die betroffenen Männer, sondern auch die Partnerin. Was SIE tun, wenn es im Bett nicht klappt, weil ER nicht kann.
Was passiert bei einer Erektion?
Dr. Potempa: "Wenn der Mann Lust auf Sex hat, werden über die Nerven Botenstoffe aktiviert, die die Durchblutung in den Penisschwellkörpern verstärken. Die Tunica albuginea, eine faserreiche, nicht elastische Bindegewebshülle, die die Schwellkörper umhüllt, sorgt dafür, dass das Blut nicht mehr aus dem Penis abfließen kann. Dadurch wird ein höherer Druck in den Schwellkörpern aufgebaut, der zur Erektion führt."
Wie soll man bei Erektionsstörungen reagieren?
Dr. Potempa: "Bei Erektionsstörungen sollte man immer körperliche und seelische Probleme gleichzeitig im Blick haben. Strenggenommen sind in 70 Prozent der Fälle körperliche Probleme der Grund, dass der Penis nicht mehr stehen will. Dazu zählen hauptsächlich Durchblutungsstörungen.
Rund 30 Prozent sind rein psychische Probleme, die sich vor allem im Kopf abspielen. Insgesamt muss man allerdings von einer gemischten Ursache sprechen. Wenn ein Mann aufgrund eines körperlichen Problems keine Erektion mehr bekommt, ist seine Psyche automatisch ebenfalls belastet. Umgekehrt macht der Körper bei psychischen Problemen einfach nicht mehr mit. Deshalb sollten beide Komponenten nie voneinander getrennt betrachtet werden."
Tipp: Lassen Sie die Ursachen immer von einem Experten abklären. Die meisten Probleme lassen sich beheben.