Dead Vagina-Syndrom: Was steckt dahinter?
Seit Jahren geistert der Mythos vom Dead Vagina-Syndrom durchs Internet. Was ist wirklich an der Behauptung dran, häufige Masturbation würde für "Taubheit untenrum" sorgen?
Unter der seltsamen Bezeichnung Dead Vagina-Syndrom verbirgt sich die gewagte These, dass die intensive Verwendung von Dildos und anderem Sexspielzeug die Empfindungsfähigkeit des weiblichen Geschlechtsorgans in Mitleidenschaft ziehe. Gibt es das Dead Vagina-Syndrom wirklich?
Gibt es wissenschaftliche Beweise dafür, dass Frauen durch Vibratoren-Benutzung vaginale Reize schlechter spüren, sogar "gefühlstaub" werden können oder schwerer zum Orgasmus kämen? Die Neurowissenschafterin und Sexualpsychologin Nicole Prause hat sich des Themas angenommen und den Effekt von Vibratoren wissenschaftlich untersucht. Das Ergebnis auf die anfangs gestellte Frage ist ein eindeutiges NEIN.
Das Dead Vagina-Syndrom ist ein Märchen
Nach ihren Aussagen gibt es demnach keinen Zusammenhang zwischen Vibrator und dem Verlust der vaginalen Libido. Ihre Studie kommt nur zu dem Schluss, dass die Verwendung sehr starker Vibratoren direkt nach Gebrauch bei manchen zu einer vorübergehenden (!) Desensibilisierung führen kann. Eine kurze Taubheit direkt nach Benutzung ist allerdings ist normal. Dieses Gefühl ginge nach ca. einer Stunde wieder vorbei. Ganz entgegen den Behauptungen über ein Dead Vagina Syndrom verändert sich die allgemeine vaginale Empfindung durch Benutzung von Dildo und Co also NICHT.
Fazit: Durch Selbstbefriedigung überstrapazierte Nerven in der weiblichen Geschlechtsregion, die die Frauen am Orgasmus hindern oder sogar für eine dauerhaft "tote Vagina" sorgen, gibt es also eindeutig nicht. Eine unangenehme Falschmeldung, die eines nicht erreichen darf: dass Frauen, die sich oft genug wegen ihrer Sexualität verunsichern lassen, es noch mehr tun. Im Umkehrschluss: Wer seinen Körper selbst verwöhnen möchte, kann das auch weiterhin ohne Sorge tun. Denn das Dead Vagina-Syndrom ist ein Märchen!
Verwende also Selbstbefriedigungs-Techniken und -Toys, die du magst. Lasse dir Zeit und vor allem keine Angst machen. Es ist dein Körper, du kennst dich mit ihm besser aus als irgend jemand sonst!
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So hast du noch mehr Spaß an der Masturbation
- Jede, wie sie will: Was für die beste Freundin ein Hochgenuss ist, muss es für dich noch lange nicht sein. Höre bei der Wahl der Sex-Toys auch auf deine eigenen Wünsche und Bedürfnisse.
- Nimm dir Zeit: Lasse dich von niemandem stören, denn längeres Masturbieren führt zu intensiveren Orgasmen.
- Handy weg: Du möchtest beim Liebesakt mit der Partnerin oder dem Partner doch auch nicht von SMS-Geräuschen oder Telefongeklingel gestört werden, oder? Lege also beim Sex mit dir selbst das Handy einfach mal ganz weit weg.
- Stimmungsvoll: Mache deinen Lieblingssong an, umgib dich mit aphrodisierenden Düften oder dimme das Licht. Was immer du für eine schöne und entspannte Atmosphäre benötigst: Gönne dir das nicht nur in der Zweisamkeit, sondern auch einfach ganz für dich allein.
- Etwas Neues probieren: Wie beim Liebesakt mit dem Schatz kannst du auch allein einmal neue Dinge versuchen. Ein Ortswechsel unter die Dusche oder ein Stellungswechsel zum Beispiel sorgen für ganz neue Empfindungen.
Also, keine Angst vor der Falschmeldung des Dead Vagina-Syndroms. Verwöhne deinen Körper, wie es dir gefällt! Denn du weißt am besten, was dir guttut!
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