Alkohol und Sex: Darum rät ein Experte davon ab
Wer Alkohol trinkt, ist hemmungsloser, heißt es. Das allein müsste doch die allerbeste Voraussetzung für guten Sex sein, oder? Warum ein Experte dennoch nichts davon hält.
Ein Gläschen in Ehren kann niemand verwehren... Und weil Alkohol ja so schön enthemmt, kann er doch nur förderlich sein, um entspannten, ja geradezu wilden Sex zu haben, oder? Nein, sagt ein Experte. Und nennt vier Gründe, weshalb beschwipster Sex nicht zu empfehlen ist.
Warum ein Experte von der Kombination Alkohol und Sex abrät
Eine schon etwas ältere Studie von der University of Sussex und der University of Kent hat es auf den Punkt gebracht: Menschen fühlen sich glücklicher, wenn sie Alkohol trinken. Was, denkst du jetzt, na dann ist doch alles gesagt...? Nein, denn zum einen hing das Glücksgefühl bei den Teilnehmenden davon ab, was sie beim Trinken machten. Und zum anderen wurde das Glücksgefühl bei sowieso schon angenehmen Aktivitäten, also beispielsweise Sex, durch Alkohol nur geringfügig erhöht.
Gut, das allein spräche aber immer noch nicht gegen die Kombination Alkohol und Sex. Ein wichtiger Aspekt ist sicher die Menge der konsumierten alkoholischen Getränke: Ist ein Glas Sekt im Spiel, muss das tatsächlich nicht gleich Auswirkungen auf das Liebesspiel haben. Bei erhöhten Mengen sieht das allerdings schon ganz anders aus, denn was in geringer Menge anregend sein kann, hat bei erhöhter Dosis negative Effekte. Aber was genau ist es denn, was dann eben nicht mehr so richtig gut läuft?
4 Gründe sprechen laut einem Urologen gegen Alkohol und Sex
Urologe Volker Wittkamp erklärt es – und zwar auf Tiktok und Instagram. Denn über Social Media, sagt er Deutschlandfunk Nova gegenüber, hat er seiner Ansicht nach viel mehr Möglichkeiten, "ernste Tabu-Themen auf eine lockere Art und Weise an junge Menschen heranzutragen". Seine Follower*innen-Anzahlen geben ihm recht: Auf Tiktok sind es unter "doktorsex" zusammen mit zwei weiteren Personen mehr als 900.000 Follower*innen, auf Instagram kann er sich allein über gute 34.000 freuen.
Und das sind die vier Gründe, die er nennt – und die dagegen sprechen:
- Die Durchblutung lässt nach – das heißt, der Penis kann nicht zu hart werden und die Vulva nicht zu feucht. Das Ganze kann sogar zu Schmerzen führen.
- Personen, die Alkohol konsumieren, sind betäubt, also auch untenrum. Das kann dazu führen, dass der Orgasmus ausbleibt.
- Langfristig sinkt der Testosteron-Spiegel und die männlichen Erektionen werden schlechter.
- Die Kommunikation ist nicht mehr so klar – das führt dazu, dass Stopp-Signale nicht geäußert oder gehört werden.
Wohlgemerkt: Kleine Mengen an Alkohol, also das eine Gläschen, wirken durchaus anregend und enthemmend – auch was den Sex betrifft. Häufig hat das Ganze einen euphorisierenden Effekt, der sogar die Libido nicht selten steigert.
Aber: Bleibt es nicht bei dem einen Gläschen, sondern kommen noch ein, zwei oder mehr dazu, sinkt die sexuelle Erregbarkeit, je nach gewohntem Konsum, schnell stark ab. Und weil Alkohol eben eine sogenannte "weiche Droge" ist, wird bei vielen die Menge, die anregend wirkt, oft überschritten. Und dann ist der beste Rat in der Tat: Finger weg vom Alkohol vorm Sex!
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