Wie viel Schlaf benötigen Katzen wirklich?

Katzen brauchen ihren Schlaf genauso wie andere Tiere auch, logisch. Aber wie viel davon eigentlich? Wovon hängt die Schlafdauer ab? Und haben auch Katzen mal schlechte Nächte?
Sie sehen so süß und friedlich aus, wenn sie so daliegen und vor sich hindösen – am besten noch auf unserem Schoß... Aber ist das nicht manchmal ein bisschen viel, was Katzen an Schlaf pro Tag und Nacht für sich beanspruchen? Wie viel benötigen sie wirklich? Das und weitere Fakten rund um das Schlafverhalten unserer liebsten Haustiere.
Wie viel Schlaf brauchen Katzen?
Expertinnen und Experten scheinen sich ziemlich einig zu sein, was die durchschnittliche Schlafdauer von Katzen angeht: Rund zwei Drittel eines Tages, also etwa 16 Stunden, nimmt sie demnach ein. Bei manchen heißt es sogar bis zu 18 Stunden, andere nennen als Untergrenze 12 Stunden. Doch Ausnahmen bestätigen ja bekanntlich die Regel, im Schnitt liegt die gängige Meinung bei circa 16 Stunden.
Eine solche Größenordnung nennt auch Tierärztin Jasmin Grau BILD der FRAU gegenüber – schränkt die Angabe aber gleichzeitig ein: "Das kann man gar nicht so sagen – vielleicht plus/minus 15 Stunden/Tag. Stellt man eine solche Frage bei den Menschen, gibt es da ja auch extreme Unterschiede: Der eine braucht vier Stunden, um ausgeschlafen zu sein, der andere ist nach neun Stunden immer noch nicht ansprechbar. Gleichermaßen würde ich es bei Katzen in den Raum stellen."

Was beeinflusst die Schlafmenge?
Zum einen sind Katzen Jagdtiere und brauchen einen durchtrainierten Körper, um zum Zuge oder vielmehr zur Beute zu kommen. Sie müssen aus dem Stand starten und extrem schnell und wendig rennen können, sie klettern und springen – und sind auch noch permanent in Habachtstellung. All das kostet sie viel Energie. Entsprechend brauchen jagdaktive Katzen auch einfach viel Zeit, in denen sich ihr Körper erholen kann.
Zum anderen geht es Katzen offenbar nicht anders als uns Menschen: Bei Regen und Kälte, aber auch arger Hitze halten sie lieber Siesta und dösen so lange, bis die Natur wieder weniger unangenehm ist.
Jasmin Grau zur Schlafmenge: "Das können ganz unterschiedliche Dinge sein. Als Beispiele wären da das Alter, das Wetter, die Umgebung zu nennen. Wenn etwa draußen Katzenkumpels rumspringen, die Sonne lockt oder Mäuse darauf warten, gefangen zu werden, schläft ein Katze sicherlich nicht so viel, als wenn es langweilig ist, regnet und nix los ist."
Hängt es auch von der Rasse ab, wieviel Schlaf Katzen benötigen?
Ja, auch die Katzenrasse hat Einfluss auf die Schlafdauer. Von Siamkatzen heißt es beispielsweise, dass sie mit weniger Schlaf auskommen. Auf der anderen Seite mag die Britisch Kurzhaar (BKH) es lieber gemütlich und schläft meist eher länger.
Das bestätigt auch Jasmin Grau: "Ja, auch das. So ist etwa eine Bengal-Cat in der Regel deutlich aktiver als eine Perserkatze."
Kommt es vor, dass Katzen schlecht schlafen? Schlafen sie generell durch?
Das kann absolut passieren. So schlafen Katzen beispielsweise gerne mal schlechter, wenn sie zu viel überschüssige Energie, also sich zu wenig ausgepowert haben. In der Natur müsste eine Katze sich ihr Essen ja selbst beschaffen und würde so gezwungenermaßen mehr Energie aufwenden, als sie es bei dir zu Hause muss.
"Bei den Tieren kann es, wie bei den Menschen auch, passieren, dass die Schlafphasen gestört sind", sagt Tierärztin Grau. "Das kann sich durchaus auch so wie bei den Menschen zeigen – im Sinne von: Wenn sie keinen guten und tiefen Schlaf hatten, ist das eben mal nicht ihr Tag!"
Was das Durchschlafen angeht, gilt ein Stück weit die Macht der Gewohnheit: Während Freigängerkatzen nachts instinktiv immer wieder wach werden, sieht das bei reinen Haus- oder Wohnungskatzen meist anders aus: Sie sind zwar von Natur aus auch nachtaktiv, passen sich aber meistens dem Tag-Nacht-Rhythmus des Haushaltes an.
Träumen Katzen?
Katzen träumen wie alle anderen Säugetiere und wir Menschen. Und genauso wie wir das tun, verarbeiten auch sie alles, was im Laufe des Tages beziehungsweise in davor liegenden Wachphase so passiert ist, in ihren Träumen. Katzen jagen, spielen, essen oder putzen sich im Traum. Dabei kann es durchaus auch zu Geräuschen kommen, wie bei uns Menschen ja auch. So können Katzen im Schlaf leise miauen oder schnurren, maunzen oder schmatzen.
Tipp: Du fürchtest, deine Katze träumt gerade sehr schlecht, weil sie zuckt und Laute von sich gibt? Du solltest sie trotzdem nicht wecken – manchmal sind sie so im Tiefschlaf, dass sie sich fürchterlich erschrecken und im Affekt auch aggressiv reagieren können.
Was sagt Jasmin Grau? "Tiere können auch träumen. Das lässt sich manchmal ja auch dadurch beobachten, dass sie im Schlaf z. B. förmlich rennen oder auch ein kleines Miau oder ähnliches von sich geben."
- Apropos: Du glaubst nicht, wie manche Tiere schlafen. Das sieht so lustig aus...
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