Tödliches Festmahl

Vorsicht an Silvester: Raclette-Dämpfe können für dieses Haustier tödlich sein

Ein Raclette mit rauchendem Gemüse und Würstchen steht auf einem gedeckten Tisch, im Hintergrund läuft eine Frau durch die Küche.
© Shutterstock/kmfdm1
Da Vögel ein sehr spezielles Atemsystem haben, können die beim Erhitzen von Raclette entstehenden Gase für die Tiere tödlich sein.

Der Duft des traditionellen Raclettes verbreitet sich an Weihnachten im ganzen Haus – und mit ihm auch gefährliche Dämpfe, die für dein Haustier tödlich sein können – zumindest, wenn es sich um eine bestimmte Tierart handelt.

Weihnachtszeit ist Raclette-Zeit – und wer nicht an Heiligabend auf die leckeren Pfännchen setzt, bei denen steht spätestens an Silvester der Raclette-Grill auf dem Tisch. Denn das französische Gericht steht für geselliges Beisammensein ohne großen Aufwand in der Küche, schmeckt fantastisch und lässt sogar Raum für eigene Kreationen.

Tödliche Gefahr: Deshalb ist Raclette gefährlich für Haustiere!

Während man die kleinen Pfannen mit Leckereien befüllt, brutzeln Speck, Fisch und Fleisch auf der Oberseite des Grilles in heißem Fett. Eine ziemlich fettige Angelegenheit, die das ganze Esszimmer in eine Qualmwolke verwandelt. Generell setzt das Gerät beim Erhitzen Dämpfe frei, die sich überall im Haus verbreiten und für unsere tierischen Mitbewohner lebensgefährlich werden können. Heißt das nun, Haustierbesitzende sollten auf Raclette verzichten?

Warum der Raclette-Grill für bestimmte Haustiere zur Lebensgefahr wird

Pünktlich zur Weihnachtszeit geht eine Warnung durch die Medien, die vielen Haustierbesitzenden einen Strich durch die Weihnachtsplanung macht. Das geplante Raclette-Essen mit der Familie zum Weihnachts- oder Neujahresfest fällt ins Wasser. Der Grund: Bereits 2019 berichtete die Zeitschrift "Ein Herz für Tiere" darüber, dass beim Raclette-Essen Vorsicht geboten ist, wenn Wellensittiche oder andere Vögel im Haushalt leben. Es wird sogar geraten, komplett auf die weihnachtliche Tradition zu verzichten. Denn die entstehenden Dämpfe des Raclette-Grills sind für die Tiere giftig. Wie kommt das?

Damit Kartoffeln, Gemüse und Co nicht anbrennen, ist das Gerät mit einer Antihaftbeschichtung versehen. Diese besteht aus Polytetrafluorethylen (PTFE), auch Teflon genannt. Wird sie erhitzt, bilden sich Gase, sogenannte Fluorphosgen. Gut, denkst du jetzt, der Vogelkäfig steht weit genug vom Esszimmer entfernt – da kann doch eigentlich nichts passieren. Dem ist leider nicht so. Die flüchtigen Gase verbreiten sich im ganzen Haus, ziehen sogar in obere Stockwerke und in geschlossene Räume. Den Vogelkäfig über die Feiertage in ein anderes Zimmer zu stellen, schützt die Tiere vor den gefährlichen Dämpfen demnach nicht. Was also tun? Musst du die Raclette-Tradition nun gänzlich an den Nagel hängen?

Nicht nur Raclette-Grill – auch diese Geräte sind für Vögel gefährlich

Wer statt des Raclettes ein paar schmackhafte Sandwiches zaubern oder zum Dessert leckere Waffeln servieren möchte, sollte ebenfalls Vorsicht walten lassen. Denn nicht nur der Raclette-Grill stellt für Wellensittich, Papagei und Co eine Gefahr dar. Auch andere Küchengeräte, die mit einer PTFE-Antihaftbeschichtung ausgestattet sind, sollten vermieden werden.

Dazu zählen beispielsweise Sandwichmaker, Waffeleisen und einige Pfannen. Auch sie setzen beim Erhitzen die gefährlichen Dämpfe frei. Für uns Menschen und für andere Säugetiere wie Hunde oder Katzen sind diese ungefährlich. Da Vögel jedoch sehr leistungsfähige Atemorgane besitzen, reagieren sie auf die Gase viel empfindlicher.

Teflon-Vergiftung bei Vögeln – achte auf diese Symptome

Die entstehenden Gase sind tückisch, da wir sie nicht sehen können und sie ganz unterschiedliche Symptome bei Vögeln auslösen. Oft sind die Tiere orientierungslos, taumeln umher und atmen schwer. Zudem kann der Vogel keuchen oder verstärkt blinzeln, da die Dämpfe auch die Augen des Tieres reizen.

In allen Fällen solltest du deinen Liebling an die frische Luft bringen oder zumindest den Käfig an ein weit geöffnetes Fenster stellen und umgehend den tierärztlichen Notdienst kontaktieren. Die Chance auf eine vollständige Heilung ist leider sehr gering. Häufig führt das Einatmen der giftigen Gase innerhalb von 12 Stunden zum Tod. Überlebt das Tier die Prozedur, kann es zu dauerhaften Schäden an den Organen kommen. Hier gilt also: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Und zum Glück musst du nicht komplett auf das leckere Gericht verzichten.

Vogelfreundliche Raclette-Alternativen

Wenn du deinen tierischen Liebling schützen möchtest, solltest du dein beschichtetes Raclette also in den Keller verbannen und dich stattdessen nach PTFE-freien Alternativen umsehen. Denn die gibt es! Einige Firmen bieten zum Beispiel Raclette-Grille an, die nicht mit Teflon beschichtet sind und aus Keramik oder Emaille bestehen. Auch Guss- oder Steinplatten sind eine spannende Möglichkeit, neue Kochkünste auszuprobieren. Oder wie wäre es mal wieder mit einem altbewährten Klassiker – dem Käse-Fondue? Hier werden keine gefährlichen Dämpfe freigesetzt. Gut durchlüften solltest du hinterher allerdings trotzdem. Aber erstmal: schmecken lassen!

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Quellen:
medpets.de, berufungtier.de & liebenswert-magazin.de
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