Wie oft und lang solltest du mit deiner Katze spielen?
Hast du eine verspielte Katze? Dann verbringst dui bestimmt einige Zeit damit, den Stubentiger zu bespaßen. Aber wie lang sollte man eigentlich mit der Hauskatze spielen? Und mit welchen Tricks bekommt man auch faulere Katzen dazu?
Wie zeigt deine Katze dir, dass sie spielen möchte? Manche Katzen miauen, andere bringen Gegenstände oder klettern auf ihren Menschen. Vielleicht gehört deine Katze aber auch eher zu der Sorte, die sich lieber in der Sonne räkelt, anstatt Spielzeugen hinterherzujagen?
Egal, ob deine Katze aktiv oder eher gemütlich ist: Sie profitiert davon, wenn du dich ausgiebig mit ihr beschäftigst. Wir verraten dir, wie lang und oft du dich mit deinem Haustier spielerisch beschäftigen solltest, und geben dir Tipps, wie du deine Katze am besten unterhältst.
Mit der Katze spielen: Wie oft, wie lange – und warum überhaupt?
Katzen spielen bereits in frühster Kindheit und schulen damit ihre Jagdinstinkte. Die Katzenkinder lernen dabei etwa, ihre eigene Geschwindigkeit und Entfernungen abzuschätzen. Außerdem trainieren sie ihre Beweglichkeit und Ausdauer.
Älteren Katzen sind die nötigen Fertigkeiten schon längst in Fleisch und Blut übergegangen. Bei ihnen ist man sich nicht ganz sicher, warum sie spielen. Vielleicht haben sie einfach Spaß daran? Möglicherweise sehen sie die Spielstunde aber auch als Training an, mit dem sie überschüssige Energie loswerden.
Vor allem bei Hauskatzen könnte der letzte Punkt zutreffen. Denn diese sind, anders als ihre Freigänger-Artgenossen, nicht so viel unterwegs. Durch das Spielen leben sie ihren Jagdinstinkt aus und halten sich gleichzeitig fit. Außerdem bauen Katzen auf diese Art Stress ab.
Übrigens stärkst du durch gemeinsames Spiel auch die Bindung zu deinem Haustier. Davon profitieren sowohl Haus- als auch Freigängerkatzen. Und ganz eigennützig: Es macht einfach Freude, zuzusehen, wie die kleinen Jäger durch die Gegend flitzen.
Wie lange solltest du mit deiner Katze spielen?
Wie lange du mit deiner Samtpfote spielst, ist natürlich auch davon abhängig, wie alt und sportlich dein Liebling ist. Laut Verhaltensexpert*innen ist eine gute Stunde pro Tag aber ideal, wie die Augsburger Allgemeine berichtet.
Am besten teilest du diesen Zeitraum in vier 15-Minuten-Intervalle auf. Zum einen kannst du diese kurzen Einheiten besser in deinen Tagesablauf integrieren – etwa während das Abendessen kocht. Zum anderen passt die Spielzeit so besser zum Jagdverhalten von Katzen.
Diese verfolgen ihre Beute nicht stundenlang, sondern greifen schnell und präzise an. Spielst du also über einen längeren Zeitraum, könnte dein Stubentiger außer Atem geraten.
Feste Spielzeiten festlegen:
Du vergisst im Alltagsgeschehen manchmal, deine Katze zu bespaßen? Das ist nur menschlich! Schließlich beschäftigen die Tiere sich auch gut allein. Damit dir dieses Missgeschick aber nicht mehr passiert, legst du am besten Zeiten fest, in denen du mit deinem Liebling spielst.
Ideal ist der frühe Morgen oder der Abend. In der Dämmerung gehen Katzen nämlich normalerweise jagen.
Warum spielen manche Katzen nur ungern?
Grundsätzlich sind jüngere Katzen etwas offener für Spielversuche als ihre älteren Artgenossen. Und manche Miezen haben einfach einen verspielteren Charakter als andere. Wenn deine Katze aber gar nicht mit dir spielt, könnte das an den folgenden Dingen liegen:
- Du bist selbst nur halbherzig bei der Sache und bewegst das Spielzeug müde hin und her. Wenn du wenig Motivation hast, wirkt sich das auch auf deinen pelzigen Gefährten aus.
- Du verwendest das falsche Spielzeug. Manche Fellnasen sind da pingelig und mögen nur bestimmte Sachen. Probiere einige Alternativen, vielleicht findest du einen Volltreffer.
- Achte darauf, wie du das Spielzeug bewegst: Kommst du mit Wollmaus und Co auf deine Katze zu, wird sie das kaum zum Jagen animieren. Besser ist, wenn sich das Spielzeug wie ein Beutetier verhält und vor der Katze "wegrennt".
Erwachsene Katzen sind geduldige Jäger
Ausgewachsene Katzen springen, anders als Kätzchen, nicht direkt jeder neuen Entdeckung hinterher. Sie beobachten zunächst und warten auf den richtigen Moment, um ihre Beute – oder das Spielzeug – zu attackieren.
Das bedeutet für dich: ruhig bleiben und abwarten, selbst wenn deine Katze nicht sofort auf die Spielaufforderung anspringt. Höchstwahrscheinlich hat sie sehr wohl Interesse, sie entscheidet aber sorgfältig, wann es an der Zeit ist, sich zu bewegen. Hab' Geduld und gib nicht sofort auf.
So beschäftigst du deine Katze stundenlang
Wenn du dir mit deiner Katze unterhaltsame Beschäftigung suchst, gibt es unzählige Möglichkeiten. Hier findest du ein paar Inspirationen:
Katzenspielzeug in allen Variationen
Spielzeuge sind eine klassische Art, wie du mit deinem Haustier in Kontakt treten kannst. Insbesondere Produkte, die Geräusche machen, etwa durch Glocken, Knisterfolie oder raschelnde Komponenten, sind beliebt. Damit animierst du deinen Stubentiger ganz sicher zum Spielen.
Vorsicht: Am besten lässt du deine Katze nie mit deinen Fingern spielen. Gewöhnt sich das Tier erst einmal an, deine Hände im Spiel zu attackieren, kann das unangenehm werden. Und schließlich möchte niemand zerkratzte Hände.
Trockenfutter als Wurfgeschoss
Du hast gerade kein Spielzeug zur Hand? Dann verwende einfach etwas Futter. Kleine Trockenfutter-Pellets lassen sich ganz wunderbar werfen. Deine Katze kann sie dann entweder jagen oder mit etwas Übung sogar im Maul fangen. Lass die Bröckchen doch auch einmal über die Fliesen schlittern. Das weckt den Jagdtrieb bestimmt!
Alternativ kannst du auch ein paar Leckerchen im Zimmer verstecken und die Katze danach suchen lassen. Ein tolles Suchspiel, mit dem du einige Minuten füllen kannst.
Intelligenzspiele einsetzen
Wenn du gerade alle Hände voll zu tun hast und dich beim besten Willen nicht mit deiner Katze beschäftigen kannst, bieten sich Beschäftigungs- und Intelligenzspiele an. Dein Haustier muss dabei nicht von dir betreut werden und kann sich trotzdem sinnvoll die Zeit vertreiben.
Beliebt sind etwa Futtermatten mit kleinen Rätseln, die deine Samtpfote lösen muss. Dabei legen die Tiere etwa Schalter um oder verschieben Klötzchen, um an die versteckten Leckerchen zu kommen.
Autorin: Sonia Mevißen
Dieser Text erschien in einer ähnlichen Fassung zuvor bei unseren Kolleg*innen von gofeminin.de.
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