Teacup-Dogs passen auf eine Handfläche

So süß, aber... Warum die kleinsten Hunde der Welt umstritten sind

Winziger Teetassen-Welpe, der in einer Hand gehalten wird. Das Hündchen scheint ein Yorkshire Terrier zu sein, erkennbar an seiner kleinen Größe und seinem langen, seidigen Fell, das eine Mischung aus hellbraunen und dunkelgrauen Farben aufweist.
© Getty Images / AnyaIC
Klar, sie sind süß, die Mini-Hündchen. Aber sie so klein zu züchten, bedeutet für sie ein qualvolles Leben. Die kleinsten Hunde der Welt sind leider davon betroffen.

Findest du Teacup-Dogs auch so süß? Kein Wunder: Die Mini-Tiere mit dem Fliegengewicht werden kaum 30 cm groß. Warum du dennoch die Finger von den kleinsten Hunden der Welt lassen solltest.

Promis wie Paris Hilton, Demi Moore oder Britney Spears haben vorgemacht, was bitte nicht nachgeahmt werden sollte: Die Damen haben sich Mini-Hündchen zugelegt, die so klein gezüchtet worden sind, dass sie quasi in eine Teetasse passen. Entsprechend hat sich die Bezeichnung Teacup-Dogs etabliert: Hündchen, die mehr als Accessoire denn als Lebewesen behandelt werden und wegen ihrer Größe mit zahlreichen gesundheitlichen Einschränkungen leben müssen. Leider zählen fast alle kleinen Hunderassen zu den bedauernswerten Qualzucht-Tieren. Und genau die siehst du hier.

Maximal 30 cm groß: Die kleinsten Hunderassen der Welt

Laut der "Zuchtordnung des Verbandes für das deutsche Hundewesen" (VDH) dürfte die Zucht von Teacup-Hunden gar nicht erlaubt sein, denn sie besagt, dass ein Zuchthund ein Mindestgewicht von zwei Kilogramm vorweisen muss – die Mini-Hündchen kommen oft nicht einmal auf 1.000 Gramm.

Gerade bei Zwerghunderassen achten seriöse Züchter*innen neben Größe und Gewicht darauf, dass typische Qualzucht-Merkmale nicht auftreten. Chihuahuas etwa dürfen eigentlich keinen entstellten Biss oder extrem hervortretende Augen haben – was aber eben viele aufweisen. Auch die Tierschutzorganisation PETA weist immer wieder auf die schweren gesundheitlichen Folgen von kleingezüchteten Hündchen hin. 

Der traurige Guinness-Weltrekord für den kleinsten Hund geht übrigens an die Chihuahua-Hündin Miracle Milly: Sie kommt auf nicht einmal 10 cm Höhe und wiegt ein halbes Kilogramm. Als Welpe soll sie in einen Teelöffel gepasst haben – Teacup-Dog ad absurdum geführt... Ihre Besitzerin Vanessa Semmler aus Puerto Rico hat im November 2018 zum letzten Mal ein Foto ihres Mini-Hündchens gepostet – insofern ist davon auszugehen, dass auch Milly, wie so viele ihrer Leidensgenoss*innen, viel zu früh gestorben ist.

Minihunde: Das sind die kleinsten

Chihuahua

Apropos: Dass der kleinste Hund der Welt ein Chihuahua ist, ist natürlich kein Zufall: Die Rasse gilt als die kleinste überhaupt. Chihuahuas stammen ursprünglich aus Mexiko – es gibt sie in einer Langhaar- und Kurzhaarversion. Im Durchschnitt erreichen sie eine Höhe von 17 cm, das Gewicht liegt bei 3 kg. Nicht selten wird beides aber deutlich unterschritten.

Yorkshire Terrier

Nicht viel größer und schwerer werden Yorkshire Terrier: Sie sind wohl der Inbegriff der Hunde in der Handtasche und mit Schleife auf dem Kopf. Ursprünglich stammen sie aus England, wo sie zur Jagd auf Ratten und Mäuse eingesetzt wurden. Sie werden etwa 18 cm hoch und dürfen laut Zuchtordnung ein Gewicht von 3,2 kg nicht überschreiten...

Griffon Belge

Der Name legt es nahe: Der Griffon Belge oder auch Belgischer Zwerggriffon stammt aus Belgien. Vor allem rund um Brüssel soll er lange Zeit sehr beliebt gewesen sein. Bei der kleinen, rauhaarigen Hunderasse liegt die Mindestgröße oder vielmehr -höhe bei 18 cm, das Gewicht zwischen 2,5 und 5,5 kg.

Zwergspitz

Auch hier ist der Name Programm: Zwergspitze sind nun mal von zwergenhaftem Wuchse... Die kleinen Hunde, auch Pomeranian genannt, sind neben ihrer Minigröße von 18 cm und dem Fliegengewicht von 2-3,5 kg vor allem wegen ihres samtweichen und dichten Fells sehr beliebt. Eine regelmäßige Fellpflege ist bei ihnen unerlässlich, sie müssen regelmäßig gebürstet werden.

Pekinese

Auch hier ist klar, woher der Name rührt: Pekinesen, eigentlich Pekingesen, kommen ursprünglich aus China, früher durften nur Mitglieder der chinesischen Kaiserfamilie solche Hunde besitzen – weshalb die Hündchen auch unter dem Namen Peking-Palasthunde laufen. Die Höhe liegt durchschnittlich bei etwa 20 cm, das Gewicht eines Rüden sollte laut Rassestandard 5 kg nicht übersteigen.

Auch Malteser, Shih Tzu, Russkiy Toy, Affenpinscher und Japan Chin gehören zu den kleinen Hunderassen, die eine Größe von 30 cm nicht überschreiten. Für sie alle gilt: Sie müssen im Zweifel mit schweren gesundheitlichen Folgen leben, etwa mit einer nicht zuwachsenden Fontanelle am Kopf, einer Leber, die nicht entgiftet wird, einer Instabilität der Luftröhre, die Atemnot verursacht, Gebiss- und Kieferanomalien, Zittern durch eine zu niedrige Körpertemperatur und und und... Was du tun kannst: sich ein solches Tier nicht zuzulegen, denn die Nachfrage bestimmt das Angebot!

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