Verletzt in zerstörtem Dorf gefunden: Ein neues Leben für Kater Kapa
Seit zwei Jahren tobt der Krieg in der Ukraine. Auch Tiere sind betroffen, haben darunter sehr zu leiden! Tierschutzorganisationen wie PETA helfen vor Ort – Kapa etwa wurde verletzt zwischen Trümmern gefunden. So geht es dem Kater heute.
Am 24. Februar 2024 jährt sich der Beginn des Angriffs auf die Ukraine zum zweiten Mal. Seitdem sind viele Menschen vor den Schrecken des Krieges geflüchtet – oft mussten sie notgedrungen ihre Tiere zurücklassen. Unzählige von ihnen, vor allem Hunde und Katzen, sind plötzlich ganz auf sich gestellt, haben kein Zuhause mehr, müssen Hunger leiden, ohne menschliche Wärme und Zuneigung auskommen.
Glücklicherweise gibt es Hilfsorganisation vor Ort. PETA etwa hilft zusammen mit Tierschützer*innen, holt Tiere aus den umkämpften Regionen, versorgt sie und bringt sie in Sicherheit. Eines davon ist Kater Kapa. Lies seine traurige Geschichte, die allerdings ein glückliches Ende nimmt.
Kater Kapa aus der Ukraine: So wurde das verletzte Tier gerettet
Rund 15.000 gerettete Tiere, 1.500 Tonnen Tiernahrung, 1.300 Plätze für Tiere und die Mitfinanzierung einer Tierklinik: Das hat PETA zusammen mit den Partner*innen von Animal Rescue Kharkiv (ARK) in der Ukraine bewirkt.
"Inmitten des Krieges in der Ukraine zeigt uns die Geschichte von Kapa, dass Mitgefühl keine Grenzen kennt. In den Augen der vielen unschuldigen Tiere spiegelt sich die dringende Notwendigkeit, über Konflikte hinauszublicken und eine helfende Hand zu reichen", sagt Sylvie Bunz, Projektleiterin von PETAs größtem Tiernothilfeprojekt in der Ukraine, zu BILD der FRAU.
"Wir sehen die Not im durch den Krieg traumatisierten Land", fährt sie fort: "Das Projekt vor Ort ist eine wichtige Anlaufstelle für schutzbedürftige Tiere, die still unter dem Getöse des Krieges leiden."
Und weil die Geschichte von Kapa besonders zu Herzen geht, berichtet Sylvie Bunz von der geglückten Rettung des sehbehinderten Katers.
In der Tierklinik wurde Kapa wieder aufgepäppelt
Zu Beginn des Jahres wurde Kapa bei einer gemeinsamen Rettungsaktion für Tiere zusammen mit dem Militär im umkämpften Gebiet Oblast Donezk aufgegabelt. Das ist im Kriegsgebiet nicht ungewöhnlich, weiß die Projektleiterin, "denn ohne Sondergenehmigungen dürfen Zivilist*innen die Sperrzonen nicht betreten".
Als Kapa gefunden wurde, war er an einem Auge verletzt, kann infolgedessen auf einer Seite mittlerweile nichts mehr sehen. Was allerdings genau passiert ist, weiß niemand so genau. Das Dorf, in dem das Tier hauste, ist inzwischen fast vollständig zerstört. Das Tierrettungsteam brachte den verängstigten Kater in die von PETA mit aufgebaute Tierklinik.
Das Team um Tierarzt Dr. Vitas hat die Wunde versorgt und den ausgemergelten Kater wieder aufgepäppelt. "Liebevoll umsorgt an einem warmen, sicheren Ort, ist er regelrecht aufgeblüht und steckte mit seiner Freude und Dankbarkeit das gesamte Klinikpersonal an", erzählt Sylvie Bunz.
Kapa lebt bei einem kriegsversehrten Mann und seiner Frau
Durch Mund-zu-Mund-Propaganda unter Tierschützer*innen innerhalb der Ukraine wurde ein Pärchen auf Kapa aufmerksam. Mit dem Wunsch, eine Katze bei sich aufzunehmen, hatte sich das Ehepaar an ARK gewendet. Rührende Anekdote: "Da auch der Mann im Krieg am Auge verletzt wurde – er kann mittlerweile aber wieder sehen –, ist schnell eine enge und tiefe Verbundenheit zu Kapa entstanden", berichtet Sylvie Bunz. Auch seine Frau habe sich unmittelbar in den Kater verliebt.
Den beiden war schnell klar, dass sie ihm ein neues Zuhause schenken wollen. "Nun leben sie gemeinsam in einem kleinen, bislang friedlichen Ort im Land, dort wird der schmusige Kapa geliebt, umsorgt und verwöhnt" – so endet der Bericht der PETA-Projektleiterin. Wir freuen uns für Kapa und hoffen inständig, dass in dem gebeutelten Land bald wieder Frieden herrscht.
Auch in Deutschland suchen täglich viele, viele Tiere ein neues Zuhause. Vielleicht hast du ein Plätzchen frei, zum Beispiel für Hund Sunny aus dem Berliner Tierheim?
Übrigens: Wer sein Haustier einfach aussetzt, macht sich strafbar! Welche Möglichkeiten es gibt, wenn wirklich gar kein Weg daran vorbeiführt, die Lebewesen wieder abzugeben.