Wie du dein Kaninchen vor Hitze schützen solltest
Kaninchen sind wie Vampire: Sie meiden die Sonne und leben in Höhlen, die sie erst bei einbrechender Dunkelheit verlassen. Kein Wunder, denn die Nager sind sehr wärmeempfindlich. Die heißen Temperaturen machen ihnen zu schaffen.
Die meisten Tiere können sich bei Hitze selbst abkühlen. Kaninchen können das nicht. Ihr dichtes Fell macht ihnen schon bei über 25 Grad einen Strich durch die Rechnung. Daher ist es wichtig, dass Frauchen und Herrchen ihren Liebling im Sommer mal ordentlich erfrischen. Dazu braucht es nur ein paar Dinge, die du sicherlich zu Hause im Kühlschrank hast. Mit diesen Tipps hoppelt dein Kaninchen leichter durch den Sommer.
So solltest du dein Kaninchen vor Hitze schützen
Die kleinen Fellnasen haben mit den warmen Temperaturen im Sommer etwas mehr zu kämpfen als andere Tiere. Der Grund: Sie können nicht schwitzen. Sie regulieren ihre Körperwärme über die Atmung und ihre langen Löffel. Fühl mal: An heißen Sommertagen sind die Ohren des Kaninchens deutlich wärmer als der Rest des Körpers.
Das schreit doch förmlich nach einer Abkühlung. Am liebsten liegen die Vierbeiner ausgestreckt auf einer kühlenden Unterlage. Was tut deinem Kaninchen bei Hitze sonst noch gut?
1. Eine sommerliche Fellfrisur
Wer lange Haare hat, kennt das Gefühl: Unter der dicken Matte staut sich die Wärme. Das geht auch den Vierbeinern so. Hat dein Kaninchen langes Fell, kannst du ihm eine hübsche Sommerfrisur verpassen. Verwende dazu einfach eine Schere. Damit machst du dem Tier die heißen Temperaturen erträglicher. Um es von der wärmenden Unterwolle zu befreien, gibt es spezielle Bürsten oder Kämme, die beim Ausdünnen helfen.
Bei Hitze ist es zudem wichtig, das Fell um den After herum zu stutzen. Ist es sehr heiß, besteht die Gefahr, dass Kotmengen im Fell des Kaninchens hängen bleiben. Die Folge: Lästige Fliegen werden angelockt, die im schlimmsten Fall Eier legen. Daraus können sich schnell Maden entwickeln. Kein schöner Gedanke... Besonders bei älteren und schwergewichtigen Tieren ist ein täglicher Kontrollblick sinnvoll.
2. Genügend Wasser und Snacks
Genau wie wir Menschen sollten auch die Nager an heißen Tagen viel Wasser trinken. Biete deinem Liebling einen Wassernapf statt einer Tränke an. Sie sind besser geeignet, um ausreichend Flüssigkeit aufzunehmen. Tut sich der Vierbeiner anfangs schwer, bietest du ihm ruhig beides an. Fülle regelmäßig frisches Wasser nach, damit es nicht zu warm wird.
Dabei spielt auch die Ernährung eine wichtige Rolle. Mit verschiedenen Kräutern und Gras machst du deinem Vierbeiner eine Freude. Blattgemüse und saftige Gurkenscheiben sind ein erfrischender Genuss. Auch an einem leckeren Stück Wassermelone kannst du den Nager mal knabbern lassen. Doch Vorsicht: Zu viel wasserhaltige Snacks führen schnell zu Darmproblemen. Animiere dein Kaninchen dazu, ein wenig herumzuhoppeln.
3. Eine feuchte Abkühlung
In den Badesee springen oder ein Eis lecken: Das machen Kaninchen natürlich nicht. Doch auch die Fellnasen freuen sich über eine Erfrischung an heißen Tagen. Das Tier mit Wasser nass zu machen – nicht die beste Idee. Kaninchen mögen es nicht, nass zu sein. Das löst bei ihnen Stress aus. Sprühe deinen Liebling daher lediglich mit etwas Wasser aus einer Sprühflasche an. Der sanfte Nebel ist für die Tiere angenehm erfrischend. Auch die Pfötchen und die Ohren kannst du mit einem nassen Tuch leicht anfeuchten. Für zusätzliche Abkühlung sorgt außerdem:
- eine gefrorene Wasserflasche am Gehege, die mit einem Tuch umwickelt ist
- ein nasses, kühles Tuch im Gehege
- ein Kühl-Akku, der mit einem Handtuch bedeckt ist, bietet einen erfrischenden Liegeplatz
- schattige Fliesen- oder Steinplatten im Freigehege
- eine Plastikwanne mit feuchter Erde, in der sich das Kaninchen suhlen kann
4. Ein schattiges Plätzchen
Generell gilt: Stelle das Kaninchen-Gehege im Sommer in den Schatten. Sind keine Büsche, Bäume oder Sträucher in der Nähe, kannst du auch einen Sonnenschirm aufspannen. Bedenke jedoch, dass die Sonne über den Tag wandert und du den Käfig gegebenenfalls umstellen musst.
Ein geschlossener Stall ist bei Hitze für Kaninchen nicht geeignet. Die Nager freuen sich über viel Platz und Freilauf. Oberteile aus Plastik sind ebenfalls tabu, da sie die Luftzirkulation behindern. Einige Fellnasen buddeln sich Mulden in die Erde, um darin zu liegen. Prüfe regelmäßig, dass die Löcher nicht zu tief sind.
5. Ab den in Keller!
Bei extremer Hitze wird empfohlen, die Nager lieber in der Wohnung oder im Haus zu behalten. Dort fühlen sie sich wohler. Am liebsten haben sie dunkle, kühle Räume. Das kann zum Beispiel auch in der Garage oder im Keller sein. Achte darauf, die Kaninchen tagsüber vor Hitze und Licht zu schützen und den Raum regelmäßig zu lüften. Zugluft oder Ventilatoren solltest du von ihnen lieber fernhalten. Auch bei Klimaanlagen ist Vorsicht geboten: Die Fellnasen können sich schnell erkälten.
Allerdings sollten die Vierbeiner nicht zu oft den Standort wechseln, da der Umzug für sie zusätzlicher Stress ist. Gewöhne die Tiere am besten von Anfang an an eine sommerliche Residenz.
Kaninchen bei Hitze: So erkennst du einen Hitzschlag
Schon bereits ab 30 Grad solltest du zusätzlich ein Auge auf deine Lieblinge haben, denn: Das Risiko für einen Hitzschlag steigt. Achte auf Symptome wie:
- schneller, aber schwacher Puls
- verstärkte Flanken- bzw. Nasenatmung
- Teilnahmslosigkeit
- hohe Körpertemperatur
Rufe in solchen Notfällen umgehend einen Tierarzt oder eine Tierärztin. Diese*r sollte, wenn möglich, zu dir nach Hause kommen. Geht das nicht, achte beim Transport in die Praxis darauf, dass dein Kaninchen gut geschützt ist und ihm nicht noch wärmer wird.
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