Hund im Bett: ja oder nein? Das sagt Martin Rütter, so sehen es andere

Bei manchen Menschen darf der Hund mit ins Bett, bei anderen ist das ein absolutes Tabu. Auch Martin Rütter hat sich schon dazu geäußert. Was der Hundeprofi dazu sagt, wie weitere Fachleute zu dem Thema stehen: Wir haben pro und contra zusammengestellt. Außerdem verraten wir, bei welchen Promis Hunde im Bett eine absolute Selbstverständlichkeit sind.
Die Frage, ob der Hund ins Bett darf oder nicht, spaltet die Herrchen und Frauchen dieser Welt in zwei Lager: Während einer Umfrage der TNS Infratest zufolge jede dritte deutsche hundebesitzende Person kein Problem damit hat, ist es für die Mehrheit noch immer ein No-Go. Auch Deutschlands prominentester Hundeprofi hat sich zu dem Thema, das die Gemüter erhitzt, bereits geäußert. Lies mal, was er sagt, welcher Meinung weitere Expert*innen sind.
Hund ins Bett: ja oder nein? Das sagt Hundeprofi Martin Rütter dazu
Wer einen Hund hat, kennt Martin Rütter: Der Hundeprofi ist häufig im TV zu sehen, wo er seine Erfahrungen und Tipps rund um Hunde zum Besten gibt. Als er bei Barbara Schöneberger in deren Podcast "Mit den Waffeln einer Frau" zu Gast war, erzählte die Moderatorin dort unter anderem, sie würde einen Hund auch mit in ihr Bett nehmen. Das sei für sie keine Frage. Und was erwiderte Martin Rütter darauf? "Es gibt auch gar kein Argument dagegen." Und er fuhr entschieden fort: "Eines der meistverbreiteten Missverständnisse: Der Hund gehört nicht ins Bett. Es gibt überhaupt keinen Grund dafür."
Natürlich, er habe Hunde im Training, erzählte Martin Rütter, die verteidigten dann das Bett. Da dürfe man nicht mehr ins eigene Schlafzimmer. So einen Fall habe er mal erlebt – allerdings, so habe er den Eindruck gehabt, wäre das seinem Besitzer ganz recht gewesen, auf der Couch statt im Ehebett zu nächtigen... Doch im Normalfall sei das völlig unproblematisch. "Wenn wir jetzt mal von einem durchschnittlich getakteten Hund ausgehen, gibt es eigentlich nichts Natürlicheres, als nah an ihm zu übernachten." Biologisch sei das erstmal sinnvoll, so die Meinung des Experten.
Als Martin Rütter vor einiger Zeit ein Bild von sich und seiner Emma gepostet hatte, wie die beiden kuschelnd auf dem Sofa liegen, gab es bereits reichlich Kommentare von Hundehalter*innen dazu, die das befürworteten – oder strikt dagegen waren.
Martin Rütter sagt also ja zum Hund im Bett. Doch es gibt eben auch die Gegenposition. Besonders bei der Hygiene haben viele Bedenken. Dabei kann ein Hund im Bett deiner Gesundheit sogar gut tun... Wir haben Pro-und Contra-Argumente zusammengestellt.
Pro: Darum tut dir ein Hund im Bett gut
Er ist gut für deinen Körper

Du wirst es schon bemerkt haben: Wenn dein felliger Freund in der Nähe ist, bist du automatisch weniger gestresst. Schläft dein Hund mit im Bett, kannst du viel leichter vom hektischen Alltag abschalten. Das vermindert die Chance auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Er ist gut für die Seele
Mit seiner Körpertemperatur von 38,5 °C wird das Bett mit Hund zu einem kuschelig-wohligen Ort. Apropos kuscheln: Durch die Nähe schüttest du das sogenannte "Kuschelhormon" Oxytocin aus. Das stärkt nicht nur das Immunsystem von Frauchen und Hund, sondern wirkt entspannend und macht dich glücklicher. Der Hund im Bett hilft also auch gegen Depressionen.
Er gibt dir Sicherheit
Dein liebster Vierbeiner wittert die Gefahr als erstes und wird alles dafür tun, um sein liebes Frauchen bzw. Herrchen zu beschützen. Mit seiner Spürnase weißt du auch gleich, ob das gruselige Geräusch im Flur eine ernsthafte Gefahr ist oder doch mal wieder nur von einem Windstoß kam. Und solltest du trotzdem mal ein mulmiges Gefühl haben: einfach näher zusammen kuscheln!
Zumindest Frauen schlafen so besser
Sich pudelwohl im Bett fühlen: Laut einer US-Studie schlafen Frauen besser, wenn ihr Hund neben ihnen liegt. Dafür befragten Wissenschaftler*innen knapp 1000 Frauen übers Internet. Von drei möglichen Schlafpartner*innen – Mensch, Hund, Katze – schliefen sie am besten neben ihrem Hund! Seine Nähe empfanden die Damen als "am wenigsten den Schlaf störend". Außerdem rief die Anwesenheit des Hundes positive Emotionen hervor, der Schlaf sei erholsamer, und sie fühlten sich außerdem sicherer.
Für diese sieben Promis gehört der Hund im Bett einfach dazu
Sportmoderatorin Andrea Kaiser hat ihre beiden Hunde "definitiv öfter im Bett" als ihren Ehemann, hat sie der Bild-Zeitung vor einiger Zeit mitgeteilt. Okay, ihr Mann ist oft tagelang unterwegs, und auch sie selbst muss häufiger wegen Dreharbeiten auf die eigenen vier Wände verzichten – das relativiert das Ganze natürlich. Aber nur etwas... Ist ihr Gatte allerdings mit ihr zu Hause, müssen sich die Hunde trollen: "Wenn Seb zu Hause ist, haben die Hunde absolutes Bettverbot. Das wissen sie auch ganz genau, es ist ein ungeschriebenes Gesetz und sie gehen dann von ganz allein in ihre Körbchen. Seb ist in ihrem Rudel das Alphatier, das akzeptieren sie!"
Die britischen Royals Prinz William und Herzogin Kate verrieten kürzlich, dass ihre Cockerspaniel-Hündin Orla offenbar im Ehebett der beiden schlafen darf. Darüber plauderte der Thronfolger, als er das "Duchy College" in Cornwall besuchte, wo er sich mit Studierenden austauschte. Einer Dame mit Hund erzählte er dort, dass es nicht Prinz George, Prinzessin Charlotte oder Prinz Louis sind, die gerne mal ins königliche Bett kriechen, sondern der Familienhund: "Der Prinz sagte, dass die Hündin jede Nacht mit ihm und Kate im Bett schläft“, berichtete die Hundebesitzerin prompt in einem anschließenden Radio-Interview.
Hollywood-Star Demi Moore teilt ihr Bett nicht nur mit einem, sondern mit sage und schreibe neun Hunden: Die Schauspielerin, die gerade an einem Oscar als beste Hauptdarstellerin für den Film "The Substance" vorbeigeschrammt ist, erzählte neulich lachend im Interview mit dem Magazin "Bunte": "Ich habe neun Hunde und alle schlafen mit mir in meinem Bett. Jeder hat seinen eigenen Platz. Wahrscheinlich bin ich deswegen Single." Da könnte sie recht haben. Aber solange sie's mit Humor nimmt...
Was Guido Maria Kretschmer und seine Hunde übrigens noch gemeinsam haben, verrät uns der Designer im Interview.
Contra: Darum sollte der Hund nicht ins Bett
Auch die Anti-Hunde-im-Bett-Fraktion hat natürlich gute Argumente, weshalb der Vierbeiner nachts in sein Körbchen sollte.
Er ist unhygienisch und kann Krankheiten verbreiten
Da Hunde viel in der Natur unterwegs sind, können sie sich immer wieder Flöhe, Zecken und Würmer einfangen. Das kann zur Gefahr für den Menschen werden. Denn die kleinen Mitbewohner können Krankheiten wie beispielsweise Borreliose übertragen. Auch der Hund selbst kann dich anstecken – zum Beispiel mit bakteriellen Erkrankungen.
Tipp: Bürste deinen Hund jeden Abend vor dem Zubettgehen gründlich und befreie ihn von grobem Schmutz.
Er hat einen anderen Schlafrhythmus
Im Durchschnitt schlafen Hunde bis zu 20 Stunden am Tag – ganz anders als Menschen. Indem du deinen Vierbeiner mit ins Schlafzimmer lässt, kannst du seinen natürlichen Rhythmus stören – und er deinen. Du weißt vielleicht, wie schwer es ist, einem Kind begreiflich zu machen, wann Schlafenszeit ist, aber wie willst du das erst einem Hund beibringen?
Falls du dich dennoch dafür entscheidest, ermögliche deinem Hund einen Rückzugsort, der ihm jederzeit zugänglich ist. So könnt ihr euch bei unterschiedlichen Schlafzeiten aus dem Weg gehen.
Die Rangordnung kann durchander geraten
Schlafen Hund und Frauchen oder Herrchen im selben Bett, kann das dazu führen, dass der Vierbeiner sich mit dem Menschen auf gleicher Ebene sieht und dich nicht mehr als Rudelführer akzeptiert. Das kann dazu führen, dass er deine Befehle nicht mehr befolgt – es kann sogar soweit gehen, dass er Besitzansprüche äußert. Im Extremfall reagiert er aggressiv auf andere Personen im Bett oder lässt deine*n Partner*in nicht mehr hinein.
Die Entscheidung kann nicht wieder zurückgenommen werden
Hunde brauchen klare Anweisungen. Sobald du deinem Haustier erlaubst, im Bett bzw. im Schlafzimmer zu schlafen, solltest du bei dieser Entscheidung bleiben. Bedenke dabei, dass sich durch Wetterlage, Krankheiten, zunehmendes Alter etc. unangenehme Hundegerüche intensivieren können. Verständlich, dass du in diesen Fällen weniger gern dein Bett teilst, aber versuche das deinem Hund zu erklären...

Fazit: persönliche Entscheidung
Ob ein Hund ins Bett gehört oder nicht, ist eine ganz persönliche Entscheidung, über die niemand anderes als du selbst urteilen sollte. Entscheide individuell, was für dich und deinen Hund am Besten ist. Wichtig ist dabei: Bleibe konsequent!
Psychologe Rainer Wohlfarth, Präsident der Europäischen Gesellschaft für tiergestützte Therapie, ist zumindest für klare Grenzen – auch wenn man das Bett mit dem Tier teilt: "Wenn wir Tieren alle unsere menschlichen Denkmuster überstülpen – der Hund ist so, wie ich bin, und der tickt so, wie ich als Mensch ticke –, wird es zur übertriebenen Tierliebe."
Und schließlich: Voraussetzung ist in jedem Fall, dass die hygienischen Bedingungen einwandfrei sind!
Vielleicht kann man es aber auch einfach entspannt sehen – und das Thema nicht ganz so hoch hängen. Das empfiehlt Martin Rütter im Interview mit der Münchner Abendzeitung: "Nur weil der Hund auch mal im Bett liegt, heißt es doch nicht, dass er auch gleich die Weltherrschaft beansprucht. Wichtig sei nur: "Wenn ich sage 'Nein', dann heißt es 'Nein'." Für ihn sei die Hund-im-Bett-Frage vor allem eines: ein "völlig überbewertetes Thema". Und mit diesen unaufgeregten Worten darf der Hundeprofi diesen Artikel auch beenden. Wau!
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