So animierst du dein Haustier dazu, mehr zu trinken
An warmen Sommertagen schleppen sich die Vierbeiner von einem kühlen Ort zum anderen. Die Hitze macht ihnen zu schaffen. Mit diesen Tipps sorgst du für coole Snacks und ausreichend Flüssigkeit.
Egal, wo sie gerade sind – sobald wir die Tür des Kühlschranks öffnen, sitzen die Vierbeiner mit großen Augen erwartungsvoll neben uns und hoffen auf einen leckeren Snack. Doch die Hitzewelle, die gerade über Deutschland rollt, verdirbt auch unseren Haustieren den Appetit. Sie verkrümeln sich in den Schatten und der Napf bleibt voll. Ein Grund zur Sorge?
Fressen Hunde und Katzen weniger, wenn es heiß ist?
Du kennst es sicher: Bei einem saftigen Burger oder einer leckeren Pizza läuft dir sonst das Wasser im Mund zusammen – doch bei der brütenden Hitze ist an Essen gar nicht zu denken. Auch bei unseren Vierbeinern lässt der Appetit an warmen Sommertagen nach.
Während die Fellnase normalerweise direkt nach dem Aufstehen den Weg zur Küche einschlägt, kann sich die Fütterungszeit an heißen Tagen verschieben. Es kann auch vorkommen, dass der Appetit merklich abnimmt. Das ist erstmal kein Grund zur Sorge, erklärt Astrid Behr vom Bundesverband Praktizierender Tierärzte gegenüber "rnd.de".
Trotzdem solltest du prüfen, ob wirklich die Hitze Schuld an dem veränderten Fressverhalten ist oder ob dem tatsächlich eine gesundheitliche Ursache zugrunde liegt.
Die Hitze als Hunger-Killer
Ist der Hund gesund, kannst du sein Verhalten getrost auf die sommerlichen Temperaturen schieben. Das lässt sich auch plausibel erklären: Wenn die Außentemperatur der Körpertemperatur nahekommt, benötigt der Organismus weniger Energie, um die Normaltemperatur des Körpers zu halten. Sinkt der Energiebedarf, wird auch der Appetit weniger. Alles ganz normal.
Zusätzlich kann auch die Thermogenese eine Rolle spielen. Ein Prozess, bei dem Wärme durch Stoffwechselaktivitäten produziert wird. Das passiert auch bei der Verdauung aufgenommener Nahrung. Dabei wird automatisch Wärme freigesetzt, was die Körpertemperatur steigen lässt. Etwas, was der Vierbeiner bei extremer Hitze gar nicht gebrauchen kann. Daher machen sich viele Haustiere erst in den kühlen Abendstunden über den Futternapf her.
Das solltest du beim Füttern im Sommer beachten
An heißen Tagen gelüstet es viele Haustiere nach leichter Kost. Am liebsten etwas gut Verdauliches wie Hühnchenfleisch oder Leber. Kleiner Tipp: Reichere das Futter mit rohem Obst oder Gemüse an. Das sorgt für den Extra-Frischekick. Besonders begehrt sind frische Gurken oder knackige Möhrchen.
Auch die Menge des Futters solltest du reduzieren. Bei 30 Grad im Schatten sind Hund und Katze eher weniger aktiv und verbrennen daher auch weniger Kalorien. Gut für die Verdauung sind kleine Futterrationen, die du über den Tag verteilst.
Lasse ansonsten alles so, wie es der Vierbeiner gewohnt ist. Viele Haustierbesitzer*innen wollen ihrem Fellliebling durch abwechslungsreiche Futtersorten etwas Gutes tun. Vorsicht: Das kann bei Hitze schnell zu Problemen bei der Verdauung führen.
Hund und Katze bei Hitze zum Trinken animieren
Klettern die Temperaturen in die Höhe ist uns klar: Wir müssen viel trinken. Den Fellnasen ist das nicht so direkt bewusst. Deswegen sollten Frauchen und Herrchen ein wenig nachhelfen. Ganz wichtig bei Hitze: ein stets gut gefüllter Wassernapf. Und davon gern mehrere in der Wohnung. In der Regel nehmen die Tiere von selbst genügend Flüssigkeit zu sich. Doch gerade Katzen tun sich etwas schwer. Mit diesen Tricks kannst du nachhelfen:
- Mische einen Schluck Wasser unter das Nassfutter.
- Verwöhne den Vierbeiner mit selbstgemachter Hühnerbrühe. Auch spezielle Drinks für Tiere können ein Geschmackserlebnis sein.
- Biete als Trinkerlebnis einen Trinkbrunnen an oder lass die Mieze am Wasserhahn schlabbern. Fließendes Wasser ist erfrischender!
- Beim Spaziergang stets eine Wasserflasche oder einen Napf dabei haben.
- Spielerischer Trinkspaß: Lassen deine Katze ein paar Trockenfutter-Brekkies aus einer Wasserschale angeln.
- Mit dem Vierbeiner ein Eis schlecken. Natürlich ein spezielles Katzen- oder Hundeeis.
Wie viel dein tierischer Begleiter trinkt, hängt sehr von der Fütterungsart ab. Ist die Mieze verrückt nach ihrem Trockenfutter, wird sie mehr zusätzliche Flüssigkeit aufnehmen als ein Hund, der gebarft wird.
Bloß die Hitze oder doch etwas Ernstes?
Liegt die Fellnase völlig ermattet im Schatten, ist das an heißen Sommertagen kein Anzeichen von einer Erkrankung. Doch kommen Symptome wie Erbrechen oder Durchfall hinzu und der Vierbeiner wirkt apatisch, solltest du einen Tierarzt oder eine Tierärztin aufsuchen. Denn besonders bei Katzen ist eine Dehydrierung nicht immer sofort zu erkennen.
Sei aber ganz beruhigt: Ein gesundes Tier wird dir zeigen, wie groß der Hunger an heißen Tagen ist.
Wie du dein Haustier noch dabei unterstützen kannst, damit ihm nicht zu heiß wird:
- Fellwechsel: So kannst du Hund und Katze dabei unterstützen
- Erfrischung bei Hitze... Dürfen Hunde Milch trinken?