So wird Halloween für dein Haustier nicht zur Horror-Show
Halloween kann für Hunde und Katzen im wahrsten Sinne des Wortes zum Horror werden. Damit dein Haustier die Gruselnacht gut übersteht, gibt's hier wertvolle Tipps.
Trick or treat: Halloween lässt grüßen... Die schaurig-schöne Horrornacht fasziniert nicht nur die Kleinen, die dann gerne von Haustür zu Haustür ziehen und Süßigkeiten einfordern: Auch Erwachsene feiern freudig in furchteinflößenden Kostümen – je gruseliger, desto besser. Doch so sehr wir Menschen es genießen: Für Haustiere ist Halloween Stress pur! Warum das so ist und wie du deinen Vierbeiner schützen kannst.
Halloween: So übersteht dein Haustier die Horrornacht
Sarah Ross ist Heimtierexpertin der globalen Tierschutzstiftung Vier Pfoten. Gerade in dicht besiedelten und kinderreichen Gebieten, sagt sie, wird der Trubel für Heimtiere schnell zum Albtraum: "Das ständige Klingeln und die ungewohnten Geräusche bedeuten Stress für unsere Tiere."
Ihre Tipps, damit es Hunden und Katzen auch an Halloween gut geht:
- Bringe sie in einem eher abgelegenen Raum unter.
- Manche Klingeln lassen sich leiser stellen, auch das ist eine Erleichterung .
- Laste deinen Hund an Halloween besonders gut aus: "Ein müder Hund ist nicht so schnell gestresst wie ein unausgelastetes Tier." Also extralange Gassirunden einlegen, mit der einen oder anderen Spielunterbrechung. Auch eine neue Route ist aufregend für den Hund.
- Neben den vielen Menschen können auch die Kostüme zu Stress führen und sensible Tiere verschrecken: "Das Ganze lässt sich vermeiden, indem man nicht zu trubeligen Zeiten mit dem Hund rausgeht. Auch Katzen sollten bis Sonnenuntergang ins Haus geholt werden."
- Tiere mögen keine Kostüme, schon gar nicht an sich selbst – oft schränken sie die Bewegungsfreiheit und die Kommunikation über die Körpersprache ein: "Hunde kommunizieren ihre Gefühle über die Position der Ohren, der Rute, ihre Körperhaltung und die Augen. Werden diese Kommunikationsmittel durch Kostüme verdeckt, kann der Vierbeiner nicht mehr artgemäß kommunizieren. Das ist ein einfacher Gag nicht wert."
- Katzen sind keine Deko-Fans – und ganz generell keine großen Freunde von Veränderungen. "Sie mögen ihre Routine. Hat man ein besonders feinfühliges Tier zu Hause, sollte man einige Zimmer oder Bereiche unverändert lassen, damit sich die Katze zurückziehen kann."
Vorsicht mit Deko und Süßigkeiten
Die Tierschutzorganisation PETA hat weitere Tipps auf Lager:
- Statte deinen Hund oder deine Katze mit einem Mikrochip oder einem Halsband mit deinen Kontaktdaten aus: "Im Ernstfall kann Ihr tierischer Freund leichter identifiziert werden und ist schneller wieder sicher zu Hause."
- Vorsicht mit Halloween-Deko: An den Kerzen, auch in Kürbissen, können sich Haustiere schnell verbrennen – werfen sie sie um, besteht zusätzlich Brandgefahr!
- Manche Inhaltstoffe in Textilien und Farben, die für Dekorationen verwendet werden, sind giftig für Tiere.
- Kleinteile der Deko könnten von Haustieren verschluckt werden – das kann zu schlimmen Verdauungsbeschwerden führen und sogar lebensgefährlich werden.
- Süßes, sonst gibt's Saures: nicht für Tiere! Wusstest du, dass manche Leckereien, etwa Schokolade, Rosinen, Süßungsmittel oder bestimmte Nüsse, für Haustiere pures Gift sein können? Süßigkeiten und Naschereien aller Art deshalb unbedingt außerhalb von deren Reichweite aufbewahren. Hab' auch ein Auge darauf, dass Kinder und Gäste sie nicht damit füttern.
Wenn Herrchen oder Frauchen im Kostüm stecken
Und noch ein Extra-Tipp: Wer sich an Halloween verkleidet, sollte damit rechnen, dass Hunde und Katzen irritiert oder gar ängstlich reagieren. Denke daran: Dein Kostüm macht dich auch für dein Haustier ein Stück weit unkenntlich. "Tiere erkennen ihre Besitzer*innen zwar am Geruch und an der Stimme, doch durch die Verkleidung bekommt der Mensch aus Sicht des Tieres extrem merkwürdige Eigenschaften – und das verunsichert die Tiere", erklärt Dr. Barbara Schöning, Präsidentin der Gesellschaft für Tierverhaltensmedizin und -therapie (GTVMT) und Fachtierärztin für Verhaltenskunde und Tierschutz, dem Industrieverband Heimtierbedarf gegenüber.
Lasse dein Tier deshalb bereits möglichst schon einige Tage zuvor an deiner Verkleidung schnuppern, damit es sich damit vertraut machen kann. Lob, Leckerli und Streicheleinheiten sollten folgen. Lasse die Verkleidung anschließend sichtbar liegen oder hängen, sodass sich das Tier an den Anblick gewöhnen kann. An Halloween selbst solltest du dein Kostüm schließlich so früh wie möglich anziehen. Hast du eine Maske auf, ziehe sie immer mal wieder ab. Belohne dein Tier, wenn es entspannt bleibt: "Die Belohnung hilft dem Tier, eine positive Verbindung zur ungewohnten Situation oder der Verkleidung herzustellen", so Dr. Schöning.
→ Vier Pfoten ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Im Fokus stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen.
→ PETA Deutschland e.V. ist Deutschlands größte Tierrechtsorganisation. Ihr Ziel ist es, jedem Tier zu einem besseren Leben zu verhelfen. Um das zu erreichen, setzt PETA sich für die Aufdeckung von Tierquälerei, die Aufklärung der Öffentlichkeit und die Vermittlung einer achtsamen und respektvollen Lebensweise ein.
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