Tierisches Doppelleben

Ist sie nicht glücklich? Aus diesem Grund gehen einige Katzen ihrem Menschen fremd

Ein gestreifte Tabby-Katze mit markanten Musterungen sitzt aufrecht auf einer steinernen Oberfläche, umgeben von verschiedenen Topfpflanzen, darunter Farne und Blumen, in einem Außenbereich. Die Katze blickt nachdenklich zur Seite, mit einem leicht verschwommenen Hintergrund, der eine warme und einladende häusliche Umgebung hervorhebt.
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Du fragst dich, ob deine Katze insgeheim ein Doppelleben führt? Diese Anzeichen deuten darauf hin.

Hast du das Gefühl, dass deine Katze dir nicht ganz treu ist. Womöglich führt sie ein Doppelleben, ohne dass du es mitbekommst. Woran das liegt und wie du erkennst, ob deine Katze eine Zweitfamilie hat, erfährst du hier.

Die Besitzer*innen einer Katze, die regelmäßig nach draußen darf, kennen wohl das Problem: Manchmal kommt es vor, dass der Stubentiger abends nicht mehr nach Hause kommt. Dann ist bei vielen Menschen die Sorge um ihr geliebtes Haustier groß.

Sitzt der Vierbeiner einige Tage später allerdings wohlgenährt wieder vor der Wohnungs- oder Terrassentür, könnte deine Katze insgeheim ein zweites Leben führen.

Führt deine Katze etwa ein Doppelleben?

Doch wieso suchen sich viele Katzen neben ihrem oder ihrer Besitzer*in eigentlich noch ein zweites Zuhause? Dafür kann es etliche Gründe geben. So sorgen bereits kleinste Veränderungen in der Wohnsituation manchmal dafür, dass sich dein Stubentiger nicht mehr vollends wohl bei dir fühlt.

Auch ein*e neue*r Partner*in, die Geburt eines Kindes oder ein zweites Haustier können Auslöser dafür sein, dass deine Katze sich in der Nachbarschaft nach einer neuen Familie umsieht. Oftmals steckt aber noch eine ganz andere Sache hinter dem Doppelleben: leckeres Futter. Denn wenn die Katze regelmäßig bei einem oder einer Ihrer Nachbar*innen vorbeischaut, kann es sein, dass sie dort irgendwann ein zweites Mittagessen abgreifen kann.

Zudem binden sich Katzen nicht so fest an den Menschen wie beispielsweise Hunde, die wegen ihrer Abstammung vom Wolf lieber in einem Rudel leben. Eine enge Bindung entsteht bei Katzen nur zwischen der Mutter und ihren Jungtieren, allerdings nicht mit Artgenossen.

Generell sind Katzen Opportunisten und recht eigenständig. Viele Samtpfoten entscheiden selbst, wann sie Zuneigung zulassen oder selbst benötigen und fordern diese dann eigenständig ein. Sie haben so ihre ganz eigenen Eigenarten und sind oftmals sturköpfig.

Das Zweitleben vieler Wohnungskatzen ist somit ein Resultat der Evolution und Domestizierung. Für deine Katze ist es total normal, auch mal bei einer anderen Familie vorbeizuschauen.

Hat sie Gefallen am Leben mit dir gefunden, findet sie vermutlich auch Gefallen am Leben mit anderen Menschen. Und wer kann es ihr schon verdenken, dass sie die Vorzüge von Extra-Streicheleinheiten, mehr Leckerlis und einem immer warmen Plätzchen genießen will.

Fünf Anzeichen, dass deine Katze ein zweites Zuhause hat

Ob auch deine Katze nicht vollkommen treu ist, kannst nur du mit der Zeit sagen. Es gibt jedoch einige Anzeichen für ein Doppelleben deines Stubentigers. Wir haben fünf Dinge zusammengetragen, an denen du erkennen kannst, ob deine Katze womöglich bei deinen Nachbar*innen ein zweites Zuhause gefunden hat.

1. Deine Katze ist längere Zeit auf Streifzügen

Bei deiner Katze ist es keine Seltenheit, dass er oder sie regelmäßig verschwindet und vielleicht sogar mehrere Tage lang nicht nach Hause kommt? Das könnte ein Zeichen dafür sein, dass sich dein geliebter Vierbeiner woanders ebenfalls wohlfühlt und eine Zweitfamilie gefunden hat, die sie wärmstens aufnimmt.

2. Deine Katze nimmt ohne offensichtlichen Grund zu oder zeigt kein Interesse am Futter mehr

Bemerkst du, dass deine Katze ein paar Kilo mehr auf die Waage bringt, ohne dass du etwas an ihrem Speiseplan geändert hast, solltest du in Betracht ziehen, dass deine Katze dir fremdgeht. 

Auch wenn dein*e tierische*r Mitbewohner*in kein Interesse an seinem/ihrem Futter mehr hat, könnte das darauf hindeuten, dass du nicht der einzige Dosenöffner für deinen kleinen Schatz bist.

3. Du nimmst fremde Gerüche an deiner Katze wahr

Du kennst dein Haustier am allerbesten, schließlich kuschelt ihr regelmäßig miteinander. Doch wenn du plötzlich fremde Gerüche an deinem Vierbeiner wahrnimmst, könnte es sein, dass er sich in der Nachbarschaft bei einer anderen Familie niedergelassen hat.

Durch Extra-Streicheleinheiten mit den neuen Menschen können sich das Parfum oder Ähnliches nämlich auf deine*n Ausreißer*in übertragen. Riecht deine Katze beispielsweise nach Thunfisch, du fütterst ihr aber nur Rind und Huhn, solltest du ebenfalls darüber nachdenken, die Loyalität deines Vierbeiners zu hinterfragen.

4. Deine Katze ist nicht mehr so verschmust wie früher

Wenn dein Stubentiger bei einer zweiten oder gar dritten Familie Streicheleinheiten bekommt, kann es passieren, dass er auf die abendlichen Kuscheleinheiten mit dir keine Lust mehr hat und immer öfter ausfallen lässt. Generell solltest du dir anfangen Gedanken zu machen, wenn du das Gefühl hast, dass deine Katze sich von dir entfernt.

5. Nachbarn sehen deine Katze bei anderen Menschen

Meist fliegt das Doppelleben deines kleinen Schatzes erst wirklich durch deine Nachbar*innen auf. Ein eindeutiger Beweis dafür, dass du nicht der oder die Einzige für deine Katze bist, ist, dass Bekannte oder Menschen aus deiner Gegend von seltsamen Begegnungen mit deiner Katze berichten.

Hat ein*er deiner Freund*innnen deinen Stubentiger kürzlich bei einer anderen Familie gesehen oder mitbekommen, wie er dort gefüttert wird, kannst du dir fast sicher sein, dass deine Katze ein Doppelleben führt.

Was tun, wenn die Katze ständig bei den Nachbarn ist

Verhindern kannst du es leider nicht gänzlich, dass sich deine Katze woanders niederlässt oder eine Zweitfamilie hat, sofern du deiner Samtpfote nicht Hausarrest erteilst. Du kannst allerdings mithilfe von Katzenkameras oder GPS-Trackern herausfinden, wo sich dein Haustier in deiner Abwesenheit herumtreibt.

Zudem kannst du versuchen, mit den anderen Dosenöffnern deiner Katze in Form eines Zettels am Halsband Kontakt aufzunehmen und die andere Familie beispielsweise darum bitten, deinem Vierbeiner kein Essen mehr zu geben.

Hilft ein klärendes Gespräch allerdings nicht, kannst du dir auch rechtlichen Beistand holen. Ob man die Nachbar*innen allerdings mithilfe eines Anwalts/einer Anwältin um eine Unterlassung bitten oder gar eine Unterlassungsklage ausstellen will, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Du kannst die Streifzüge deiner Katze leider nicht verhindern

Unterm Strich musst du die außerhäuslichen Erkundungstouren deines Vierbeiners aber wohl oder übel akzeptieren. Du solltest aber auf jeden Fall mit den anderen Familien sprechen, damit ihr übereinander Bescheid wisst und euch in einigen Aspekten absprechen könnt: Wer füttert die Katze und wie läuft das beispielsweise im Falle eines Urlaubs ab?

Sei jedoch beruhigt, dass ein Doppelleben deiner Katze nicht gleich bedeutet, dass sie dich weniger liebt oder es ihr schlecht geht. Sie scheint einfach die weiteren Kuscheleinheiten und Leckerlis zu genießen.

Quellen:
stern.de, rnd.de, tatzen-und-pfoten.de
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