Bei uns seit Jahrhunderten ausgestorben: Riesiger Greifvogel wieder gesichtet
Auf bis zu 270 cm Flügelspannweite bringt es dieser gigantische Greifvogel, der bei uns seit Jahrhunderten ausgestorben ist. Jetzt wurde er wieder in Deutschland gesichtet. Was der wohl zu sich nimmt...?
Wie schön, wenn auch einmal zu lesen ist, dass nicht alles den Bach heruntergeht, nicht alles dem Klimawandel zum Oper fällt: zum Beispiel, dass sich ein Tier wieder in Deutschland ansiedelt – und das nach Jahrhunderten. Es handelt sich um einen wirklich riesigen Vogel, der jetzt erneut am Himmel kreist. Auf welche Form von Nahrung er es wohl abgesehen hat...?
Dieser riesige Greifvogel ist nach Jahrhunderten wieder bei uns zu Hause
Um was für einen Greifvogel handelt es sich denn jetzt? Es ist der Gänsegeier, der in Deutschland wieder anzutreffen ist. Er galt bei uns lange Zeit als ausgestorben, kehrte aber in den letzten Jahren wieder in unsere Breitengrade zurück – das Ergebnis von Naturschutzmaßnahmen und gezielten Wiederansiedlungsprojekten.
Diese Wiederansiedlung der Gänsegeier begann schon in den 1990er-Jahren in den Alpen. Durch das Bereitstellen von Nistplätzen und die Schaffung günstiger Lebensbedingungen konnten die Bestände dort langsam, aber nach und nach wieder aufgebaut werden. Im Juni 2023 wurden insgesamt 21 Gänsegeier im Nationalpark Eifel gesichtet, die von "einer Kamerafalle eindrucksvoll dokumentiert wurden", wie es in einer Pressemitteilung von der Universität Würzburg heißt.
Weiter ist zu lesen, dass Projektbetreuer und Wildtierforscher Sönke Twietmeyer "anhand der Beringung dreier Individuen Spanien und Frankreich als Herkunftsländer der Geier ausmachen" konnte. Es handele sich vermutlich überwiegend um jugendliche Gänsegeier, die in ihren ersten Lebensjahren noch nicht brüten. Allerdings hätten die 21 Geier schon am nächsten Tag den Nationalpark wieder verlassen und seien in südwestliche Richtung geflogen.
Darum sind die Geier für diesmal nur kurz geblieben
Und warum hat es die mächtigen Tiere so schnell wieder fortgezogen? Das beantwortet auch die Frage, was sie fressen, wie die Fachleute der Uni Würzburg weiter mitteilen: Gänsegeier sind Aasfresser! Im Nationalpark Eifel wurde gezielt ein Wildunfall-Rehkadaver ausgelegt, um die Vögel anzulocken. Das Aas sowie die Kamerafalle "wurden im Zuge des ersten deutschlandweiten kadaverökologischen Großprojektes installiert".
Die 21 Geier hätten das ausgelegte Reh innerhalb weniger Stunden bis auf wenige Knochen verspeist – "ein erstaunlich geringer Aufwand – Auslegung eines ansonsten in gängiger Praxis schnell beseitigten Wildunfallkadavers unter Kamerafallenbeobachtung – kann selbst diese zunächst unerwarteten Arten in hoher Individuenzahl in unsere Schutzgebiete zurückführen", freut sich Projektkoordinator Dr. Christian von Hoermann von der Universität Würzburg.
Das ganze Projektteam der Universität Würzburg ist begeistert über diese Reaktion auf das Projektaas: "Man sieht, die Natur ist bereit für mehr Prozessschutz, es liegt oft nur an uns", wird auch Projektleiter Professor Jörg Müller vom Lehrstuhl Zoologie III zitiert. Das Problem: Der Mangel an toten Tieren in der Landschaft führt dazu, dass die Geier meist nur sehr kurz an einem Ort bleiben.
Wie das Problem wohl zu lösen sein wird? Weiß der Geier...
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