Rente & Zuverdienst

Darf ich zur Rente hinzuverdienen – und lohnt sich das überhaupt?

Zu sehen sind ältere Hände, die ein Portemonnaie halten
© GettyImages/Peter Dazeley
Ein Nebenverdienst zur Rente kann finanziell lohnen – doch Steuern und mögliche Abzüge sollten gut bedacht werden.

Rentnerinnen und Rentner dürfen unbegrenzt dazuverdienen, ohne dass ihre Altersrente gekürzt wird. Doch lohnt sich das wirklich? Welche steuerlichen Folgen hat ein Nebenverdienst und gibt es Ausnahmen? Hier erfährst du, worauf du achten solltest.

Viele Menschen möchten im Ruhestand weiterhin aktiv bleiben – sei es, weil sie Freude an ihrem Beruf haben, sich eine zusätzliche finanzielle Sicherheit aufbauen oder einfach nicht komplett aus dem Arbeitsleben aussteigen möchten. Doch was passiert dann mit der Rente? Wird das zusätzliche Einkommen angerechnet? Gibt es Abzüge oder steuerliche Nachteile?

Früher gab es strikte Grenzen für den Zuverdienst zur Rente. Doch seit 2023 gilt: Wer neben der Rente arbeitet, darf so viel verdienen, wie er oder sie möchte – ohne dass die Altersrente gekürzt wird. Klingt erst mal vorteilhaft, aber es gibt einige Punkte, die man unbedingt beachten sollte.

Auch interessant: In diesem Video erfährst du, wie viel Rente dir nach den steuerlichen Abzügen bleibt:

2000 Euro Rente?

Wird der Zuverdienst auf die Rente angerechnet?

Nein, die Altersrente bleibt unangetastet, egal wie viel nebenher verdient wird. Das war nicht immer so: Früher gab es Einkommensgrenzen, ab denen die Rente gekürzt wurde. Diese Regel wurde 2023 abgeschafft, unter anderem, um mehr Fachkräfte aus dem Ruhestand zurückzuholen.

Aber es gibt zwei Ausnahmen:

  1. Bei der Witwenrente wird das Einkommen weiterhin verrechnet. Wer also eine Hinterbliebenenrente bezieht und dazu verdient, muss mit Kürzungen rechnen.
  2. Auch bei der Erwerbsminderungsrente gibt es Einschränkungen. Wer offiziell als erwerbsunfähig gilt, aber dennoch arbeitet und gut verdient, riskiert eine Kürzung oder sogar den Verlust der Rente.

Welche steuerlichen Folgen hat ein Nebenverdienst zur Rente?

Auch wenn ein unbegrenzter Zuverdienst erlaubt ist, bedeutet das nicht, dass das gesamte Einkommen behalten werden kann. Denn sowohl die Rente als auch der zusätzliche Verdienst müssen versteuert werden. Je nach Einkommenshöhe kann das zu einer erhöhten Steuerlast führen – und in manchen Fällen sogar zu unerwarteten Nachzahlungen.

Mit dem Rechner der Bayerischen Finanzverwaltung kann eine erste Einschätzung erfolgen, wie viel Steuern fällig werden könnten. Generell gilt: Je höher der Zuverdienst, desto mehr Steuern müssen gezahlt werden.

Lohnt sich ein Zuverdienst oder kostet er am Ende Geld?

Ob sich ein Nebenverdienst lohnt, hängt von der persönlichen Situation ab. Besonders wichtig ist die Frage, ob die Rente vorzeitig beantragt wurde. Wer früher als vorgesehen in Rente geht, nimmt in Kauf, dass die Rente dauerhaft gekürzt wird. Wer zum Beispiel drei Jahre früher in Rente geht, könnte bis zu 400 Euro weniger monatliche Rente erhalten – durch den Abschlag auf die reguläre Rente und die entgangenen Beitragszahlungen.

Deshalb lohnt es sich, gut zu überlegen, ob es sinnvoller ist, länger zu arbeiten und später eine höhere Rente zu erhalten oder ob der Zuverdienst die Rentenkürzung ausgleicht.

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