Wohin mit den Münzen?

Kleingeld einzahlen: Wie es geht und wo es kostenlos ist

Stapel an Münzen auf einem Tisch.
© Adobe Stock/ artrachen
Einmal aus der Geldbörse rausgeschmissen, verschwindet Kleingeld oft in der Versenkung und wird nicht wieder angefasst.

Beim Einkaufen die Cent-Münzen zusammensammeln, um passend zu bezahlen, verursacht einen Stau an der Kasse und beschert einem böse Blicke. Also greifen wir zum Schein und lassen uns das Restgeld geben.

Das Ende vom Lied: Das Portemonnaie wird immer dicker und wenn es schon zu platzen droht, nehmen wir die Handvoll Münzen und entsorgen sie in irgendein Glas oder Sparschwein, wo sie dann den Rest ihrer Tage fristen.

Bei vielen handelt es sich bei Kleingeld um totes Kapital, denn mal ehrlich: Wer macht sich wirklich die Mühe und zahlt das kleine Vermögen ein? Falls du dich durchringen und das jetzt endlich mal in Angriff nehmen willst, erfährst du hier, wie du Kleingeld einzahlen kannst und wo es kostenlos ist.

Kleingeld einzahlen: Das musst du beachten

Beim heutigen Stand der Technik möchte man meinen, dass nichts leichter sein könnte, als ein paar Münzen einzuzahlen. Für einige Banken mag das stimmen, aber in Zeiten von Direktbanken und immer mehr Filial-Schließungen gilt das nicht mehr für alle. Du hast folgende Möglichkeiten, deine Cent-Stücke wieder in den Umlauf zu bringen:

1. Einzahlen am Schalter

Bei den großen Banken ist es nach wie vor möglich, Geld am Schalter zu abzugeben. Diesen Service bieten Sparkasse, Volksbank, Deutsche Bank, Targobank, Sparda Bank, Hypovereinsbank, Commerzbank und Comdirect ihren Kund*innen an.

Wer seine Münzen am Schalter einzahlen möchte, muss sich vorher allerdings die Mühe machen, sie zu rollen. Dazu gibt es Papiervorlagen, die man sich vor Ort abholen kann. Diese gibt es aber im Internet als Download zum Ausdrucken. Die Vorlagen sind beschriftet und zeigen, wie viele Münzen einer Art gerollt werden müssen und welchen Wert sie dann haben.

Falls du deinen Notgroschen in Form von Centstücken unterm Bett versteckst, lohnt sich vielleicht auch ein Münzroller, auf dem die Geldstücke platziert werden. In einfacher Ausführung gibt es die Rollhilfe ab ca. 15 Euro.

2. Einzahlungen am Münzzählautomaten in der Bank

 

Leichter geht es, wenn in der Bank ein Automat steht, an dem eingezahlt werden kann. Der Vorteil ist, dass man dazu nichts vorbereiten muss. Der Automat zählt die Münzen automatisch, die unsortiert eingeworfen werden können. Allerdings bieten nur noch wenige Banken diesen Service an, weil die Wartung der Automaten Kosten verursachen. Übrigens auch, weil immer wieder der Münzeinwurf mit Dingen verstopft ist, die dort nicht reingehören.

Hast du einen funktionierenden Automaten gefunden, ist es eigentlich ganz leicht: Die Girokarte wird in den Automaten eingeführt, im Menü "Einzahlung" (oder ähnliches) wählen und nach und nach das Kleingeld in das dafür vorgesehene Fach geben.

3. Münzautomat im Supermarkt

Aufmerksamen Konsument*innen sind vielleicht hier und da auch schon ein paar kleine Automaten im Supermarkt aufgefallen. Coinstar heißt der private Anbieter hinter diesem Service und so funktioniert es: Kund*innen geben ihr Kleingeld hinein, lassen die Münzen automatisch zählen und tauschen ihre Einzahlung in Wertgutscheine oder Bargeld aus, die es in Form von Kassenbons eingelöst werden können. Insgesamt sind deutschlandweit mehr als 850 dieser Automaten installiert, die meisten davon bei Rewe, Edeka, Real, Kaufland, Netto und Bundi.

4. Was können Kunden einer Direktbank tun?

Direktbanken (zum Beispiel ING, DKB, N26 und Consorsbank) sind meist günstiger, wenn es allerdings darum geht, ganz old school Geld einzuzahlen, sind ihre Kund*innen im Nachteil, denn eine Einzahlung ist nicht möglich. Banken, die den Service anbieten, akzeptieren nur Einzahlungen für jene, die bei ihnen auch ein Konto führen.

Wenn man niemanden in der Familie oder im engen Freundeskreis kennt, über den man die Einzahlung abwickeln könnte, kann man sich aber immer noch an die Bundesbank wenden, die Münzen "in haushaltsüblichen Mengen" ohne Gebühr in Banknoten wechselt. Auf der Website der Bundesbank (www.bundesbank.de) kannst du dich darüber informieren, wo sich eine Filiale in deiner Nähe befindet.

5. Service der Banken: Geldwechsel in Maßen ist kostenlos

Die gute Nachricht: Die meisten Institute wechseln ein gewisses Kontingent an Münzen (meist 50 Münzen) kostenlos. Ist dieses Kontingent überschritten, fallen Kosten zwischen 5 und 10 Euro an. Einige Banken berechnen die Kosten auch prozentual zum eingezahlten Betrag. Nur bei der Commerzbank und bei der Comdirect (Commerzbank-Tochter) ist der Service dreimal im Jahr kostenlos.

Quellen:
Finanzquelle.com, Fokus.de, Finanzen100.de, Chip.de, T-online.de
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