So schützt du dich vor Kostenfallen beim Handwerker

Handwerker-Abzocke? Nicht mit dir! So zahlst du keinen Cent zu viel!

Zu sehen ist eine Frau, die sich mit einem Handwerker unterhält
© GettyImages/Voronchuk Daria
Handwerker-Rechnungen können schnell teurer werden als gedacht – mit den richtigen Tipps schützt du dich vor unerwarteten Kostenfallen!

Zu hohe Rechnungen, unerwartete Zuschläge oder versteckte Mehrkosten – fast jede zweite Person, die eine*n Handwerker*in beauftragt, hat schon mal schlechte Erfahrungen gemacht. Damit dir das nicht passiert, solltest du ein paar wichtige Regeln kennen. Der Finanzexperte Hermann-Josef Tenhagen erklärt, wie du dich vor Abzocke schützt und worauf du bei der Beauftragung achten musst.

Handwerksarbeiten sind oft unvermeidlich – sei es eine kaputte Heizung im Winter, ein Wasserschaden oder eine dringende Reparatur. Doch viele Menschen erleben dabei eine böse Überraschung: Rechnungen, die weit über dem vereinbarten Preis liegen, unerwartete Zuschläge oder versteckte Kosten, die erst auf der Endabrechnung auftauchen. Das kann richtig ins Geld gehen und für Ärger sorgen.

Damit dir das nicht passiert, solltest du einige Grundregeln kennen, bevor du Handwerker*innen beauftragst. Von unverbindlichen Kostenvoranschlägen über mögliche Zuschläge bis hin zu Steuersparmöglichkeiten – der Finanzexperte Hermann-Josef Tenhagen erklärt, worauf du achten musst, um nicht in die Kostenfalle zu tappen.

Interessant für alle Hobbyhandwerker*innen: In dem Video erfährst du, was man gegen geringen Wasserdruck tun kann:

Niedriger Wasserdruck: Das sind mögliche Gründe und Lösungen

Kostenvoranschlag: Warum er nicht verbindlich ist

Ein Kostenvoranschlag gibt dir eine erste Einschätzung der Kosten – aber Achtung: Er ist nicht verbindlich! Sollten die Handwerker*innen während der Arbeiten feststellen, dass es deutlich teurer wird (Faustregel: mehr als fünfzehn Prozent über dem ursprünglichen Betrag), muss er dich umgehend informieren. Du hast dann zwei Optionen: Entweder du akzeptierst den Mehrpreis oder du kündigst den Auftrag.

Tipp: Falls möglich, bestehe auf einen Festpreis! So bist du vor unerwarteten Mehrkosten geschützt, da dieser nicht überschritten werden darf.

Zuschläge: Diese Kosten können zusätzlich anfallen

Ob Zuschläge berechnet werden, hängt von den üblichen Arbeitszeiten im jeweiligen Gewerk ab. Diese sind oft in Tarifverträgen geregelt. Üblicherweise gelten folgende Zeiten:

  • Montag bis Donnerstag: 7 bis 16 Uhr

  • Freitag: 7 bis 15 Uhr

Findet der Auftrag außerhalb dieser Zeiten statt, zum Beispiel abends oder am Wochenende, können Zuschläge anfallen. Frage deshalb immer vorher nach den genauen Kosten!

Mehrwertsteuer: Netto oder brutto?

Viele Betriebe nennen dir am Telefon oder vor Ort einen Preis – doch oft ist das der Nettopreis, also ohne Mehrwertsteuer. Damit du am Ende keine böse Überraschung erlebst, solltest du immer konkret nachfragen, ob der genannte Betrag inklusive oder exklusive Mehrwertsteuer ist.

Tipp: Lass dir Angebote und Rechnungen immer schriftlich geben, um Missverständnisse zu vermeiden.

Handwerkerkosten von der Steuer absetzen: So sparst du Geld

Wenn der/die Handwerker*in in deiner selbst genutzten Wohnung arbeitet, kannst du die Arbeits- und Fahrtkosten von der Steuer absetzen. Das lohnt sich! Bis zu 6.000 Euro kannst du angeben und davon 20 % (maximal 1.200 Euro) direkt von deiner Steuerschuld abziehen.

Wichtig: Damit das Finanzamt die Kosten anerkennt, brauchst du eine ordentliche Rechnung und musst per Überweisung zahlen – Barzahlungen werden nicht akzeptiert.

Weitere Details über Handwerkerkosten findest du auf finanztip.de.

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