Geldspenden steuerlich absetzen: So geht’s richtig
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Du möchtest für einen guten Zweck spenden und gleichzeitig Steuern sparen? Finanzexperte Hermann-Josef Tenhagen erklärt, worauf du bei Geldspenden achten solltest, welche Nachweise das Finanzamt akzeptiert und wie du Spenden in deiner Steuererklärung richtig einträgst.
Ob bei Naturkatastrophen, humanitären Krisen oder zur Unterstützung sozialer Projekte – Geldspenden sind ein wichtiger Beitrag, um Menschen in Not zu helfen. Gleichzeitig kannst du deine Spenden auch steuerlich absetzen und damit deine Steuerlast senken. Doch worauf musst du achten, damit das Finanzamt deine Spende anerkennt? Finanzexperte Hermann-Josef Tenhagen erklärt, wie du Geldspenden richtig dokumentierst und welche Unterlagen du einreichen musst.
Wie kann ich eine Geldspende steuerlich absetzen?
Geldspenden an gemeinnützige Organisationen kannst du in deiner Steuererklärung als Sonderausgaben geltend machen. Dadurch reduziert sich dein zu versteuerndes Einkommen, was zu einer niedrigeren Steuerlast führen kann. Wichtig ist, dass du an eine Organisation spendest, die vom Finanzamt als gemeinnützig anerkannt ist. Dazu gehören beispielsweise eingetragene Vereine, Stiftungen oder Hilfsorganisationen.
Der Spendenbetrag, den du steuerlich absetzen kannst, ist auf 20 Prozent deines jährlichen Einkommens begrenzt. Solltest du mehr gespendet haben, kannst du den übersteigenden Betrag ins nächste Steuerjahr übertragen und dann absetzen.
Welche Nachweise benötige ich für das Finanzamt?
Für Spenden bis 300 Euro genügt ein einfacher Zahlungsnachweis, um die Spende beim Finanzamt geltend zu machen. Das kann ein Kontoauszug, ein Überweisungsbeleg oder ein Ausdruck der PayPal-Transaktion sein.
Bei Spenden über 300 Euro ist eine Zuwendungsbestätigung erforderlich, die dir die Organisation ausstellt. Diese Bestätigung muss bestimmte Angaben enthalten, darunter:
- Name und Anschrift der gemeinnützigen Organisation
- Spendenbetrag und Spendenzweck
- Bestätigung, dass die Spende freiwillig und ohne Gegenleistung erfolgt ist
Es gibt jedoch Ausnahmen, etwa bei Katastrophenerlassen. In solchen Fällen genügt auch bei höheren Beträgen ein einfacher Zahlungsbeleg. Diese Sonderregelungen werden meist bei Naturkatastrophen oder großen humanitären Krisen angewendet, um die Spendenbereitschaft unbürokratisch zu fördern.
Wie trage ich die Spende in der Steuererklärung ein?
Um deine Spende steuerlich abzusetzen, trägst du den Betrag in der Anlage Sonderausgaben deiner Steuererklärung ein. In der Regel benötigt das Finanzamt die Belege nicht sofort, du solltest sie jedoch aufbewahren. Kommt es zu Rückfragen oder einer Prüfung, kannst du die Spende dann problemlos nachweisen.
Wenn du deine Steuererklärung digital über ELSTER oder eine Steuersoftware einreichst, hast du oft die Möglichkeit, Belege direkt hochzuladen. Das spart Papier und beschleunigt die Bearbeitung deiner Steuererklärung.
Katastrophenerlass: Ein Beispiel für unbürokratisches Spenden
In besonderen Fällen, wie etwa bei Naturkatastrophen, erlassen die Bundesländer sogenannte Katastrophenerlasse. Diese ermöglichen es Spenderinnen und Spendern, auch bei höheren Beträgen mit einem einfachen Zahlungsbeleg Steuervorteile zu erhalten. Ein Beispiel hierfür ist die Flutkatastrophe im Juli 2021, bei der Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Bayern entsprechende Regelungen erlassen haben. Solche Erlasse sind jedoch zeitlich begrenzt und gelten meist nur für spezielle Spendenkonten.
Aktuelle Informationen und detaillierte Hinweise zu steuerlich absetzbaren Spenden findest du hier!