Das können Sie tun, wenn der Wasserdruck zu niedrig ist
Wenn aus dem Wasserhahn nur ein armseliges Tröpfeln kommt, ist das sehr nervig. Wir verraten Ihnen die Ursachen für niedrigen Wasserdruck und welche Maßnahmen Sie dagegen ergreifen können.
Fast jeder hat es schon einmal erlebt: Man möchte sich mit einer schönen Dusche erfrischen, stellt sich unter den Duschkopf – und wird nur mit einem schwachen Plätschern berieselt. Ein niedriger Wasserdruck ist störend, das Problem lässt sich aber meistens ganz einfach selbst beheben. Wir verraten Ihnen, wie es geht!
Niedriger Wasserdruck: An diesen Ursachen kann's liegen
Kalkablagerungen: Bevor aufwendige Maßnahmen ergriffen werden, sollte zunächst überprüft werden, ob das Wasser bei anderen Amaturen normal durchläuft. Wenn dies der Fall ist, sollten Sie den Brausekopf Ihrer Dusche oder den Perlator des Wasserhahns abschrauben und mit einem Kalklöser reinigen.
Auch bei einer zu schwachen Toilettenspülung kann abgelagerter Kalk die Ursache sein. Reinigen Sie den Spülkasten und werfen Sie dabei einen Blick auf alle mechanischen Teile – eventuell ist der Stahlhebel kaputt oder stark verkalkt.
KFR-Ventil: Wenn das Problem im ganzen Haus auftritt, liegt es möglicherweise am KFR-Ventil, welches sich hinter der Wasseruhr befindet. Es verhindert, dass Wasser aus dem Hausnetz zurück ins Versorgungsnetz fließt. Bei akut schwachem Wasserdruck dreht man das grüne Rad des Ventils mehrmals auf und zu – alleine das genügt manchmal bereits, um das Problem zu beheben. Wenn das nicht ausreicht, sollte das Ventil unbedingt von einem Experten überprüft werden.
Kerzenfilter: Dieser Feinfilter wird installiert, um Schmutzpartikel und Schadstoffe aus dem Wasser zu filtern. Wenn der Wasserdruck zu gering ist, kann ein verstopfter Kerzenfilter die Ursache dafür sein. Ist die den Filter ummantelnde Glasglocke gelblich oder dunkel verfärbt, muss die Kerze aufgewechselt werden.
Gut zu wissen: Die Wasserwerke sind nur bis zum Hauptwasserzähler zuständig – sollen Filter im Hausanschluss also gereinigt werden, sind Hausbesitzer oder Vermieter dafür zuständig.
Verstopfte oder beschädigte Leitungen: Je nach Alter und Wasserhärte kann es passieren, dass sich die Rohre zusetzen. In diesem Fall muss ein Experte ran, da nur dieser über das nötige Know-how und die Werkzeuge verfügt, um die Leitungen mit Sandstrahlverfahren zu reinigen und endoskopisch zu überprüfen.
Pumpenleistung: In sehr wenigen Fällen kann ein niedriger Wasserdruck auch auf eine schwache Pumpenleistung zurückgeführt werden. Probleme aufgrund der Pumpenleistung tauchen meist plötzlich auf, zum Beispiel wenn ein Ausfall der Pumpenwerke Schuld ist.
Wie misst man den Wasserdruck?
Wenn Sie häufiger Probleme mit dem Wasserdruck haben, lohnt sich die Anschaffung eines Manometers. Dieses wird am Wasserhahn befestigt, welcher anschließend voll aufgedreht wird. Auf dem Manometer kann dann der Wasserdruck abgelesen werden.
Für eine andere Methode, um den Druck des Wassers zu messen, benötigen Sie lediglich eine Stoppuhr und einen Wassereimer: Stellen Sie den Wassereimer unter den betroffenen Wasserhahn, drehen Sie diesen voll auf und starten Sie zeitgleich eine Stoppuhr. Stoppen Sie die Zeit, sobald der Eimer voll ist.
Hat es circa 25 Sekunden gedauert, bis der Eimer gefüllt war, liegt der Wasserdruck bei etwa 5 Bar. Liegt die Zeit bei circa 40 Sekunden, können Sie von ungefähr 3,5 Bar ausgehen.
Der Wasserdruck der Trinkwasserleitung ist von der Region, der Wasserversorgung und der Größe des Gebäudes abhängig. Der Mindestdruck, der zur Verfügung gestellt werden muss, liegt zwischen 3 und 4 bar.
Um den idealen Wasserdruck zu berechnen addiert man pro Etage bei Neubauten 0,50 bar hinzu. Bei Altbauten sind es pro Etage 0,35 bar.