Kennen Sie schon die Tomatillo? Diese exotische Frucht darf in Ihrem Garten nicht fehlen!
Die Tomatillo ist eine Art aus der Gattung der Physalis. Das Gemüse stammt ursprünglich aus Mexiko und wird dort vor allem zur Herstellung würziger Salsas verwendet. Erfahren Sie hier, wie Sie sich das außergewöhnliche Gewächs in den heimischen Garten holen.
Obwohl der Name die Vermutung zunächst nahelegt: Die Tomatillo ist keine Tomate! Das Gewächs ist, ebenso wie die bekannte Andenbeere, Teil der Gattung Physalis. Das Nachtschattengewächs ist ursprünglich in Mexiko beheimatet, doch auch in den USA hat man ihr süß-saures Aroma zu schätzen gelernt. In Deutschland ist das exotische Gewächs noch ein Geheimtipp – das muss sich ändern! Wir zeigen Ihnen, wie Sie Tomatillo pflanzen, pflegen und ernten.
Tomatillo: Alles über den wärmeliebenden Exoten
Von außen sieht die Tomatillo recht unspektakulär aus. Doch der Schein trügt: Sobald sich die lampionförmigen Hüllblätter braun verfärbt haben und eingetrocknet sind, bringt die Pflanze ihre kugelförmigen, tomatenähnlichen Früchte zum Vorschein. Mit ihrem süß-säuerlichen Aroma sind sie das Highlight des wuchernden Strauches und eine leckere Zutat für Soßen, Eintöpfe oder sogar Sommerdrinks.
Die Sorten unterscheiden sich in Farbe und Größe der Früchte: "Tomatillo de Milpa" bildet die Tomatillo-typischen, violetten Früchte. Die Sorte "Tomatillo Verde" liefert hingegen große, grüne Früchte. Und ganz besonders klein fallen die etwa kirschgroßen Früchte der Sorte "Zuni" aus.
Tomatillo im eigenen Garten anbauen: So klappt's!
Die Samen der Tomatillo können ab Mitte Februar oder Anfang März in einem Mini-Gewächshaus oder einer Anzuchtschale vorgezogen werden. An einem hellen, warmen Standort und einer Keimtemperatur von 20 bis 27 Grad Celsius, sollten die Keimlinge schon bald ihre Köpfchen aus der Erde stecken. Sobald die Sämlinge groß genug sind, können sie in fünf bis acht Zentimeter große Anzuchttöpfe gesetzt werden. Nach weiteren vier bis fünf Wochen, sobald mit Spätfrösten nicht mehr zu rechnen ist, können die Jungpflanzen ins Freiland gesetzt werden.
Wählen Sie einen windgeschützten, vollsonnigen Standort mit lockerem, nährstoffreichem Boden. Setzen Sie Ihre Pflänzchen tief in die Erde, damit der Stamm möglichst viele Wurzeln ausbilden kann. Da die Tomatillo sehr wuchernd und verzweigt wächst, sollten Sie einen Pflanzabstand von 80 x 80 Zentimeter einhalten.
Die richtige Pflege der Tomatillo
Die Tomatillo ist ausgesprochen pflegeleicht, was sie zu einer idealen Pflanze für Anfänger*innen und faule Gärtner*innen macht. Sie müssen lediglich regelmäßig gießen (insbesondere an heißen Sommertagen!) und das Gewächs alle zwei Wochen mit etwas pflanzlichem Dünger verwöhnen. Krankheiten und Schädlinge machen dem robusten Gewächs kaum zu schaffen – lediglich Blattläuse können sich auf dem Strauch breit machen.
Wegen ihres buschigen Wuchses, muss die Pflanze in Schach gehalten werden: Binden Sie die Zweige an stützende Stäbe und Hölzer, damit die Tomatillo nicht unter ihrer Fruchtlast zusammenbricht. Auch Lavendel braucht ähnliche Pflege.
Nach 70 Tagen: Zeit für die Ernte!
Sobald die Hülle der Tomatillo aufplatzt und ihre Früchte zu Boden fallen, wird es Zeit für die Ernte. Sie können zwar direkt vom Strauch verspeist werden – doch besser schmecken die süßsauren Früchte, wenn sie zu einem leckeren Dip oder Eintopf weiterverwendet werden.
Bei einer erfolgreichen Überwinterung des Strauches im Kübel kann man sich für mehrere Jahre an einer reichen Ernte erfreuen. Wenn Sie die Tomatillo in einem großen Kübel kultivieren, sollten Sie ihn dafür um zwei Drittel zurückschneiden und an einem hellen, warmen Standort platzieren. Ab März kann das kälteempfindliche Gewächs dann langsam wieder an einen Standort im Freien gewöhnt werden.
Tomatillo vermehren: So geht's!
Alternativ können Sie auch lediglich einen Steckling der Pflanze überwintern. Schneiden Sie im Spätsommer einen zehn Zentimeter langen Stiel mit etwa fünf Blättern von dem Gewächs und stecken Sie diesen in einen kleinen Topf mit Anzuchterde.
Stellen Sie den Steckling an einen hellen Standort ohne direkter Sonneneinstrahlung und einer Temperatur zwischen 18 und 20 Grad Celsius. Nach etwa drei Wochen sollten die ersten Wurzeln zu sehen sein.