Textilienfresser natürlich bekämpfen

So erkennst du den Teppichkäfer, so sehen die Larven aus

Ein Teppichkäfer auf einem Hochflor-Teppich.
© Shutterstock (M)
Ungebetener Gast: So spürst du den Teppichkäfer auf – und das sind die besten Hausmittel gegen den gefräßigen Mitbewohner.

 

Sie werden zur Plage, weil sie sich gut verstecken und schnell vermehren. Daran erkennst du den Teppichkäfer-Befall, das kannst du dagegen tun und so beugst du vor!

Teppichkäfer: Große Schäden durch dieses Tier

Sie sehen vermeintlich harmlos aus, können aber großen Schaden anrichten. Der Grund: Die zahlreichen Larven des Teppichkäfers zerfressen Wolltextilien, Decken, Teppiche und andere Materialien. Leider lässt sich der Befall nicht gänzlich verhindern – man kann aber einiges tun, um vorzubeugen und sich der Plagegeister auch wieder zu entledigen.

So erkennst du den Teppichkäfer, so sehen die Larven aus

Diese einheimische Käferart lebt gern in Spatzennestern, hat einen ovalen Körper und ist 3 bis 4 mm lang. Der Teppichkäfer ist schwarz oder dunkelgrau, gemustert und mit einem breiten Streifen mittig auf dem Rücken ausgestattet.

Erwachsene Käfer suchen zur Eiablage Wohnungen und Häuser auf. Im Mai und Juni legt jedes Weibchen ca. 30 Eier, aus denen nach ca. 14 Tagen die gefräßigen Larven schlüpfen. Die Larve trägt braune Streifen am Körper und ist mit einem charakteristischen haarähnlichen Auswuchs an einem ihrer Enden ausgestattet.

Typische Anzeichen: Die Käfer bewegen sich sehr langsam und drehen sich bei Berührung auf den Rücken.

Teppichkäfer: So erkennst du einen Befall

Fraßspuren in Wohntextilien wie Teppich und Gardinen zum Beispiel weisen auf einen Befall mit dem Teppichkäfer hin. Viele denken, die Löcher kämen von Motten – wenn die für Motten typischen Gespinste aber nicht zu finden sind, ist davon auszugehen, dass der Teppichkäfer sein gefräßiges Unwesen getrieben hat.

Wie der Name schon sagt, sind die Spuren vor allem in Teppichen zu finden: Besonders lieben Teppichkäfer Bodenbeläge, die im Dunkeln liegen. Sie fressen aber auch alles andere an, zum Beispiel gepolsterte Möbel, aber auch Taschen und weitere Dinge aus Leder und Fell.

Nicht nur an den Löchern erkennst du einen Teppichkäfer-Befall. Auch Kotkügelchen und Hautreste von der Verpuppung sind zu finden. Faustregel: Je mehr Kot zu finden ist, umso näher bist du am Käferbefall.

Teppichkäfer verstecken sich gern in Ecken, die beim Staubsaugen oft ausgelassen werden, aber auch unter Polstermöbeln sowie zwischen den Polstern, in Kleiderschränken, Bettkästen und Wäschetruhen. Auch in Schuhen mit Pelzbesatz sowie Handtaschen wurden sie schon gefunden sowie in Vogelkäfigen.

Sind Teppichkäfer gefährlich für die Gesundheit?

Vor allem die Larven des Teppichkäfers können für den Menschen gefährlich werden. Zum einen zerstören sie Materialien, zum anderen sind die feinen Pfeilhaare für sensible Menschen stark reizend und können bei Allergiker*innen starke Atemprobleme auslösen.

Teppichkäfer: So beseitigst du den Befall

Die Beseitigung von Schmutz, Essensvorräten und Tiernahrung gehört zu den ersten Schritten im Kampf gegen den Teppichkäfer. So gehen Sie systematisch vor.

  1. Sauge ALLE Teppiche und Polstermöbel gründlich ab – das betrifft nicht nur die Stellen, an denen du Spuren oder Tiere gefunden hast.
  2. Sauge täglich gründlich, und das mindestens sieben Tage lang.
  3. Wische alle Böden.
  4. Entsorge befallene Kleidung und zerstörte Wohntextilien.
  5. Die anderen Kleidungsstücke kannst du heiß waschen (ab 60 Grad) oder für 24 Stunden in den Tiefkühler legen.
  6. Da man die Teppiche selbst kaum waschen kann, ist die Nutzung eines Dampfreinigers eine gute Option.

Hausmittel zur Bekämpfung des Teppichkäfers

Setze auch beim Teppichkäfer lieber auf natürliche Hausmittel, denn wer möchte aus seinen vier Wänden schon ein Chemielabor machen und giftige Dämpfe selbst einatmen müssen oder seinen geliebten Vierbeiner krank machen. So geht es ganz natürlich!

Die ekligen Krabbler mögen keine starken Aromen: So meiden sie u.a. Neemöl, Lavendel, Zedernholz und Teebaumöl. Aber Vorsicht! Teebaumöl ist hochgiftig für Katzen!

Tipp: Hänge doch einfach ein paar dekorative Zweige Lavendel im Raum auf. Dann schlägst du gleich zwei "Insekten" mit einer Klappe, denn diese bekannte Pflanze hilft gegen Spinnen in der Wohnung.

Wenn der Befall zu stark ist, empfehlen Experten auch fossiles Plankton. Als Puder direkt auf den Teppich gestreut, wirken sie gegen den Teppichkäfer und seine Larven. Anschließend kann das Präparat einfach weggesaugt werden.

Wie gut wirken Fallen gegen Teppichkäfer?

Eine weitere Möglichkeit zur Bekämpfung der Teppichkäfer sind Fallen, hier gibt es einfache Klebefallen oder Pheromonfallen. Klebefallen dienen eher dazu, die Stärke des Befalls einzuschätzen, da natürlich nicht jedes Tierchen darauf krabbelt. Pheromonfallen locken die Insekten durch Sexuallockstoffe an, hindern die Tiere also an deren Vermehrung.

Finger weg von Insektiziden

Sprays oder Vernebler gehören nur in die Hände von professionellen Schädlingsbekämpfern und sollten ausschließlich das letzte Mittel im Kampf gegen Insekten sein. Sie gefährden sonst die Gesundheit Ihrer Familie.

So beugen Sie einem Teppichkäfer-Befall vor

Damit das ganze Spiel nicht wieder von vorne losgeht bzw. sich erst gar keine Teppichkäfer einnisten können, solltest du darauf achten:

  1. Sauge regelmäßig und gründlich alle Polstermöbel und Teppiche ab.
  2. Wische regelmäßig alle Böden.
  3. Haustiere: Säubere Käfige, Liegestätten und Futterbereich regelmäßig.
  4. Selten genutzte Kleidung sollte frisch gewaschen und luftdicht verschlossen aufbewahrt werden.
  5. Sorge für Licht in Zimmern und Schränken. Der Grund: Teppichkäfer mögen keine Helligkeit.
  6. Verteile prophylaktisch Zedernholz und Lavendel.
  7. Setze Fliegengitter vor Fenster und Türen, um die Plagegeister gar nicht erst einzulassen.
  8. Wer dunkle Aufbewahrungsbehältnisse hat, sollte diese regelmäßig öffnen und reinigen.
  9. Beliebte Orte für Schädlinge sind Tierfutter und Lebensmittel. Deshalb müssen diese stets geschlossen aufbewahrt werden.
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