Stinkwanzen in der Wohnung? So wirst du die Plagegeister los
Gefährlich sind sie nicht, in der Wohnung wollen wir sie aber trotzdem nicht haben. Dabei kommen gerade besonders viele zu uns... Wie du lästige Stinkwanzen bekämpfst und worauf du achten solltest.
Stinkwanzen vermehren sich Jahr für Jahr: Sie hängen an Fenstern und Wänden – gerne in großen Trauben. Über Jalousiekästen oder offene Fenster finden sie den Weg in unser Heim: Vor allem in der Sommerzeit verirren sie sich hinein, im Herbst kommen sie auf der Suche nach einem Platz zum Überwintern.
Stinkwanzen sind zwar absolut ungefährlich, in der Wohnung will sie trotzdem niemand haben. Denn leider ist auch der Name Programm: Die Krabbler können ganz schön übel riechen... Bevor's dir wegen der Schädlinge richtig stinkt: Wir zeigen dir, wie du Stinkwanzen bekämpfen kannnst – und was du vermeiden solltest.
Stinkwanzen bekämpfen: Warum gerade so viel unterwegs sind
Wanzen mögen warme, trockene Sommer, um sich zu vermehren: optimale Bedingungen also bei uns. Diplom-Biologe Matthias Haag sagt im Interview mit dem SWR, dass sie sich eigentlich in der Natur, vor allem auf Wiesen, aufhielten: "Die sitzen eigentlich überall." Im Herbst und Winter begäben sie sich dann auf die Suche nach geeigneten Ritzen und Spalten zum Überwintern.
"Heißt: Sie fliegen erst mal an die Hauswände, die dann eben noch entsprechend Wärme abstrahlen und versuchen dann Unterschlupf zu finden. Und das schaffen sie in der Regel auch. Sitzen einige Wanzen schon an der Hauswand, versenden sie mit ihren Duftstoffen auch noch die Nachricht: 'Hey Kollegen, hier ist schön kuschelig warm, kommt doch mal her'," so der Experte.
Sind im Herbst ebenfalls ungebetene Hausgäste:
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Sind Stinkwanzen eigentlich grün, rot oder braun?
Sowohl als auch: Die Stinkwanze, auch Gemeiner Grünling oder Gemeine Stinkwanze genannt, verfärbt sich im Herbst von einem Grünton, der an saftiges Gras erinnert, zu einem Braun, das auch rötlich oder gräulich schimmern kann. Nach der Überwinterung färben sich die Stinkwanzen dann wieder in Grün um. Sie können übrigens bis zu 14 mm groß werden – in der Regel haben sie eine Lebensdauer von 12 bis 14 Monaten.
Tipps, wie du Stinkwanzen in der Wohnung bekämpfen kannst
Zunächst einmal: Bleibe cool! Stinkwanzen sind kein Zeichen mangelnder Sauberkeit, sie richten auch keinen Schaden in deiner Wohnung an. Wenn du das ein oder andere Tierchen entdeckst, solltest du allerdings sofort handeln, denn ein Weibchen kann bis zu 100 Eier legen. Darauf solltest du es nicht ankommen lassen.
Wichtig: Bringe entdeckte Tiere immer unbeschadet nach draußen. Wenn du sie zertrittst oder erschlägst, hast du den Gestank des abgegebenen Sekrets vor allem an Wänden und auf porösen Böden auch noch Tage später in der Wohnung! Nett ist es ohnehin nicht, einem Lebewesen das Leben zu nehmen.
- Hast du nur vereinzelt Stinkwanzen im Haus, kannst du sie einfach aufsammeln und nach draußen bringen. Du musst sie ja nicht unbedingt anfassen – lasse sie auf ein Stück Papier krabbeln und wirf sie hinaus. Stinkwanzen sind sehr schlechte Flieger und ganz leicht zu fangen.
- Stinkwanzen breiten sich nur selten in der ganzen Wohnung aus – durchsuche also den Raum gründlich, in dem du eine oder mehrere Stinkwanzen entdeckt hast. Sieh an Gardinen und unterm Teppichboden nach, checke deine Zimmerpflanzen und Früchte in Obstschüsseln.
- Der Staubsauger ist keine gute Alternative: Der Geruch breitet sich auch im Gerät aus, und die Tiere können elend verenden. Es sei denn, du gehst so vor: Befestige einen alten Strumpf oder am besten ein abgeschnittenes Endstück einer Feinstrumpfhose an deinem Staubsaugerrohr, stelle das Gerät auf die niedrigste Stufe. Sauge die Wanzen an und lasse sie danach aus dem Strumpf wieder ins Freie.
- Mitunter lassen sich die Tiere mit starken Geruchsstoffen vertreiben, etwa durch Salmiak, Nelkenöl, Ammoniak, Wacholder oder Neemöl. Einen Versuch ist es wert.
Von Insektiziden solltest du Abstand nehmen! Da die Wanzen relativ groß und hartnäckig sind, müsstest du zu aggressiven Chemikalien greifen, die garantiert auch für Menschen und ggf. Haustiere nicht gesund sind!
Stinkwanzen bekämpfen: So beugst du einem Befall vor
- Stinkwanzen suchen sich ein warmes Plätzchen, an dem sie überwintern können. Überprüfe, ob sich die Schädlinge auf deinem Dachboden eingenistet haben und von dort durch Ritzen in deine Wohnung gelangen können. Wenn ja, dichte sie ab, etwa mit Silikon.
- Hast du in der Regel immer das gleiche Fenster offen oder gekippt, lohnt es sich, dort ein Fliegengitter einzubauen, das wirklich passgenau ist und die ungebetenen Gäste abhält. So lassen sich nicht nur Stinkwanzen bekämpfen, sondern auch alle anderen Arten von Insekten.
- Fülle eine Sprühflasche mit 240 ml Wasser, 120 ml Essig und 60 ml Spülmittel. Besprühe damit möglichst von außen Spalten und Rahmen an Türen und Fenstern, denn den Duft mögen Stinkwanzen gar nicht, und sie bleiben fern.
Setze auf natürliche Mittel zur Insektenbekämpfung, denn Insektenspray kann man gut selbst machen.
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