Gartenexpertin verrät: Wenn diese Pflanze blüht, kannst du deine Rosen schneiden

"Schere in die Hand und ran an die Rosen!" – mit diesen Worten startete der Gartenkurs bei Pflanzen Kölle. Ehrlich gesagt, hatte ich mir vorher ein bisschen Sorgen gemacht: Was, wenn ich meine Rosen auf dem Balkon kaputt schneide. Ich bin eher Team "Mut zur Lücke". Aber genau darum ging es ja – zu lernen, wie man Rosen und andere Ziersträucher richtig schneidet, ohne ihnen zu schaden.

Was ich gelernt habe: Rosen sind robuster, als man denkt. Und mit den richtigen Tipps kann man sie nicht nur in Form bringen, sondern sogar ihre Blühfreude steigern. Was ich aus dem Kurs mitnehme und was die Gartenexpertin von Pflanzen Kölle beim Rückschnitt empfiehlt, verrate ich dir hier.

Pflanzen Kölle: Rosen schneiden im Gartenkurs

Mein Weg führte mich in die Pflanzen-Kölle-Filiale in Hoppegarten (Brandenburg), etwa 15 bis 20 km vom Berliner Stadtzentrum entfernt. Dort fand die Gartenschule "Rosenschnitt" statt. 

Gleich am Eingang wurden wir (15 Teilnehmende) herzlich von Gartenexpertin Frau Sturm begrüßt, die uns direkt in den Seminarraum führte. Dort wartete eine tolle Überraschung: Getränke, Kekse und ein Handout, das uns durch den Kurs begleitete – und auch für später im eigenen Garten noch hilfreich sein kann.

Etwa 1,5 Stunden führte uns Frau Sturm mithilfe einer PowerPoint-Präsentation durch den Gartenkurs, die die wichtigsten Punkte zum Thema Rosen schneiden anschaulich erklärte. Es wurden Schnittgesetze, Schnittzeitpunkte, allgemeine Schnittregeln und spezifische Schnittmaßnahmen erklärt. Da blieb keine Frage offen.

Wie viele Pflanzen Kölle gibt es und wo finden Kurse statt?

Pflanzen Kölle betriebt deutschlandweit 13 Gartencenter. Du findest Filialen in Hoppegarten, Wildau, Heilbronn, Stuttgart, Fellbach, Dallgow-Döberitz, Teltow, Borgsdorf, Unterhaching, Wiesbaden, Hamburg, Nürnberg und Untermenzing. Die Gartencenter unterscheiden sich je nach Größe, Sortiment und Kursangebot. Einige Kurse finden nur in bestimmten Filialen, andere in allen Gartencentern, statt. Weitere Informationen dazu findest du bei Pflanzen Kölle. Eine Kursteilnahme kostet zwischen 15 und 120 Euro. Extra für die Kleinen gibt es auch Gartenkurse für Kinder. Wer lieber kreativ werden möchte, findet ebenfalls Bastelkurse.

Rosen schneiden: Die besten Tipps der Gartenexpertin von Pflanzen Kölle

Während des Kurses habe ich nicht nur eine Menge über das richtige Schneiden von Rosen gelernt, sondern auch noch hilfreiche Tipps von der Pflanzenexpertin Frau Sturm bekommen. Sie hat mir z. B. erzählt, was die größten Fehler sind, die beim Rückschnitt passieren können – ich habe alle davon gemacht. Umso besser, dass ich den Kurs besucht habe! Was ich auf jeden Fall mitnehme:

• Gar nicht schneiden, ist der größte Fehler
• Die Rosengruppen (Kletter-, Edelrosen und Co) sind zu beachten
• Je stärker ich zurückschneide, desto stärker ist auch der Austrieb

Ich habe die Gelegenheit genutzt und mit Frau Sturm von Pflanzen Kölle gesprochen. Im Interview verrät sie, worauf es beim Rosenschnitt wirklich ankommt und welche Tipps die Profis empfehlen.

Kann man Rosen schon im Februar schneiden?

Frau Sturm: "Rosen schneidet man am besten zur Blütezeit der Forsythie, also Anfang März. Dann sind die stärksten Fröste durch und man kann unbesorgt an den Rosenschnitt gehen.

Bei anderen Ziergehölzen schneidet man je nach Blütezeit:  Alles, was im zeitigen Frühjahr blüht, nach der Blüte schneiden. Und alles, was im Sommer blüht, im zeitigen Frühjahr zusammen mit den Rosen schneiden."

Kann man Rosen auch im Herbst schneiden?

"Die meisten Leute wollen im Herbst immer den Garten aufräumen, aber der Schnitt im Frühjahr ist eigentlich vorzuziehen."

Spielt das Wetter eine Rolle – also bei 45 Grad Hitze vielleicht lieber nicht schneiden?

"Das Wetter spielt schon eine Rolle. Gerade Schnittmaßnahmen sollte man im Sommer bei bedecktem Himmel machen, gerade wenn man Buchsbaum oder immergrüne Sachen zurückschneidet. Dann eher bei bedecktem Himmel und bei nicht so warmem Wetter. Und gerade im zeitigen Frühjahr, wenn Regenzeit ist, dann vielleicht nicht schneiden, um das Eindringen von Pilzsporen oder ähnlichen Krankheiten zu verhindern."

Warum ist der Rückschnitt so wichtig?

"Pflanzen, die man zurückschneidet, bleiben vital und möchten wachsen. Um eine schöne Blüte und eine gesunde Pflanze zu haben, ist der Rückschnitt eigentlich das A und O von jedem Gärtner."

Kann man Rosen radikal schneiden?

Sollte man beim Schneiden eher vorsichtig sein oder ruhig mutig vorgehen?

"Nein, umso mutiger, umso besser: starker Schnitt bedeutet auch ein starker Wiederaustrieb! Und ich sage immer, dass man nicht viel verkehrt machen kann. Eine Pflanze wird immer wieder wachsen und dann kann man eigentlich im nächsten Jahr korrigieren, was man vielleicht im anderen Jahr nicht so gut gemacht hat."

Wie erkennt man Triebe, die ab müssen?

"Es gibt da eigentlich eine gute Faustregel: Alles, was sich überkreuzt und alles, was zu schwach oder abgestorben ist. Wenn man das schon mal weg hat, dann hat man schon viel gewonnen."

Gibt es bestimmte Ziersträucher, bei denen man ein bisschen mehr aufpassen sollte?

"Es gibt Sträucher, die nicht so gerne geschnitten werden wie Japanischer Ahorn oder Magnolien. Wenn man so einfache Gehölze hat wie Forsythien, Weigelien oder Philadelphus, da kann man nicht viel verkehrt machen. Da kann man wirklich jedes Jahr schneiden und umso schöner und blühfreudiger werden die Sachen auch."

Richtig düngen nach dem Rückschnitt

Sollte man Rosen oder andere Ziersträucher direkt nach dem Rückschnitt düngen?

"Wenn man im Frühjahr zurückschneidet, zu der richtigen Zeit, kann man auch direkt düngen. Dann hat man das in einem Abwasch erledigt und März ist eine gute Zeit zum Düngen?"

Lesenswert: Rosen düngen: Den besten Dünger hast du schon im Kühlschrank

Was kann man beim Rosenschneiden falsch machen?

Was sind die drei größten Fehler beim Rückschnitt, die Hobbygärtner*innen machen?

"Fehler Nr. 1: Ich schneide gar nicht! Das ist ganz häufig so … ach ich will jetzt erstmal wachsen lassen und ich schneide später … das ist verkehrt.

Fehler Nr. 2: Ich schneide zu wenig und zu zaghaft. Ich sage immer, gar kein Schnitt ist das Schlimmste und das zweite ist, ich schneide zu zaghaft. Mein Lehrmeister hat immer erklärt, bei Obstbäumen muss der Hut durchgeworfen werden können. Also, umso stärker der Rückschnitt, umso stärker der Wiederaustrieb.

Fehler Nr. 3: Man lässt "Kleiderhakenachseln" stehen und daraus entwickeln sich wieder nur kleine Äste, die nur kleine Früchte oder kleine Blütenarme austreiben. Denn nur an einem starken Ast kann eine gesunde Frucht oder auch eine große Frucht wachsen und auch eine große Blüte passieren.

Und wenn es zu eng ist in einem Busch, entstehen schneller Krankheiten und dann haben wir wieder die Krankheiten, die man eigentlich nicht haben will und mit einem vernünftigen Schnitt kann man dem vorbeugen."

Schnittgut verwerten: Das kannst du machen

Und was könnte man dann mit dem Schnittgut machen?

"Das Schnittgut kann man ja sehr gut häckseln und mit unter die Hecke und unter Sträucher werfen oder mit auf den Kompost tun, um dem Kompost auch mal was Grobes zuzufügen. Gerade heutzutage sind auf dem Kompost viele Unkräuter und wenig gehäckselte Sachen, die den Kompost locker machen und dann die Verrottung fördern."

Nach dem Gartenkurs bei Pflanzen Kölle gehe ich das Rosenschneiden mit mehr Sicherheit an. Ein guter Schnitt fördert nicht nur das Wachstum, sondern auch die Blühfreude – und manchmal darf es ruhig ein bisschen mutiger sein. Die Tipps aus dem Kurs werde ich auf jeden Fall in meinem Garten umsetzen. Wenn du dich auch für einen Gartenkurs interessierst, dann schaue dir doch gerne das Kursangebot von Pflanzen Kölle an. Viel Freude beim Rückschnitt deiner Rosen!

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