Gartentricks für die Urlaubszeit

Garten bewässern im Urlaub: Mit einer einfachen Küchenrolle überleben deine Pflanzen

Ein schwarzer Gießkopf bewässert blühende, orangefarbene Studentenblumen in einem grünen Garten.
© Shutterstock/Viktor Sergeevich
Wer übernimmt die Wässerung deiner Gartenpflanzen, wenn du im Urlaub bist? Diese Möglichkeiten gibt es.

Wer kümmert sich um Rosen, Rasen und Co, wenn du dich im wohlverdienten Urlaub entspannst? Mit diesen einfachen Tricks bewässerst du deinen Garten, auch wenn du nicht da bist.

Die Urlaubszeit fällt auch gern mal in die Sommerzeit. Wer keine*n Gartennachbar*in hat, der die Bewässerung des geliebten Grüns in der eigenen Abwesenheit übernehmen kann, muss erfinderisch sein.

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Gartenpflanzen im Urlaub versorgen: Tipps und Tricks

Gartenbewässerung ist vor allem in der Zeit des Urlaubs für einige Hobbygärtner*innen ein echtes Problem. Kann man den gehegten und gepflegten Rasen einfach zwei Wochen sich selbst überlassen? Und wie wässert man Pflanzen, wenn man selbst nicht zu Rasensprenger und Gießkanne greifen kann?

Anstau-Bewässerung: improvisiert, aber effektiv

Du hast viele Topfpflanzen im Garten? Dann versuch mal diesen Trick. Stell alle Topfpflanzen gebündelt an einen schattigen Ort – dort ist ihr Wachstum zwar verlangsamt, aber auch der Wasserbedarf ist eingeschränkt und sichert das Überleben.

So funktioniert die improvisiere Staubewässerung: 

Stell mehrere Pflanzen zusammen in flache Kübel, die du ca. bis zum unteren Viertel der einzelnen Töpfe mit Wasser befüllst.

Natürlich kannst du das auch mit jedem Topf einzeln und entsprechenden Untersetzern machen, dafür kannst du zum Beispiel alte Plastikeimer zerschneiden und als Untersetzer einsetzen.

Glück hat, wer einen Gartenteich sein eigen nennt. Stell die Topfpflanzen einfach mit dem Fuß an den Teichrand. Aber achte auf deren Standfestigkeit bei Wind!

Bitte beachte:

Achtung: Diese Formen der improvisierten Staubewässerung ist nur bei einer maximalen Abwesenheit von einer Woche sinnvoll.

Ansonsten drohen Staunässe und Wurzelfäulnis. Vorsicht auch bei Pflanzen, die besonders empfindlich (wie Lavendel zum Beispiel) sind.

Mulchen hilft gegen Austrocknung

Was tun mit dem Gemüsebeet? Wässere vor deiner Abfahrt die Beete ausgiebig und mulche sie anschließend flächendeckend. Der Grund: Diese Form der Bodenabdeckung sorgt dafür, dass die Feuchtigkeit länger im Boden verbleibt, da sie nicht so schnell verdunsten kann.

Und welches Mulchmaterial eignet sich? Rhabarberblätter decken mit ihrer großen Blattfläche viel Erde ab, können außerdem als organisches Material dort einfach bis zu ihrer Verrottung liegen bleiben.

Alternativ können auch Herbstlaub oder Stroh als Mulchmaterial verwendet werden.

Blattmasse reduzieren und Wasserverbrauch regulieren

Ein ordentlicher Rückschnitt vor dem geplanten Urlaub reduziert die Blattmasse deiner Pflanze und damit auch die möglichen Wasserverluste. Natürlich solltest du darauf achten, welche Pflanze wie zurückgeschnitten werden darf.

Kästen mit Wasserspeicher zur Urlaubsbewässerung

Blumenkästen mit einem Wasserreservoir am Boden sind ebenso eine gute Option für die Bewässerung im Urlaub. Funktionsweise: Über Kapillarkräfte mithilfe mehrerer Dochte gelangt das Wasser in die darüber befindliche Blumenerde.

Auch diese Blumenkästen genügen nicht, um eine mehrwöchige Abwesenheit zu kompensieren. Wer die Wasserreservoire voll befüllt, kann sich eine Woche Urlaub leisten, wenn die Pflanze – wohlgemerkt – nicht in der prallen Sonne steht.

Möglichkeit: Stelle zusätzlich einige große Plastikflaschen als Wasserspeicher zur Verfügung, indem du ein kleines Loch in die Deckel bohrst und die wieder verschlossenen gefüllten Flaschen kopfüber in die Erde steckst.

Selbstbewässerungsfäden für Pflanzen

Während deiner Abwesenheit erfüllen dicker Garne oder eine Küchenrolle einen wichtigen Zweck. Drehst du nämlich die Küchenrolle abgewickelt ein und wickelst sie um die Pflanzenwurzeln, können sich deine Pflanzen so viel Wasser holen, wie sie brauchen. Genial, oder?

So funktioniert das Ganze:

  1. Nimm deine Küchenrolle und drehe mehrere Blätter am Stück ein.
  2. Tränke die Küchenrolle danach in Wasser.
  3. Lege anschließend das eine Ende der Küchenrolle um den Ansatz deiner Pflanze mit Kontakt zur Erde.
  4. Hänge das andere Ende in einen gefüllten Eimer voll Wasser.

Das Selbstbewässerungssystem funktioniert auch mit einem Garn aus organischem Material.

Tongefäße zur Bewässerung: Ollas als DIY-Trick

Kennst du Ollas? Das sind Tongefäße, die mit der Öffnung nach oben in die Erde eingebuddelt und dann mit Wasser befüllt werden. Die Töpfe geben die Flüssigkeit durch ihre poröse Innenwand dann langsam ab und bewässern so Gemüse- oder Blumenbeete über einen längeren Zeitraum. Der Wurzelballen wird je nach Temperatur und Wetterlage für etwa drei bis fünf Tage feucht gehalten – danach muss Wasser nachgefüllt werden.

Sinnvoll, aber teuer: die automatisierte Gartenbewässerung

Wer viel unterwegs ist oder einen besonders großen Garten hat, für den kann eine automatische Gartenbewässerung sinnvoll sein. Diese über Funk mit den Ventilen kommunizierenden Systeme können Wasserleitungen öffnen und wieder schließen. Hier werden u.a. Sonneneinstrahlung, Temperatur und Bodenfeuchte über Sensoren gemessen.

Der Pluspunkt: Verschiedenste Gartenbereiche werden ganz nach Bedarf bewässert. Entsprechende Handy-Apps erleichtern das Handling, von überall aus. Nachhaltig geht's auch, wenn der Energiebedarf der automatischen Gartenbewässerungen nur über die integrierten Solarzellen gedeckt wird. Diese sehr ausgeklügelten Systeme speichern überschüssigen Strom automatisch in einem Akku und rufen ihn erst bei Bedarf ab.

Quellen:
mein-schoener-garten.de, gartenjournal.de, oekotest.de
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