Blütenpracht garantiert

Dank dieser genialen Pflege-Tricks erstrahlen deine Orchideen in voller Blüte

Eine Frau pflegt ihre Orchideen und topft sie mit Handschuhen um.
© gettyimages/Maryviolet
Die Orchideen-Pflege ist eigentlich gar nicht so schwer. Es kommt auf das richtige Gießen an, auf gelegentliches Umtopfen und natürlich den richtigen Standort der Orchidee.

Keine Frage: Wenn Orchideen blühen, sehen sie richtig toll aus. Anders ist das, wenn sie gerade keine Blüten tragen. Wie du deine Orchideen richtig pflegst, schneidest oder umtopfst, erfährst du bei BILD der FRAU.

Hübsch sehen sie aus – jedenfalls dann, wenn sie in voller Blüte stehen. Wie du deine Orchideen pflegst, damit genau das auch regelmäßig passiert, erklären wir dir hier. Das Gute: Die richtige Pflege der beliebten Topfpflanze ist – anders als viele glauben – kein Hexenwerk, wenn du ein paar Dinge beim Gießen der Orchideen oder etwa beim Umtopfen beachtest. Auch das Düngen der Orchidee verhilft der Pflanze zu neuer Kraft.

Vielmehr möchten Orchideen nämlich auch gerne einmal in Ruhe gelassen werden. Aber der Reihe nach:

Warum du deiner Orchidee Zimt geben solltest

Orchideen pflegen: Welche Art wird wie behandelt?

Orchideen zieren viele Fensterbänke, gibt es sie doch in fast unzähligen Farben und Formen. Und wenn sie in voller Blüte stehen, sieht das auch noch richtig schön aus.

Die "Königin der Blumen" gehört zu den sogenannten bedecktsamigen Blütenpflanzen und macht dort neben den Korbblütlern die zweitgrößte Gruppe aus. Rund 1000 Gattungen gibt es, darunter bis zu 30.000 botanisch anerkannte Arten.

Die Blütenpflanzen sind aufgrund ihrer Vielfalt und Farbfreude sehr beliebt, sehen aber zugegeben ohne Blüten schnell nicht mehr so schön aus – insbesondere dann, wenn das Wurzelwerk weit aus dem Topf herausragt. Um prächtige Pflanzen zu haben, solltest du wissen, wie du mit den Orchideen richtig umgehst.

Je nach Art den Standort wählen: Phalaenopsis und Co

Die wohl pflegeleichtesten unter den Orchideen sind die, die auch mit am häufigsten die hiesigen Fensterbänke zieren: die Phalaenopsis, die Schmetterlings-Orchideen. Richtig gepflegt, sind sie wahre Dauerblüher, da sie regelmäßig neue Knospen ausbilden können.

Es gibt aber noch eine ganze Menge anderer Orchideen-Arten, die immer beliebter als Zimmerpflanzen werden – auf der Fensterbank aber ein heimischeres Klima benötigen. Und das bedeutet: Es sollte möglichst feuchtwarm sein, ähnlich dem Urwaldklima, aus dem die Orchideen einst hervorgegangen sind.

Besitzt du zum Beispiel eine Cattleya-Orchidee oder eine Vanda, solltest du diese am besten ins Badezimmer an ein helles Fenster stellen. Hier ist die Luftfeuchtigkeit in der Regel ausreichend.

Trockene Heizungsluft solltest du vermeiden oder die Pflanze regelmäßig mit handwarmem Wasser einsprühen. Schmetterlings-Orchideen hingegen kommen heute auch mit Heizungsluft ganz gut klar. Hin und wieder einsprühen tut aber auch diesen gut.

Phalaenopsis: der richtige Standort

Die richtige Orchideen-Pflege geht übrigens schon beim Kauf los: Wenn du dir eine neue Orchidee zulegen möchtest, achte darauf, eine solche zu wählen, die noch geschlossene oder nur leicht angeblühte Knospen trägt, keine offenen Blüten. Achte dabei außerdem auf feste, grüne Blätter. Das Wurzelwerk sollte im Topf sein und nicht herauswachsen. Ist es draußen kalt, schütze die Pflanze auf dem Nachhauseweg.

Als Standort wählst du im besten Fall ein Ost- oder Westfenster. Da Schmetterlings-Orchideen auch im Urwald eher im Schatten wachsen, ist auch ein Nordfenster möglich.

Den Süden solltest du nur wählen, wenn du den Blumen ausreichend Schatten spenden kannst. Sie sollten dann nicht direkt am Fenster stehen, sondern 40-50 cm weiter weg – denn die Blätter können schnell Sonnenbrand bekommen, der sich durch braune Flecken bemerkbar macht.

Zugluft solltest du ebenfalls vermeiden, darauf reagieren Orchideen schnell, indem sie ihre Knospen abwerfen. Wenn du deine Orchideen pflegen willst, wähle lieber einen relativ windstillen Ort.

Orchideen gießen: Am besten tauchen – oder schluckweise Wasser geben

Oft hört man den Tipp: Deine Orchideen gießt du nicht von oben – am besten tauchst du die Innentöpfe in Wasser. Da ist Wahres dran, doch machen viele Orchideenfreunde auch andere Erfahrungen.

Gerade der pflegeleichten Phalaenopsis reicht es auch mal über eine Zeit, lediglich einen kleinen Schluck Wasser mit der Gießkanne zu bekommen. Alle paar Tage einmal vorbeihuschen und etwas Wasser da lassen – das reicht vor allem im Winter. Dann aber ruhig alle paar Wochen die Blätter etwas absprühen und gerne auch vom Staub befreien.

Das Tauchen kann insbesondere bei schnell austrocknenden, weiträumigen Wurzeln aber durchaus sinnvoll sein. Im Sommer kannst du dies ruhig wöchentlich machen, im Winter alle zehn bis 14 Tage.

Die Phalaenopsis kannst du dabei in normales Leitungswasser tauchen, besser – vor allem für alle anderen, nicht so kalkresistenten Arten – ist aber lauwarmes Regenwasser oder auch abgekochtes, lauwarm abgekühltes Leitungswasser. Und so gehst du vor:

  1. Fülle einen Eimer mit ausreichend Wasser. Der Orchideentopf sollte bis zum Rand ins Wasser tauchen.
  2. Stelle den Orchideentopf in das Wasser und lasse ihn dort zehn Minuten stehen.
  3. Nimm den Topf danach heraus und lasse ihn gut über mehrere Minuten abtropfen. Das Abtropfen ist wichtig, es sollte sich im Topf kein Wasser stauen.

Lasse deine  Orchidee ruhig hin und wieder in Ruhe. Zu häufiges Wässern kann zum Pilzbefall führen. Bemerkst du schwarze Punkte auf Blättern und Stängel, handelt es sich um die Schwarzfleckenkrankheit. Befallene Stellen solltest du mit einer sauberen, desinfizierten Schere abschneiden. Neben Fungiziden kannst du dem Pilz auch mit einer Zimt-Wasser-Mischung zu Leibe rücken.

Orchideen: Düngen nur im Sommer

Ein spezieller Orchideen-Flüssigdünger lässt sich dem Wasser beimischen. Dabei ist allerdings wichtig, dass du am besten nur von März bis Oktober alle 14 bis 28 Tage düngen, im Winter gar nicht.

Das Wasser, mit dem du die Orchideen gewässert und auch gedüngt hast, musst du danach nicht wegschütten. Auch andere Zimmerpflanzen freuen sich darüber.

Orchideen umtopfen: Wann ist es notwendig?

Zur richtigen Orchideen-Pflegen gehört auch regelmäßiges Umtopfen – ein Horror für viele Orchideenbesitzer, aber gar nicht so schwierig. Übers Umtopfen solltest du entweder alle zwei bis drei Jahre nachdenken – oder dann, wenn die Wurzeln aus dem Topf herauswachsen.

Warte mit dem Umtopfen auf einen Zeitpunkt, an dem die Pflanze nicht blüht. Ansonsten solltest du die Blüten vorher abschneiden, damit die Pflanze all ihre Kraft in die Ausbildung neuer Wurzeln stecken kann.

  • Besorgen dir Orchideen-"Erde", die rein organisch und grobkörnig ist. Diese Substrate bestehen meist aus Rinde, Torf und sogar Holzkohle. Außerdem solltest du einen Orchideen-Innentopf wählen, der eine sogenannte Innenstufe enthält. Ein Wasserreservoir im Übertopf – diese sind meist höher als normale Töpfe –, verhindert Staunässe. Du kannst auch gerne einen transparenten Topf wählen, denn auch den Orchideen-Wurzeln tut Licht gut – sie betreiben Photosynthese.
     
  • Hole die Pflanze aus ihrem bisherigen Topf, entferne vorsichtig die alte Erde und schneide vertrocknete oder faule Wurzeln ab. Auch sehr lange Wurzelstücke kannst du kürzen. Dann geht es mit der Spezialerde in den Topf. Sie benötigen nicht zwingend einen größeren Topf. Achte auf die Wurzelmenge: Bei vielen Wurzeln muss der Topf größer sein als bei wenigen.
     
  • Sind die Orchideen umgetopft, sollten sie nicht in der pralle Sonne stehen und erst am Folgetag gewässert werden. Mit dem Düngen der Orchideen wartest du, bis sich neue Wurzelspitzen gebildet haben. Das dauert im Schnitt etwa sechs Wochen.

Du solltest luftig umtopfen, wenn du eine Cattleya dein eigen nennst. Deren Wurzeln benötigen viel Luft.

Orchideen pflegen: Was noch zu beachten ist

Neben dem Wässern und Umtopfen solltest du deine Orchideen auch so pflegen: Reinige die Blätter regelmäßig von Staub – wische sie dazu vorsichtig mit einem weichen Tuch ab. Extratipp: Auch Bananenschalen eignen sich! Sie geben Nährstoffe an die Blätter ab und lassen sie schön glänzen.

Danach kannst du sie gern auch noch besprühen, entweder mit Wasser oder mit speziellem Orchideenspray, mit dem du aber nur die Blätter besprühen solltest. Auch abduschen und abtropfen hilft, die Blätter vom Staub zu befreien, so dass sie ungestört Photosynthese betreiben können.

Sind deine Orchideen verblüht, schneide die Stängel ab – und zwar nach dem dritten sogenannten "Auge", einem kleinen blattähnlichen Vorsprung bzw. einer Verdickung am Stängel.

Daraus entsteht ein neuer Trieb. Ist auch der verblüht, schneide den gesamten Stängelteil am Ansatz ab. So kannst du deine Orchideen von Zeit zu Zeit richtig ausgiebig pflegen.

Schädlingsbekämpfung: Schnelles Handeln und Quarantäne der Orchidee

Auch Orchideen können Opfer von Schädlingen werden:

  1. Blattläusen ist dabei recht einfach der Garaus zu machen: Duschen die Pflanze ab und sprühe sie bei Bedarf mit einem Gemisch aus Wasser, Spiritus und Spülmittel ein – sollten die Läuse nach dem Abspülen nicht fernbleiben. Wie du Blattläuse noch bekämpfen kannst, erfährst du hier.
  2. Spinnmilben erkennst du an kleinen Netzen an der Blattunterseite. Einfach die Blätter vorsichtig mit einem feuchten Tuch abwischen. Setze die Pflanze nach Möglichkeit kurz sehr hoher Luftfeuchtigkeit aus, etwa im Bad. Das tötet die Spinnmilben.
  3. Auch Woll- oder Schmierläuse können die Pflanzen befallen. Sie machen sich durch weißen Belag kenntlich. Quarantäne sowie ein Gemisch aus Olivenöl, Spülmittel und Wasser sind angesagt. Auch ein Spray aus Weißöl kann helfen. Wechsel die Erde bzw. das Substrat und säubere den Topf gründlich bzw. topfe die Orchideen gleich um. Auch Schildläuse bekämpfst du am besten durch Umtopfen.

Andere Krankheiten: Fäulnis und Viren

Falsche Orchideen-Pflege kann sogar ein Virus hervorrufen – nämlich dann, wenn beispielsweise das Schneidewerkzeug beim Zuschneiden nicht sauber ist. Streifen-, ring- oder pfeilförmige Flecken geben einen Hinweis. Dann ist die Pflanze leider nicht mehr zu retten.

Wässerst du die Pflanze mit von Bakterien befallenem Wasser, kann es zu Wurzel- bzw. Stammfäule kommen – übrigens auch, wenn du zu stark gießt. Die Orchidee reagiert mit gelben Blättern und lässt keine mehr nachwachsen. Auch jetzt ist die Pflanze leider nicht mehr zu retten. Wer seine Orchideen pflegen und schützen will, sollte also auch unbedingt Staunässe vermeiden.

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