Vorsicht beim Gießen

Orchideen-Pflege: Diese effektiven Gieß-Tipps schützen vor Wurzelfäule

Eine junge Frau mit lockigem Haar sprüht lächelnd Wasser auf weiße Orchideen vor einem unscharfen grünen Hintergrund.
© GettyImages/andresr
Wer blühende Orchideen haben will, darf keine Gieß-Fehler machen.

Orchideen sind wunderschfdüöne Pflanzen, aber ihre Pflege kann manchmal eine Herausforderung sein. Besonders beim Gießen ist Vorsicht geboten, um Wurzelfäule zu vermeiden. Mit der richtigen Technik und ein paar einfachen Tipps bleiben deine Orchideen gesund und blühen prachtvoll.

Orchideen benötigen weniger Wasser als viele andere Zimmerpflanzen. Übermäßiges Gießen ist einer der häufigsten Pflegefehler und kann zu Wurzelfäule führen. Gieß-Fehler können daher deine Orchideen krank machen. Damit es erst gar nicht so weit kommt, haben wir die hilfreichsten Tipps, wie du deine Orchideen richtig gießt. 

Warum du deiner Orchidee Zimt geben solltest

So findest du die richtige Wassermenge für jede Orchideenart

Jede Orchideenart hat unterschiedliche Bedürfnisse, was die Wassermenge angeht. Informiere dich daher über die spezifischen Anforderungen deiner Orchidee. Grundsätzlich sollten Orchideen erst gegossen werden, wenn das Substrat leicht angetrocknet ist. Ein gutes Anzeichen dafür ist das Gewicht des Topfes: Wenn er leicht ist, benötigt die Pflanze Wasser.

Auch lesenswert: Blühende Phalaenopsis: Wer seine Orchideen pflegt, erlebt einen wahren Blütentraum. Wie du deine Orchideen richtig umtopfst, schneidest und gießt, verraten wir dir hier.

Kalkfreies Wasser: So lieben Orchideen es am meisten

Orchideen bevorzugen kalkfreies Wasser, das zimmerwarm ist. Am besten eignet sich Regenwasser. Wenn du also die Möglichkeit besitzt, Regenwasser im Garten oder auf dem Balkon zu sammeln, solltest du das unbedingt tun.

Regenwasser 

In Regenwasser befinden sich nur wenige gelöste Salze, was vorteilhaft für deine Orchideenkultur ist. Wird dieses Wasser aber durch Vogelkot, abgasbelastete Luft oder eine korrodierte verzinkte Dachrinne verunreinigt, solltest du darauf verzichten, mit Regenwasser zu gießen. 

Leitungswasser 

Einige Orchideenliebhaber*innen setzen beim Gießen auf Leitungswasser. In Deutschland hat das Leitungswasser zwar flächendeckend Trinkwasserqualität, aber unterscheidet sich regional sehr.

Für Hybride oder unempfindliche Arten kannst du es nutzen, sofern du vorher den pH-Wert gemessen oder beim örtlichen Wasserversorger überprüft hast. Es kann nämlich vorkommen, dass das Leitungswasser in deiner Region einen zu hohen Leitwert hat, was dazu führt, dass die Wurzeln der Orchideen "verbrennen". Das erkennst du schnell an braunen Stellen, die dann anfangen zu faulen.

Hartes Wasser kann auf Dauer zu Ablagerungen im Substrat führen und die Wurzeln schädigen. Lass das Wasser vor dem Gießen einige Stunden stehen, um es auf Raumtemperatur zu bringen.

Aquariumswasser

Wer ein Aquarium besitzt, weiß, wie wichtig eine gute Wasserqualität ist, um lange Freunde an den Fischen und Pflanzen zu haben. Wenn du das alte Wasser wechseln musst, kannst du es danach zum Gießen deiner Orchideen verwenden. 

Destilliertes Wasser

Destilliertes Wasser wurde durch die Destillation von allen erdenklichen Verunreinigungen befreit. Wenn du deine Orchideen mit destilliertem Wasser gießen möchtest, musst du das Wasser vorher mit Nährstoffen und Spurenelementen anreichern. Das klappt am besten mit einem Dünger. Tust du das nicht, würden deine Orchideen quasi "verhungern". 

Entmineralisiertes Wasser 

Diesem Wasser wurde durch einen sogenannten Ionentauscher fast alle Fremdstoffe entzogen. Daher muss auch hier Dünger hinzugegeben werden, damit deine Orchideen mit Nährstoffen und Spurenelementen versorgt werden können. 

Osmosewasser 

Osmosewasser – auch als Umkehrosmosewasser bezeichnet – ist Wasser, das durch einen Umkehrosmoseprozess gefiltert wurde. Bei der Umkehrosmose wird Wasser durch eine semipermeable Membran gepresst, die gelöste Salze, Mineralien, Schadstoffe und andere Verunreinigungen entfernt. Das Ergebnis ist sehr reines Wasser, das frei von den meisten gelösten Feststoffen und Verunreinigungen ist. Wer dieses Wasser zum Gießen seiner Orchideen nutzen möchte, muss auch hier Dünger hinzugeben. 

Wasser aus dem Kondenswäschetrockner 

Es gibt Orchideenliebhaber*innen, die schwören darauf, ihre Pflanzen mit dem Wasser aus ihrem Kondenswäschetrockner zu gießen. Schließlich handelt es sich hier im Grunde auch um destilliertes Wasser, das durch Verdampfung und Kondensation entstanden ist.

Bevor du das Wasser verwendest, solltest du aber prüfen, ob es nach Waschmittel oder Weichspüler riecht. Auch wenn Faserreste oder andere Rückstände im Wasser schwimmen, ist es nicht für deine Orchideen geeignet. Ermittel also vorher lieber die Werte des Wassers, bevor du es zum Gießen benutzt. Auch hier solltest du Dünger hinzugeben. 

Orchideen gießen leicht gemacht: Mit einem Tauchbad zur perfekten Pflege

Eine einfache und schnelle Methode, um Orchideen zu gießen, ist ein Tauchbad. Stelle den Orchideentopf für 10 bis 15 Minuten in ein Wasserbad, sodass das Substrat vollständig durchnässt wird. Anschließend lässt du das überschüssige Wasser gut abtropfen. Diese Methode verhindert, dass die Wurzeln im Wasser stehen und Wurzelfäule entsteht.

Wie oft gießen? So findest du den perfekten Rhythmus für Orchideen

Die Häufigkeit des Gießens hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Jahreszeit, der Luftfeuchtigkeit und der Temperatur. In der Regel reicht es aus, Orchideen einmal pro Woche zu gießen. Im Winter, wenn das Wachstum langsamer ist, kann die Gießfrequenz reduziert werden. Achte darauf, dass das Substrat zwischen den Gießvorgängen antrocknet.

Während der Blütezeit benötigen Orchideen allerdings etwas mehr Wasser als sonst. Achte darauf, dass das Substrat stets leicht feucht bleibt, aber vermeide auch hier Staunässe. Eine erhöhte Luftfeuchtigkeit kann die Blühdauer verlängern und die Pflanze unterstützen.

Nie mehr zu viel gießen: Die Fingerprobe für Orchideen

Um sicherzustellen, dass deine Orchidee nicht zu viel oder zu wenig Wasser bekommt, kannst du die Fingerprobe anwenden. Stecke einen Finger etwa zwei Zentimeter tief in das Substrat. Ist es noch feucht, braucht die Pflanze kein Wasser. Ist es trocken, ist es Zeit zu gießen.

Staunässe vermeiden: So schützt du deine Orchideen

Staunässe ist der Endgegner für deine Orchideen und der häufigste Grund für Wurzelfäule bei Orchideen. Achte daher darauf, dass kein Wasser im Übertopf stehen bleibt. Orchideen mögen keine nassen Wurzeln. Verwende daher durchsichtige Töpfe mit Löchern am Boden und einen passenden Übertopf, der das Wasser gut abfließen lässt.

Orchideen-Pflege: Dieses einfache Mittel hilft im Winter

Orchideen lieben eine hohe Luftfeuchtigkeit. Besprühe die Blätter regelmäßig mit zimmerwarmem Wasser oder stelle eine Schale mit Wasser in die Nähe der Pflanze. Ein Luftbefeuchter kann ebenfalls helfen, besonders in den Wintermonaten, wenn die Heizungsluft die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung senkt.

Gelbe Blätter und schlaffe Wurzeln? Das hilft bei Wurzelfäule

Gelbe Blätter, schlaffe Wurzeln und ein muffiger Geruch sind typische Anzeichen für Überwässerung und Wurzelfäule. In diesem Fall solltest du die Pflanze sofort aus dem Substrat nehmen, die betroffenen Wurzeln entfernen und die Orchidee in frisches, trockenes Substrat setzen.

Zählbild
Mehr zum Thema
Inhalte durchsuchen: